Hannah Wirtz
April 29, 2025
8
min
Wärmepumpe
Planungshilfen und Weiterführendes

Wärmepumpe im Altbau: Lohnt sich das Umrüsten?

Ist eine Wärmepumpe auch im Altbau effizient? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage nach und klären wie Wärmepumpen im Altbau funktionieren, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und wann sich die Investition wirtschaftlich lohnt.

Inhaltsverzeichnis

Wärmepumpe im Altbau: Grundlagen und Funktionsweise

Wärmepumpen gewinnen zunehmend an Bedeutung als umweltfreundliche Heiztechnologie – nicht nur im Neubau, sondern auch bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden. Anders als konventionelle Heizungen verbrennen sie keine fossilen Brennstoffe, sondern nutzen die in der Umgebung vorhandene Wärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser. Durch Zufuhr von elektrischer Energie wird diese Umgebungswärme auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und für Heizzwecke nutzbar gemacht. Der Anteil der erneuerbaren Energie liegt dabei bei rund 75% was einen besonders nachhaltigen Betrieb ermöglicht.

So funktioniert eine Wärmepumpe

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe basiert auf einem thermodynamischen Kreisprozess, ähnlich wie bei einem Kühlschrank, nur in umgekehrter Richtung:

  1. Verdampfung: Ein Kältemittel nimmt Wärme aus der Umgebung auf und verdampft
  2. Verdichtung: Der Kompressor verdichtet den Dampf, wodurch sich die Temperatur erhöht
  3. Verflüssigung: Die Wärme wird an das Heizsystem abgegeben, das Kältemittel kondensiert
  4. Entspannung: Das Kältemittel wird entspannt und der Kreislauf beginnt von vorn

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt. Sie gibt an, wie viel Heizenergie pro eingesetzter elektrischer Energie erzeugt wird. Eine JAZ von 3,5 bedeutet beispielsweise, dass pro kWh Strom 3,5 kWh Wärme erzeugt werden. In der Regel liegt der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe bei etwa 3 bis 5 - je nach Art und individuellen Voraussetzungen wie das eigene Nutzungsverhalten oder der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Vorlauf.

Wärmepumpenarten im Vergleich

Wärmepumpenarten im Vergleich

Wärmepumpenarten im Vergleich für Altbauten

Wärmepumpentyp Wärmequelle Typische JAZ im Altbau Investitionskosten Eignung Altbau Vorteile & Nachteile
Luft-Wasser-Wärmepumpe Außenluft 2,8 - 3,5 18.000 - 25.000 € ★★★☆☆
  • + Einfache Installation
  • + Kein Erdarbeiten nötig
  • + Geringere Investition
  • - Geräuschentwicklung
  • - Niedrigere Effizienz bei Frost
Sole-Wasser-Wärmepumpe Erdreich (Kollektor/Sonde) 3,5 - 4,5 25.000 - 35.000 € ★★★★☆
  • + Hohe konstante Effizienz
  • + Geräuscharm
  • + Temperaturstabil
  • - Hohe Investitionskosten
  • - Benötigt Grundstücksfläche oder Bohrungen
Wasser-Wasser-Wärmepumpe Grundwasser 3,8 - 5,0 28.000 - 40.000 € ★★☆☆☆
  • + Höchste Effizienz
  • + Konstante Quellentemperatur
  • + Geräuscharm
  • - Höchste Kosten
  • - Genehmigungspflichtig
  • - Abhängig von Wasserqualität
Luft-Luft-Wärmepumpe Außenluft 2,5 - 3,0 8.000 - 15.000 € ★★☆☆☆
  • + Geringste Investition
  • + Einfache Nachrüstung
  • + Keine Änderung am Heizsystem
  • - Niedrigste Effizienz
  • - Nur für gut gedämmte Gebäude
  • - Keine Warmwasserbereitung
Hybrid-Wärmepumpe Außenluft + Gas/Öl/Pellet 3,0 - 4,0 20.000 - 30.000 € ★★★★★
  • + Ideal für etappenweise Sanierung
  • + Auch bei hohen Vorlauftemperaturen
  • + Sicherer Betrieb bei Spitzenlasten
  • - Höhere Komplexität
  • - Weiterhin fossile Brennstoffe nötig

JAZ = Jahresarbeitszahl (Verhältnis erzeugte Wärme zu eingesetztem Strom)

Bei der Sanierung von Altbauten kommen häufig Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz, da sie ohne aufwendige Erdarbeiten installiert werden können. Besitzen Sie ein größeres Grundstück, kann eine Sole-Wasser-Wärmepumpe aufgrund ihrer höheren Effizienz langfristig die wirtschaftlichere Lösung sein. Um diese Entscheidung zu treffen, ist eine fachkundige Beratung von einem Energieeffizienz-Experten nahezu unerlässlich.

