Energetische Sanierung: Häufige Fehler
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2024
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Lesezeit:
5
Minuten
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Hannah Wirtz

Energetische Sanierung: Häufige Fehler

Die energetische Sanierung zählt zu den wichtigsten Schritten, wenn es darum geht, Wohngebäude energieeffizienter zu gestalten. So tragen Sie nicht nur effektiv zum Klimaschutz bei, Sie können Ihre Energiekosten auch langfristig reduzieren. Das gilt zumindest, wenn die Maßnahmen professionell umgesetzt wurden. Im folgenden finden Sie einen Überblick über häufige Fehler der energetischen Sanierung, die Sie bei Ihrem Projekt vermeiden sollten.

1. Fehlende Planung und mangelnde Beratung

Eine umfangreiche Planung ist der Grundstein jeder energetischen Sanierung. Genau hier findet sich einer der häufigsten Fehler. Möchten Sie Ihre Immobilie modernisieren, sollten Sie stets im Hinterkopf behalten, dass es sich dabei um ein Vorhaben handelt, dessen Komplexität Sie keinesfalls unterschätzen sollten. Gerade umfangreiche Maßnahmen müssen dabei bestens aufeinander abgestimmt werde. Dieser Umstand macht es nahezu unerlässlich, einen professionellen Energieberater mit ins Boot zu holen. Dieser kann sowohl den aktuellen Zustand Ihrer Immobilie analysieren, als auch passende Maßnahmen identifizieren und die Umsetzung planen. Werden diese Punkte mangelhaft ausgeführt, kann dies unerwünschte Folgen und eine entsprechend geringere Effizienz mit sich bringen.

Achten Sie bei der Wahl des Energieberaters auf kompetente, unabhängige Beratung, bei der Sie und Ihr Projekt voll im Fokus stehen. Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) kann ihnen dabei helfen. Dieser von einem Experten ausgestellte Plan, ist genau auf Ihre Situation zugeschnitten und zeigt Schritt für Schritt, welche Maßnahmen sinnvoll sind, welche Kosten dabei anfallen und in wie weit staatliche Förderungen Sie entlasten können.

2. Ungenügende Dämmung

Dämmmaßnahmen sind ein wichtiger und häufig durchgeführter Part der energetischen Sanierung. Wird das Gebäude aber unzureichend bzw. falsch gedämmt, bleibt der gewünschte Effekt aus. Durch schlecht ausgeführte Wärmedämmungen können sogenannte Wärmebrücken entstehen. Hier tritt Wärme aus und auch Kondensationsfeuchte kann entstehen, was die Bildung von Schimmel begünstigt und die Bausubstanz schädigen kann.

Gedämmt werden üblicherweise Dach, Fassade und Keller, je nach Bereich unterscheidet sic dabei das Vorgehen und die Wahl des passenden Dämmmaterials. Achten Sie unbedingt auf eine passende, ausreichende Dämmung und lassen Sie sich von einem Experten beraten, um das Einsparpotenzial voll auszuschöpfen.

3. Maßnahmen werden unzureichend aufeinander abgestimmt

Energetische Sanierungen können in Form von Einzelmaßnahmen oder aber umfassenden Projekten umgesetzt werden. Hierbei gilt es alle Maßnahmen exakt aufeinander abzustimmen und in der richtigen Reihenfolge durchzuführen, denn tatsächlich ist diese nicht irrelevant. Es kann zum Beispiel kontraproduktiv sein, die Fenster auszutauschen, bevor die Dämmung vorgenommen wurde. Auf diese Weise können Wärmebrücken entstehen, welche die Energieeffizienz reduzieren. Bedenken Sie immer, dass eine schrittweise Sanierung einem Konzept zu Grunde liegen sollte um unnötige Kosten und ineffiziente Umsetzungen zu vermeiden.

Es ist also empfehlenswert die Reihenfolge der Maßnahmen vorab festzulegen. Ein individueller Sanierungsfahrplan ist hier eine Wegweisende Methode, die beste Lösung zugeschnitten auf Ihre Situation zu identifizieren.

