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2025
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Lesezeit:
7
Minuten
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Hannah Wirtz

COP Wärmepumpe: Leistungszahl als Indikator für Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Die Wärmepumpe gilt als Schlüsseltechnologie für ein klimafreundliches Heizen. Aber wie effizient arbeitet sie wirklich? Um diese Frage zu beantworten, kommt dem sogenannten COP-Wert (Coefficient of Performance) – auch als Leistungszahl bekannt – besondere Bedeutung zu.

Dieser Artikel beleuchtet, was der COP-Wert aussagt, wie er berechnet wird, welche Einflussfaktoren eine Rolle spielen und wie er die Wirtschaftlichkeit Ihrer Heizungsanlage maßgeblich bestimmt.

COP Wärmepumpe: Leistungszahl als Indikator für Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Was ist der COP-Wert einer Wärmepumpe?

Der Coefficient of Performance (COP-Wert) gibt die Leistungszahl einer Wärmepumpe an und ist ein entscheidender Indikator für deren Effizienz. Er beschreibt das Verhältnis zwischen der abgegebenen Heizleistung und der aufgenommenen elektrischen Leistung – praktisch heißt das: Mit einem COP von 4 erzeugt die Wärmepumpe pro Kilowatt (kW) eingesetzter elektrischer Energie 4 kW Wärme.

Der COP-Wert wird folgendermaßen berechnet:

COP = abgegebene Heizleistung (in kW) / aufgenommene elektrische Leistung (in kW)

Beispiel: Nimmt eine Wärmepumpe 1 kW elektrischer Energie auf und produziert daraus 4 kW Wärme, beträgt der COP 4.


Der COP-Wert wird neben Temperaturunterschieden und saisonalen Schwankungen auch durch Anlagenauslegung, Betriebszustand und regelmäßige Wartung bestimmt. Ein optimal integriertes System erzielt einen höheren COP, was sich in niedrigeren Betriebskosten und effizienterem Heizen niederschlägt. Das Verständnis des COP-Werts ermöglicht es Anwendern, gezielt die passende Wärmepumpe auszuwählen und langfristig Energiekosten zu sparen.

COP vs. JAZ: Momentanwert und Jahresarbeitszahl

Bei der Bewertung der Effizienz von Wärmepumpen ist es wichtig, zwischen dem COP-Wert und der Jahresarbeitszahl (JAZ) zu unterscheiden. Der COP-Wert wird unter Laborbedingungen bei festgelegten Temperaturen als Momentanwert gemessen, während der Jahresarbeitszahl (JAZ) alle im Jahresverlauf auftretenden Faktoren berücksichtigt – von Temperaturschwankungen über Verteilungsverluste bis hin zum Energieaufwand für Abtauvorgänge. Dadurch liefert die JAZ ein realistischeres Abbild der tatsächlichen Effizienz Ihrer Heizungsanlage über die gesamte Heizperiode hinweg.

Kennwert Beschreibung Aussagekraft
COP Momentanwert unter definierten Testbedingungen Gibt Auskunft über die Effizienz zu einem bestimmten Zeitpunkt
JAZ Durchschnittlicher Wirkungsgrad über ein ganzes Jahr Realistischerer Wert für den tatsächlichen Betrieb


Einflussfaktoren auf den COP-Wert

Die Effizienz einer Wärmepumpe und damit auch ihr COP-Wert, werden maßgeblich von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Besonderer Relevanz kommt dabei der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Vorlauftemperatur zu, aber auch eine optimale Dimensionierung oder die Anlage selbst haben Einfluss auf den Coefficient of Performance.

Temperaturdifferenz als entscheidender Faktor

Der Temperaturspread spielt eine entscheidende Rolle für den COP-Wert einer Wärmepumpe. Dabei ist vor allem die Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle – etwa Außenluft, Erdreich oder Grundwasser – und der Vorlauftemperatur des Heizsystems ausschlaggebend: Je größer diese Differenz, desto stärker muss die Wärmepumpe arbeiten, was den COP-Wert senkt.