Voraussetzungen für Wärmepumpen im Altbau

Die Installation einer Wärmepumpe im Altbau ist grundsätzlich möglich, stellt jedoch höhere Anforderungen als in Neubauten, welche von Anfang an über höhere energetische Standards verfügen. Um eine wirtschaftliche Nutzung zu gewährleisten, sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

Gebäudedämmung und Heizlast

Die Dämmqualität des Gebäudes ist entscheidend für den wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe. Je besser die Wärmedämmung, desto geringer die benötigte Heizleistung und desto niedriger die erforderliche Vorlauftemperatur. Bei unzureichender Dämmung steigt der Stromverbrauch der Wärmepumpe erheblich an.

Empfohlene Maßnahmen vor der Installation:

  • Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Dachs
  • Fassadendämmung (Wärmedämmverbundsystem oder Kerndämmung)
  • Austausch alter Fenster gegen moderne Wärmeschutzfenster
  • Dämmung der Kellerdecke

Heizsystem und Vorlauftemperatur

Wärmepumpen arbeiten am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen. Ideale Voraussetzungen bieten Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen, die mit Temperaturen von 35-45°C betrieben werden können.

Eignung verschiedener Heizsysteme für Wärmepumpen

Eignung verschiedener Heizsysteme für Wärmepumpen

Heizungssystem Übliche Vorlauftemperatur Eignung für Wärmepumpe Typische JAZ
Fußbodenheizung 30-45°C Sehr gut 3,5-5,0
Wandheizung 35-45°C Sehr gut 3,5-4,8
Großflächige Heizkörper 45-55°C Gut 3,0-4,0
Niedertemperatur-Heizkörper 45-55°C Gut 3,0-4,0
Konventionelle Heizkörper 55-70°C Bedingt 2,5-3,5
Alte Gussheizkörper >70°C Ungeeignet <2,5
Deckenheizung 35-45°C Sehr gut 3,5-4,5

JAZ = Jahresarbeitszahl (Je höher, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe)

Bei vorhandenen Heizkörpern sollte geprüft werden, ob diese für den Betrieb mit niedrigeren Vorlauftemperaturen ausreichend dimensioniert sind. An dem Mythos, dass Wärmepumpen ausschließlich mit Flächenheizungen effizient arbeiten können ist nichts dran, aber situationsbedingt ist der Austausch gegen größere Modelle oder der Einbau zusätzlicher Heizkörper notwendig.

Platzangebot und bauliche Voraussetzungen

Je nach Wärmepumpentyp müssen unterschiedliche räumliche Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe:
    Erforderlich ist ausreichend Platz für das Außengerät. Dabei müssen gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstände zu Nachbargrundstücken sowie Lärmschutzvorgaben eingehalten werden.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe:
    Notwendig ist entweder eine geeignete Freifläche für Erdkollektoren (etwa das 1,5- bis 2-fache der Wohnfläche) oder Platz für Tiefenbohrungen.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe:
    Voraussetzung ist der Zugang zu Grundwasser in passender Qualität und Tiefe. Zudem sind behördliche Genehmigungen erforderlich, da ein Eingriff in das Grundwasser erfolgt.
  • Wirtschaftlichkeit und Kosten einer Wärmepumpe im Altbau

    Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielen sowohl die anfänglichen Investitionskosten, als auch die für den laufenden Betrieb eine Rolle. Durch attraktive staatliche Förderungen können die Anschaffungskosten zudem stark reduziert werden.