4. Ignoranz gegenüber der Haustechnik

Die Bedeutung der Haustechnik wird oft unterschätzt. Trotz guter Wärmedämmung und modernen, effizienten Fenstern, können veraltete Heizsysteme und Warmwasserbereiter oder ungesteuerte Lüftungsanlagen hohe Energieverluste mit sich bringen. Achten Sie also im Zuge Ihrer energetischen Sanierung, auch auf die Modernisierung der Haustechnik. Besonders wichtig ist hierbei die Installation moderner Heizanlagen und auch die Integration regenerativer Energiequellen wie Wärmepumpen sowie kontrollierte Wohnraumlüftung, die eine Wärmerückgewinnung ermöglicht, sollte nicht vernachlässigt werden.

5. Falsche Fenster

Der Austausch alter Fenster gegen moderne Varianten zählt zu den Häufigsten Maßnahmen einer energetischen Sanierung. An sich handelt es sich um einen unkomplizierten Vorgang, Probleme können aber auftreten, wenn moderne, effiziente Fenster in unsanierten Gebäuden verbaut werden. Dadurch kommt es zu einem Ungleichgewicht im Feuchtigkeitsmanagement, da die Fenster dicht sind, die restlichen Bauteile aber noch immer Feuchtigkeit durchlassen. Die Folge: Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung. Bedenken Sie also immer den Zustand der gesamten Gebäudehülle, wenn Sie sich für neue Fenster entscheiden.

Wurde bereits eine umfassende Dämmung vorgenommen, haben Sie die Wahl zwischen Zweifach- und Dreifach verglasten Scheiben. Dreifachverglaste Fenster sind besonders Energieeffizient, aber auch teurer und oft nicht für Altbauten geeignet. Lassen Sie sich bei der Entscheidung für die passenden Fenster unbedingt beraten.

6. Unqualifizierte Handwerker

Die Wahl der Handwerker beeinflusst den Erfolg der energetischen Sanierung maßgeblich mit. Werden unqualifizierte Arbeiter beauftragt, die sich nicht ausreichend mit den Anforderungen einer energetischen Sanierung auskennen, kann es zu unsauberer Arbeit, Fehlern bei der Umsetzung oder nicht optimal abgestimmten Lüftungssystemen kommen. Beauftragen Sie also nur Fachbetriebe, die über Referenzen und Erfahrungen auf dem Gebiet der energetischen Sanierung verfügen.

7. Fehlende Fördermittelplanung

Viele Eigentümer wissen gar nicht erst über die staatlichen Fördermöglichkeiten der energetischen Sanierung bescheid oder schöpfen sie nicht vollständig aus. Das hat zur Folge, dass finanzielle Unterstützungen ungenutzt bleiben. Informieren Sie sich frühzeitig über Fördermittel oder Kredite der KfW-Bank und auch regionale Förderprogramme können, sofern vorhanden, genutzt werden. Achten Sie darauf, Anträge im voraus zu stellen und alle Voraussetzungen und Anforderungen zu erfüllen. Fehler in der finanziellen Planung können dazu führen, dass das Projekt teurer wird als geplant bzw. als unbedingt nötig.

Viele Energieberater helfen Ihnen auch bei der Identifikation passender Förderprogramme und der Beantragung von Zuschüssen und Krediten.

Fazit

Eine erfolgreiche energetische Sanierung erfordert gründliche Planung und professionelle Umsetzung. Häufige Fehler wie mangelnde Vorbereitung, unzureichende Dämmung und schlecht abgestimmte Maßnahmen können die Effizienz erheblich beeinträchtigen, weshalb sie dringlichst zu vermeiden sind. Der Einsatz qualifizierter Handwerker, moderne Haustechnik und einem strukturierten Plan sind entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Achten Sie auch darauf staatliche Förderprogramme zu nutzen um Ihre Kosten zu senken. Richtig umgesetzt, spart eine energetische Sanierung langfristig Energiekosten, schützt das Klima und erhöht den Wert der Immobilie.

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