Neben dieser zentralen Einflussgröße gibt es weitere Faktoren, die die Effizienz im Betrieb bestimmen:

  • Wärmequelle:
    Unterschiedliche Wärmequellen liefern verschiedene Ausgangstemperaturen, wobei etwa Grundwasser oft konstante Temperaturen bietet.
  • Vorlauftemperatur:
    Niedrigere Vorlauftemperaturen, wie sie bei Fußbodenheizungen üblich sind, können den COP-Wert positiv beeinflussen.
  • Klimatische Bedingungen:
    Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit, vor allem bei Luft-Wärmepumpen, wirken sich direkt auf den Wirkungsgrad aus.
  • Technologie und Bauart:
    Moderne Wärmepumpen mit invertergesteuerter Leistungsanpassung arbeiten effizienter, da sie flexibel auf den aktuellen Energiebedarf reagieren.
  • Dimensionierung:
    Eine korrekt dimensionierte Anlage, die optimal auf den tatsächlichen Energiebedarf abgestimmt ist, erzielt im Alltagsbetrieb höhere COP-Werte.

Diese Kombination aus Faktoren zeigt, dass neben dem reinen Temperaturunterschied zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden müssen, um die tatsächliche Effizienz einer Wärmepumpe zu bewerten.

Typische COP-Werte verschiedener Wärmepumpentypen

Je nach Wärmequelle und Technologie erreichen Wärmepumpen unterschiedliche COP-Werte. Besonders effizient sind Wasser-Wasser-Wärmepumpen was insbesondere damit zusammenhängt, dass sie Grundwasser als Wärmequelle nutzen, welches eine recht hohe und konstante Temperatur aufweist. Die geringsten COP-Werte kommen der Luftwärmepumpe zu - dennoch liegt ihre Effizienz weit über der konventioneller Heizsysteme.

Wärmepumpentyp Typischer COP-Bereich Beeinflusst durch
Luft-Wasser-Wärmepumpe 3,0 - 5,0 Stark abhängig von der Außentemperatur
Sole-Wasser-Wärmepumpe 4,0 - 5,5 Relativ konstante Erdreichtemperatur
Wasser-Wasser-Wärmepumpe 4,5 - 6,5 Konstante Grundwassertemperatur um 10°C

Diese Werte gelten unter optimalen Bedingungen. Im realen Betrieb kann die Effizienz je nach Betriebsbedingungen variieren.

So interpretieren Sie den COP-Wert richtig

Ein höherer COP-Wert signalisiert eine bessere Effizienz der Wärmepumpe. Als Faustregel können Sie sich an folgenden Werten orientiere:

  • COP < 3,0: unterdurchschnittliche Effizienz
  • COP 3,0 – 4,0: durchschnittliche Effizienz
  • COP 4,0 – 5,0: gute Effizienz
  • COP > 5,0: sehr gute Effizienz

Wichtig ist, dass der vom Hersteller angegebene COP-Wert unter standardisierten Testbedingungen ermittelt wird und somit vom realen Betriebswert abweichen kann. Die tatsächliche Effizienz hängt u. a. von individuellen Anlagenbedingungen, der richtigen Dimensionierung und den variierenden Umweltfaktoren ab.

Messbedingungen und deren Bedeutung

Die Norm EN 14511 legt die Testbedingungen für die Messung des COP-Werts fest, wobei spezifische Temperaturkonstellationen vorgegeben werden, zu, Beispiel:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: A2/W35 – 2 °C Außenlufttemperatur und 35 °C Vorlauftemperatur
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen: B0/W35 – 0 °C Sole-Temperatur und 35 °C Vorlauftemperatur
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: W10/W35 – 10 °C Grundwassertemperatur und 35 °C Vorlauftemperatur

Je nach Messkonstellation kann der COP-Wert erheblich variieren, was die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Systeme erschwert. Um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen, sollten Sie daher neben dem reinen COP-Wert auch den Einsatzbereich, die realen Betriebsbedingungen und die langfristige Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage berücksichtigen.