    Investitionskosten im Überblick

    Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe im Altbau setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:

    Investitionskosten Wärmepumpe im Altbau

    Investitionskosten für eine Wärmepumpe im Altbau

    Komponente Kostenspanne Einflussfaktoren
    Wärmepumpenanlage 12.000 - 20.000 € Typ, Leistung, Hersteller
    Installation 3.000 - 8.000 € Aufwand, regionale Unterschiede
    Erdarbeiten
    (bei Sole/Wasser)
    5.000 - 15.000 € Bohrtiefe, Bodenbeschaffenheit
    Anpassung Heizsystem 2.000 - 10.000 € Umfang der notwendigen Änderungen
    Pufferspeicher 1.000 - 3.000 € Größe, Ausstattung
    Gesamtkosten 20.000 - 35.000 € Vor Förderung

    Förderungsmöglichkeiten beachten

    Die Investitionskosten können durch staatliche Förderungen deutlich reduziert werden:

    • Grundförderung: 30% beim Austausch einer alten Heizung
    • Klimageschwindigkeitsbonus: Zusätzlich 20% bei funktionsfähigen Anlagen unter 20 Jahren
    • Einkommensabhängiger Bonus: Bis zu 30% extra für einkommensschwache Haushalte

    Insgesamt sind bis zu 70% Förderung möglich. Die Förderanträge müssen vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden.

    Fördermöglichkeiten

    Der Staat unterstützt die Installation von Wärmepumpen durch verschiedene Förderprogramme:

    • Grundförderung: 30% der förderfähigen Kosten beim Tausch einer alten Öl-, Gas-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung
    • Klimageschwindigkeitsbonus: Zusätzlich 20% bei Austausch einer funktionsfähigen Gas- oder Ölheizung, die jünger als 20 Jahre ist
    • Einkommensabhängiger Bonus: Bis zu 30% extra für einkommensschwache Haushalte
    • Heizungs-Tausch-Bonus: 15% zusätzlich, wenn eine mind. 20 Jahre alte Heizung ersetzt wird

    Aufmerksame Leser werden feststellen, dass somit rein rechnerisch eine Förderung von 85% möglich wäre. Tatsächlich ist diese allerdings auf bis zu  70% der förderfähigen Kosten gedeckelt, wobei für Wärmepumpen eine Obergrenze von 30.000 € pro Wohneinheit als Bemessungsgrundlage gilt.

    Betriebskosten und Amortisation

    Die laufenden Kosten einer Wärmepumpe werden maßgeblich durch den Stromverbrauch bestimmt. Die Wirtschaftlichkeit hängt stark von der Effizienz der Anlage (JAZ) und dem Strompreis ab. Spezielle Wärmepumpen-Stromtarife können an dieser Stelle lohnenswert sein. Sollten Sie ohnehin eine PV-Anlage besitzen loht sich die Wärmepumpe gleich doppelt - sie steigert den Eigenverbrauch und kann beineihe kostenfrei betrieben werden.

    Bei einem Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche und einem jährlichen Wärmebedarf von 15.000 kWh ergeben sich folgende Betriebskosten im Vergleich:

    Betriebskosten und Amortisation einer Wärmepumpe

    Betriebskosten und Amortisation

    Heizsystem Jährliche Betriebskosten CO₂-Emissionen pro Jahr
    Wärmepumpe (JAZ 3,5) ca. 1.500 € ca. 1,3 t
    Gasheizung ca. 2.000 € ca. 3,0 t
    Ölheizung ca. 2.400 € ca. 4,0 t

    Vergleich der jährlichen Betriebskosten

    Wärmepumpe
    1.500 €
    Gasheizung
    2.000 €
    Ölheizung
    2.400 €
    Wärmepumpe
    Gasheizung
    Ölheizung

    Annahmen: Die Berechnung basiert auf einem Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche und einem jährlichen Wärmebedarf von 15.000 kWh. Aktuelle Energiepreise: Strom 0,30 €/kWh, Gas 0,13 €/kWh, Öl 0,16 €/kWh.

    Die Amortisationszeit für eine Wärmepumpe im Altbau liegt je nach Ausgangssituation, Förderung und Energiepreisentwicklung zwischen 10 und 15 Jahren.


    Die Amortisationszeit für eine Wärmepumpe im Altbau liegt je nach Ausgangssituation, Förderung und Energiepreisentwicklung zwischen 10 und 15 Jahren.

    Wärmepumpe oder Alternative? Vergleich der Heizsysteme für die Altbausanierung

    Bei der Modernisierung der Heizungsanlage stehen verschiedene Optionen zur Auswahl. Nicht immer ist die Wärmepumpe die optimale Lösung.

    Vergleich der Heizsysteme für Altbausanierung

    Vergleich der Heizsysteme für die Altbausanierung

    Heizsystem Vorteile & Nachteile Empfehlung für Altbau
    Wärmepumpe
    • Umweltfreundlich
    • Zukunftssicher
    • Niedrige Betriebskosten
    • Keine Brennstofflagerung
    • Hohe Investitionskosten
    • Abhängigkeit vom Strompreis
    • Eingeschränkte Effizienz bei schlechter Dämmung
    Bei guter Dämmung oder umfassender Sanierung
    Pelletheizung
    • Nutzung erneuerbarer Energie
    • Hohe Temperaturen möglich
    • Unabhängig vom Strompreis
    • Platzbedarf für Lagerung
    • Regelmäßige Reinigung nötig
    • Schwankende Pelletpreise
    Bei hohem Wärmebedarf und schlechterer Dämmung
    Hybridsystem
    (Wärmepumpe + Gas/Öl)
    • Hohe Effizienz
    • Flexibilität bei Energieträgern
    • Spitzenlastabdeckung
    • Komplexeres System
    • Zwei Systeme zu warten
    • Höhere Investitionskosten
    Als Übergangslösung oder bei schrittweiser Sanierung
    Fernwärme
    • Geringer Platzbedarf
    • Hohe Betriebssicherheit
    • Keine Wartung nötig
    • Nur in bestimmten Gebieten verfügbar
    • Abhängigkeit vom Anbieter
    • Oft noch fossil
    In Gebieten mit Fernwärmeanschluss
    Gas-Brennwert
    • Geringere Investitionskosten
    • Hohe Temperaturen möglich
    • Bewährte Technik
    • Abhängigkeit von Gas
    • CO₂-Emissionen
    • Steigende Gaspreise
    Bei sehr knappem Budget und schlechter Dämmung

    Hybridlösungen als Übergangsstrategie

    Für Altbauten mit höherem Wärmebedarf oder in Fällen, wo eine umfassende energetische Sanierung nicht sofort umgesetzt werden kann, bieten sich Hybridsysteme an. Diese kombinieren eine Wärmepumpe mit einem konventionellen Heizsystem:

    • Bivalent-paralleler Betrieb: Beide Systeme arbeiten bei niedrigen Außentemperaturen gleichzeitig
    • Bivalent-alternativer Betrieb: Ab einer bestimmten Außentemperatur übernimmt die Zusatzheizung vollständig

    Ein typisches Beispiel ist die Kombination einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertkessel für besonders kalte Tage. Dadurch kann die Wärmepumpe kleiner dimensioniert werden und arbeitet überwiegend im effizienten Bereich. In den meisten Fällen reicht die Wärmepumpe selbst allerdings aus um Sie zuverlässig mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen - lassen Sie sich hierbei von einem unserer Energieeffizienz-Experte bei 42watt beraten.

    Praxisbeispiele: Erfolgreiche Wärmepumpeninstallationen im Altbau

    Fallbeispiel 1: Einfamilienhaus Baujahr 1975

    Ausgangssituation:

    • 150 m² Wohnfläche
    • Teilweise gedämmte Fassade (10 cm)
    • Neue Fenster (Zweifachverglasung)
    • Alte Ölheizung mit Radiatoren

    Durchgeführte Maßnahmen:

    • Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (13 kW)
    • Austausch der alten Heizkörper gegen größere Niedertemperaturheizkörper
    • Zusätzliche Dämmung der obersten Geschossdecke

    Ergebnis:

    • Senkung der Heizkosten um 40%
    • Reduktion der CO₂-Emissionen um 60%
    • Jahresarbeitszahl (JAZ): 3,2

    Fallbeispiel 2: Mehrfamilienhaus Baujahr 1930

    Ausgangssituation:

    • 450 m² Wohnfläche (5 Wohneinheiten)
    • Ungedämmte Ziegelwände
    • Teilweise alte Holzfenster
    • Gasheizung mit Radiatoren

    Durchgeführte Maßnahmen:

    • Umfassende Fassadendämmung (16 cm WDVS)
    • Dachbodendämmung (20 cm)
    • Fensteraustausch (Dreifachverglasung)
    • Installation einer Sole-Wasser-Wärmepumpe (25 kW) mit Tiefenbohrung
    • Teilweise Einbau von Fußbodenheizung im Erdgeschoss

    Ergebnis:

    • Heizwärmebedarf reduziert um 70%
    • Jahresarbeitszahl (JAZ): 4,1
    • Amortisation der Gesamtinvestition nach 12 Jahren erwartet

    Schritt für Schritt zur Wärmepumpe im Altbau

    Wenn Sie eine Wärmepumpe in Ihrem Altbau installieren möchten, empfiehlt sich ein strukturiertes Vorgehen:

    1. Energetische Bestandsaufnahme
    Wenn Sie eine Wärmepumpe in Ihrem Altbau installieren möchten, ist der erste Schritt eine gründliche energetische Bestandsaufnahme. Diese umfasst eine Energieberatung durch einen qualifizierten Fachmann. Dabei werden der aktuelle Wärmebedarf Ihres Gebäudes sowie die Beschaffenheit der Gebäudehülle und des vorhandenen Heizsystems analysiert.

    2. Planung der Sanierungsmaßnahmen
    Auf Grundlage der Bestandsaufnahme werden nun die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen geplant. Dazu gehören die Festlegung notwendiger Dämmmaßnahmen, die Auswahl eines geeigneten Wärmepumpentyps sowie die Bestimmung der passenden Anlagengröße. Zudem sollten mögliche Anpassungen am bestehenden Heizsystem berücksichtigt werden.

    3. Förderanträge stellen
    Vor Beginn der Umsetzung ist es wichtig, alle relevanten Fördermittel zu beantragen. Dazu zählt insbesondere die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf mögliche regionale Förderprogramme. Wichtig: Förderanträge müssen zwingend vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden.

    4. Umsetzung
    Mit den genehmigten Fördermitteln kann die praktische Umsetzung beginnen. Beauftragen Sie ein qualifiziertes Fachunternehmen mit der Durchführung der energetischen Sanierungsarbeiten sowie der Installation der Wärmepumpenanlage.

    5. Inbetriebnahme und Optimierung
    Nach der erfolgreichen Installation wird die Anlage in Betrieb genommen und das Heizsystem sorgfältig einreguliert. Die Heizkurve wird an die Gegebenheiten angepasst, und im ersten Betriebsjahr sollte die Effizienz der Anlage überprüft und bei Bedarf optimiert werden.

    Häufige Fragen zur Wärmepumpe im Altbau

    Häufige Fragen zur Wärmepumpe im Altbau

    Häufige Fragen zur Wärmepumpe im Altbau

    Kann eine Wärmepumpe jeden Altbau beheizen?

    Grundsätzlich ist der Einbau einer Wärmepumpe in jedem Altbau technisch möglich. Die Wirtschaftlichkeit hängt jedoch stark vom energetischen Zustand des Gebäudes ab.

    Bei ungedämmten Altbauten mit hohem Wärmebedarf und Vorlauftemperaturen über 55°C kann der Stromverbrauch so hoch sein, dass sich andere Heizsysteme besser eignen. In solchen Fällen empfiehlt sich zunächst eine energetische Sanierung oder eine Hybrid-Lösung.

    Tipp: Lassen Sie vor der Entscheidung eine professionelle Heizlastberechnung durchführen. So können Sie sicherstellen, dass die Wärmepumpe richtig dimensioniert wird.
    Reicht eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für kalte Winter aus?

    Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen sind bis zu Außentemperaturen von -20°C einsatzfähig. Bei sehr niedrigen Temperaturen sinkt jedoch die Effizienz.

    In Regionen mit häufigen und langen Frostperioden kann die Kombination mit einem Zusatzheizstab oder einem Hybridsystem sinnvoll sein. Dieser springt automatisch ein, wenn die Wärmepumpe allein nicht mehr ausreichend Wärme liefern kann.