COP-Wert und Wirtschaftlichkeit

Der COP-Wert beeinflusst die Betriebskosten der Wärmepumpe direkt mit. Je höher der Wert, desto weniger Strom wird benötigt, um die gleiche Heizleistung zu erbringen. Die Stromkosten fallen also entsprechend geringer aus.

Beispielrechnung für Betriebskosten

Nehmen wir an, eine Wärmepumpe muss jährlich 20.000 kWh Heizenergie bereitstellen:

COP-Wert Benötigter Strom Stromkosten (bei 30 ct/kWh)
3,0 6.667 kWh 2.000 €
4,0 5.000 kWh 1.500 €
5,0 4.000 kWh 1.200 €


Die Zahlen zeigen: Eine Steigerung des COP-Werts um 1,0 kann jährlich mehrere hundert Euro Einsparung bedeuten. Nutzen Sie unseren Rechner um mehr über Ihren individuellen COP-Wert und dessen Auswirkungen auf Ihre Betriebskosten zu erfahren:

COP-Rechner für Wärmepumpen

Kostenberechnung

Ergebnis

COP-Wert:

5

Jährlicher Stromverbrauch:

3.000 kWh

Jährliche Stromkosten:

900,00 €

Hinweis: Diese Berechnung ist eine vereinfachte Schätzung. Die realen Werte können aufgrund zahlreicher Faktoren abweichen.

COP-Wert im Vergleich zu anderen Heizsystemen

Der COP-Wert  erlaubt einen direkten Effizienzvergleich verschiedener Heiztechnologien. Während Gasbrennwert- und Ölheizungen lediglich Wirkungsgrade zwischen 95 und 98 % erreichen – was einem COP von 0,95 bzw. 0,98 entspricht – erzielen Wärmepumpen Effizienzwerte von 300 bis 500 %, also einen COP von 3 bis 5. Damit sind sie bis zu fünfmal effizienter als konventionelle Heizsysteme.

Vergleich der COP-Werte:

  • Gasbrennwertheizung: COP ≈ 0,98
  • Ölheizung: COP ≈ 0,95
  • Direkt-elektrische Heizung: COP = 1
  • Wärmepumpe: COP = 3 bis 5

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht den grundlegenden Effizienzvorsprung der Wärmepumpe gegenüber herkömmlichen Heiztechnologien.

Optimierung des COP-Werts in der Praxis

Um den COP-Wert ) einer Wärmepumpe im täglichen Betrieb möglichst hoch zu halten, sind bereits bei der Planung sowie im laufenden Betrieb einige wichtige Faktoren zu beachten. Der COP-Wert gibt das Verhältnis von erzeugter Heizleistung zur eingesetzten elektrischen Energie an – je höher der COP, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Bereits in der Planungsphase lässt sich viel Einfluss auf die spätere Effizienz nehmen. Eine zentrale Rolle spielt die Wahl der Wärmequelle: Grundwasser- oder Erdwärmepumpen bieten in der Regel bessere Effizienzwerte als Luft-Wärmepumpen, da ihre Quellentemperaturen über das Jahr hinweg vergleichsweise konstant bleiben. Auch die korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe ist entscheidend – eine zu groß oder zu klein ausgelegte Anlage arbeitet ineffizient und führt zu unnötigem Energieverbrauch. Optimal ist zudem die Kombination mit einem Niedertemperatur-Heizsystem wie einer Fußboden- oder Wandheizung, da diese bereits bei geringen Vorlauftemperaturen effizient Wärme abgeben können. Ein hydraulischer Abgleich sorgt darüber hinaus für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und verhindert unnötige Energieverluste.

Im laufenden Betrieb sollte auf möglichst niedrige Vorlauftemperaturen geachtet werden – idealerweise unter 40 °C –, da der COP-Wert mit steigender Vorlauftemperatur sinkt. Regelmäßige Wartung der Anlage sowie eine an die Außentemperatur angepasste Regelungsstrategie (z. B. witterungsgeführte Regelung) tragen zusätzlich zur Effizienzsteigerung bei. Besonders bei Luft-Wärmepumpen ist es außerdem wichtig, den Verdampfer frei von Laub, Schnee oder Eis zu halten, um den Wärmeaustausch nicht zu behindern.