    Bei gut gedämmten Gebäuden mit Flächenheizungen sind Luft-Wasser-Wärmepumpen in den meisten deutschen Regionen auch im Winter ausreichend.

    Wie laut ist eine Wärmepumpe im Betrieb?

    Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen durch den Ventilator des Außengeräts ein gewisses Betriebsgeräusch. Moderne Geräte erreichen in 3 Metern Entfernung Schalldruckpegel von 35-50 dB(A), vergleichbar mit leiser bis normaler Gesprächslautstärke.

    Bei der Planung müssen die gesetzlichen Vorgaben zur Lärmimmission beachtet werden. Besonders in dicht bebauten Wohngebieten ist die richtige Positionierung des Außengeräts wichtig, um Konflikte mit Nachbarn zu vermeiden.

    Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen arbeiten dagegen nahezu geräuschlos, da sie keine Außeneinheit mit Ventilator benötigen.

    Kann ich meine alte Heizung als Backup behalten?

    Dies ist grundsätzlich möglich und wird bei Hybridheizungen gezielt genutzt. Bei einer monovalenten Wärmepumpenheizung ist die parallele Vorhaltung eines alten Heizkessels aus Platzgründen und wegen der zusätzlichen Wartungskosten meist nicht sinnvoll.

    In der Übergangszeit kann ein bivalentes System sinnvoll sein, bei dem die alte Heizung nur bei Spitzenlasten oder sehr niedrigen Außentemperaturen zugeschaltet wird. Dies erlaubt eine kleinere Dimensionierung der Wärmepumpe und damit geringere Investitionskosten.

    Hinweis: Für die maximale Förderung muss die alte Heizung vollständig ersetzt werden.
    Welche Vorlauftemperatur ist für eine Wärmepumpe optimal?

    Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Optimal sind Vorlauftemperaturen zwischen 35°C und 45°C, wie sie bei Fußboden- oder Wandheizungen üblich sind.

    Für den wirtschaftlichen Betrieb mit konventionellen Heizkörpern sollte die Vorlauftemperatur 55°C nicht überschreiten. Bei höheren Temperaturen sinkt die Effizienz der Wärmepumpe deutlich.

    Hochtemperatur-Wärmepumpen können auch höhere Vorlauftemperaturen (bis zu 70°C) erzeugen, arbeiten dann aber mit einer deutlich niedrigeren Jahresarbeitszahl.

    Wie hoch ist der Wartungsaufwand einer Wärmepumpe?

    Der Wartungsaufwand einer Wärmepumpe ist im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen deutlich geringer. Es gibt keine Verbrennung, daher entfällt die jährliche Abgasmessung und Reinigung von Brenner und Wärmetauscher.

    Eine regelmäßige Wartung (etwa alle 2 Jahre) ist dennoch empfehlenswert, um die Effizienz zu erhalten und die Lebensdauer zu verlängern. Dabei werden Betriebsdruck, Kältemittel und elektrische Anschlüsse überprüft.

    Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen sollte der Außenbereich regelmäßig gereinigt werden, um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten.

    Fazit: Wärmepumpe im Altbau – unter den richtigen Bedingungen eine zukunftsweisende Lösung!

    Die Installation einer Wärmepumpe im Altbau kann eine lohnende Investition sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Entscheidend für den wirtschaftlichen Betrieb ist vor allem der energetische Zustand des Gebäudes. Eine gute Dämmung und ein für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegtes Heizsystem bilden die Grundlage für einen effizienten Betrieb.

    Die höheren Investitionskosten werden durch staatliche Förderungen und die niedrigeren Betriebskosten über die Lebensdauer der Anlage kompensiert. Zudem stellt die Wärmepumpe eine zukunftssichere Technologie dar, die unabhängig von fossilen Brennstoffen ist und bei steigendem Anteil erneuerbarer Energien immer umweltfreundlicher wird.

    Für eine erfolgreiche Umsetzung ist eine fundierte Planung durch Fachleute unerlässlich. Diese sollte sowohl den energetischen Zustand des Gebäudes als auch die individuellen Anforderungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Mit der richtigen Vorbereitung und Ausführung kann die Wärmepumpe auch im Altbau ihre Vorteile voll ausspielen und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

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