Wichtigste Maßnahmen zur COP-Optimierung:

Bei Planung und Installation:

  • Auswahl einer effizienten Wärmequelle (z. B. Erdreich oder Grundwasser)
  • Fachgerechte Dimensionierung der Wärmepumpe
  • Kombination mit einem Niedertemperatur-Heizsystem (z. B. Fußbodenheizung)
  • Durchführung eines hydraulischen Abgleichs

Im laufenden Betrieb:

  • Niedrige Vorlauftemperaturen (idealerweise < 40 °C)
  • Regelmäßige Wartung und Inspektion der Anlage
  • Einsatz einer witterungsgeführten Regelung
  • Bei Luft-Wärmepumpen: Verdampfer sauber und frei von Hindernissen halten

Aktuelle Entwicklungen und Trends

Die Wärmepumpentechnologie entwickelt sich stetig weiter – mit dem Ziel, die Effizienz, Umweltverträglichkeit und Anpassungsfähigkeit der Systeme kontinuierlich zu verbessern. Moderne Wärmepumpen-Generationen erreichen heute deutlich höhere COP-Werte als frühere Modelle – selbst unter weniger günstigen Betriebsbedingungen.

Wichtige technologische Beiträge im Überblick

Invertertechnologie
Ermöglicht eine stufenlose Leistungsanpassung. Dadurch arbeitet die Wärmepumpe immer so effizient wie möglich, unabhängig davon, ob gerade nur ein geringer oder hoher Wärmebedarf besteht.

Natürliche Kältemittel
Der Einsatz von Propan (R290) trägt zur Effizienzsteigerung bei und reduziert gleichzeitig die Umweltbelastung durch klimaschädliche Treibhausgase.

Integration intelligenter Systeme

Intelligente Steuerungssysteme (Smart Control)
Nutzen Wetterdaten sowie Informationen über variable Stromtarife, um den Betrieb der Wärmepumpe dynamisch anzupassen und sowohl energetisch als auch wirtschaftlich zu optimieren.

Hybridlösungen
Die Kombination von Wärmepumpen mit weiteren Wärmeerzeugern (z. B. Gasthermen oder Solarthermie) bietet eine hohe Flexibilität und Effizienz – insbesondere bei stark schwankendem Wärmebedarf oder extremen Außentemperaturen.

Diese technologischen Entwicklungen machen Wärmepumpen nicht nur leistungsfähiger, sondern auch zu einer immer attraktiveren Lösung für eine nachhaltige Wärmeversorgung der Zukunft.

Ist eine Wärmepumpe für mein Gebäude geeignet?

Eine Wärmepumpe ist in vielen Fällen -egal ob Neubau oder Bestandsgebäude- eine gute und in vielerlei Hinsicht sinnvolle Wahl. Jedoch gibt es einige Aspekte die sich auf den COP-Wert und damit die Effizienz der Wärmepumpe auswirken. Die Folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über verschiedene Faktoren, die Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten.

Gebäudeeigenschaften und deren Einfluss auf den COP-Wert

Gebäudeeigenschaft Positiver Einfluss auf COP Negativer Einfluss auf COP
Dämmstandard Gute Dämmung (KfW 55 oder besser) Schlechte Dämmung (Bestandsgebäude ohne Sanierung)
Heizsystem Flächenheizung (Fußboden-/Wandheizung) Heizkörper mit hohen Vorlauftemperaturen (>55°C)
Grundstück Ausreichend Platz für Erdkollektoren/Erdsonden Sehr begrenzter Platz (nur Luft-Wärmepumpe möglich)
Lage Mildes Klima Sehr kalte Regionen (für Luft-Wärmepumpen)

Bedenken Sie bitte, dass die Tabelle lediglich Richtwerte darstellt. Für eine fundierte Analyse Ihrer individuellen Situation, ist die Expertise eines Energieeffizienz-Experten unerlässlich.

Empfehlungen je nach Anwendungsfall

Wärmepumpen lassen sich heute in unterschiedlichsten Gebäudetypen einsetzen – von modernen Neubauten bis hin zu Altbauten. Entscheidend für einen effizienten Betrieb ist jedoch stets die Gebäudesubstanz, insbesondere die Dämmung und die Art des Heizsystems.

Im Neubau sind Wärmepumpen ideal, da moderne Gebäude durch guten Wärmeschutz und Flächenheizungen (z. B. Fußboden- oder Wandheizungen) mit niedrigen Vorlauftemperaturen beste Voraussetzungen bieten – COP-Werte von 4,0 oder mehr sind hier realistisch.

Auch in sanierten Altbauten können Wärmepumpen effizient eingesetzt werden, sofern energetische Maßnahmen wie eine verbesserte Dämmung und eine Anpassung des Heizsystems (etwa größere Heizkörper oder Flächenheizungen) vorgenommen wurden, sodass COP-Werte zwischen 3,0 und 4,0 erzielt werden können.

In unsanierten Altbauten, wo oft hohe Vorlauftemperaturen erforderlich sind, kommen Hochtemperatur-Wärmepumpen zum Einsatz – die Temperaturen von 65 °C und mehr erreichen können –, oder es wird auf Hybridlösungen zurückgegriffen, bei denen ein konventioneller Wärmeerzeuger bei Spitzenlasten unterstützt. Diese Ansätze verbessern Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit bei gleichzeitig reduzierten CO₂-Emissionen.

Kosten und Wirtschaftlichkeit im Überblick

Die Investition in eine Wärmepumpe umfasst Anschaffungs- und Betriebskosten, die durch den COP-Wert maßgeblich beeinflusst werden.

Investitionskosten für verschiedene Wärmepumpentypen

Wärmepumpentyp Anschaffungskosten (inkl. Installation) Lebensdauer
Luft-Wasser-Wärmepumpe 12.000 - 25.000 € 15-20 Jahre
Sole-Wasser-Wärmepumpe 20.000 - 35.000 € 20-25 Jahre
Wasser-Wasser-Wärmepumpe 22.000 - 40.000 € 20-25 Jahre

Fördermöglichkeiten

Die Umstellung auf klimafreundliche Heiztechnologien wie Wärmepumpen wird in Deutschland staatlich umfassend gefördert. Ziel ist es, den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor nachhaltig zu senken und Hausbesitzern den Umstieg auf erneuerbare Energien finanziell zu erleichtern. Insbesondere im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stehen attraktive Zuschüsse und Kredite zur Verfügung – sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen im Bestand.

1. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Die BEG gliedert sich in mehrere Programme, die sich auf Wohngebäude, Nichtwohngebäude und Einzelmaßnahmen beziehen. Für den Einbau einer Wärmepumpe als Einzelmaßnahme – also unabhängig von einer Komplettsanierung – ist insbesondere die BEG EM (Einzelmaßnahmen) relevant. Hier wird der Umstieg auf eine Wärmepumpe durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.

2. Förderhöhe und Konditionen (Stand 2025)

Die Förderung setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen:

  • Grundförderung:
    30 % der förderfähigen Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe.
  • Klimabonus:
    +20 % zusätzlich, wenn eine funktionstüchtige Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung ersetzt wird oder eine mindestens 20 Jahre alte Gasheizung ausgebaut wird.
  • Effizienzbonus für natürliche Kältemittel (z. B. R290/Propan):
    +5 % zusätzlich, wenn eine Wärmepumpe mit umweltfreundlichem Kältemittel verwendet wird.
  • Maximale Förderung:
    Bis zu 70 % der Investitionskosten können im Idealfall gefördert werden. Der förderfähige Höchstbetrag liegt bei 30.000 € pro Wohneinheit (bei einem Einfamilienhaus), entsprechend einer maximalen Förderung von 21.000 €.

3. Fördervoraussetzungen

  • Die Wärmepumpe muss BAFA-gelistet sein.
  • Die Anlage muss von einem Fachbetrieb installiert und hydraulisch abgeglichen werden.
  • Bei Bestandsgebäuden muss die alte Heizung dauerhaft stillgelegt werden.
  • Es sind bestimmte Jahresarbeitszahlen (JAZ) einzuhalten, abhängig von Wärmequelle und Systemtyp.

4. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten

Neben der Zuschussförderung durch das BAFA können auch zinsgünstige Kredite über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Anspruch genommen werden, insbesondere in Verbindung mit einer umfassenden Sanierung zum Effizienzhaus-Standard. Die KfW-Förderung kann mit BAFA-Zuschüssen kombiniert werden – allerdings nicht für dieselbe Einzelmaßnahme.

Amortisationszeiten in Abhängigkeit vom COP-Wert

Die Amortisationszeit einer Wärmepumpe – also der Zeitraum, bis sich die Investition durch Einsparungen bei den Betriebskosten bezahlt gemacht hat – hängt maßgeblich vom erreichten COP-Wert sowie von individuellen Rahmenbedingungen ab.

Ein Beispiel: Ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 kWh wird von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe umgerüstet. Wird ein COP-Wert von 3 erreicht – ein typischer Wert für Luft-Wasser-Wärmepumpen – liegen die Betriebskosten noch vergleichsweise hoch, was eine Amortisationszeit von etwa 15 bis 20 Jahren bedeutet. Durch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung oder die Nutzung günstiger Stromtarife (z. B. Wärmepumpentarife) kann sich dieser Zeitraum jedoch spürbar verkürzen.

Erreicht die Wärmepumpe einen COP-Wert von 4, sinken die Betriebskosten deutlich, sodass sich die Investition bereits nach etwa 10 bis 15 Jahren amortisieren kann. Besonders effiziente Anlagen mit einem COP von 5 oder mehr, wie sie z. B. bei Sole-Wasser- oder Grundwasser-Wärmepumpen erreichbar sind, ermöglichen sogar eine Amortisationszeit von nur 8 bis 12 Jahren – insbesondere bei zusätzlicher staatlicher Förderung.

Die tatsächliche Amortisationsdauer wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, darunter:

  • Art und Effizienz der eingesetzten Wärmepumpe
  • Anschaffungskosten und verfügbare Fördermittel
  • Nutzung von Eigenstrom durch PV-Anlagen
  • Wärmedämmstandard des Gebäudes
  • Heizverhalten der Bewohner
  • Entwicklung der Energiepreise

Eine sorgfältige Planung und eine ganzheitliche Betrachtung dieser Faktoren sind daher entscheidend für eine wirtschaftlich sinnvolle Investition.

Fazit: Darum ist der COP-Wert entscheidend für Ihre Wärmepumpe

Der COP-Wert ist der zentrale Indikator für die Effizienz einer Wärmepumpe und wirkt sich direkt auf die Betriebskosten aus. Bei der Anschaffung sollte daher nicht allein der Anschaffungspreis im Fokus stehen, sondern vor allem darauf geachtet werden, dass die Wärmepumpe einen hohen COP-Wert aufweist. Dieser Wert gibt an, wie viel Wärmeenergie im Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Energie erzeugt wird – je höher der COP-Wert, desto effizienter arbeitet die Anlage und desto geringer fallen in der Folge die laufenden Kosten aus. Dabei ist insbesondere die Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle und der Vorlauftemperatur von Bedeutung, da sie den COP-Wert maßgeblich beeinflusst.

Für einen wirtschaftlichen Betrieb sollte der COP-Wert im realen Einsatz mindestens einen Wert von 3,0 erreichen, wobei idealerweise Werte über 4,0 angestrebt werden. Noch aussagekräftiger für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist jedoch die tatsächliche Jahresarbeitszahl (JAZ), die ein realitätsnahes Bild des Systembetriebs liefert.

Abschließend empfiehlt sich eine individuelle Beratung durch einen Fachbetrieb, der die spezifischen Gegebenheiten Ihres Gebäudes berücksichtigt und realistische COP-Werte für verschiedene Systemvarianten berechnet. So wird sichergestellt, dass Ihre Wärmepumpe nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich betrieben werden kann.

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