Abstandsregeln Wärmepumpe: Wie viel Abstand zum Nachbarsgrundstück?
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07
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2024
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Lesezeit:
5
Minuten
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Hannah Wirtz

Abstandsregeln Wärmepumpe: Wie viel Abstand zum Nachbarsgrundstück?

Die steigende Popularität von Wärmepumpen bringt einige Fragen mit sich, die sich nicht nur auf technische Aspekte der Anlage beziehen. Ein besonders wichtiger Punkt bei der Planung betrifft die Aufstellung und den Abstand zum Nachbarsgrundstück. Je nach Bundesland gelten hier andere Regelungen. Worauf Sie achten müssen und warum der Abstand so wichtig ist, erfahren Sie im Folgenden.

Warum der Abstand zu benachbarten Grundstücken wichtig ist:

In den letzten Jahren haben sich die Abstandsregeln bei Wärmepumpen gelockert, sind aber nach wie vor existent. Der Ursprung dieser Regelung findet sich darin, dass Wärmepumpen im rechtlichen Kontext oft als “gebäudeähnliche Bauwerke” betrachtet wurden und teils noch immer werden. Auch der Brandschutz spielt eine Rolle, da eine gewisse Distanz im Zweifel verhindern soll, dass Funken auf Nachbarhäuser überspringen können. Der vorgeschriebene Abstand zum angrenzenden Grundstück liegt bei 2,5 bis 3 Metern.

Wie genau die Vorgaben aussehen hängt davon ab, in welchen Bundesland Sie sich befinden, eine landesweite Regelung gibt es nicht. In manchen Regionen wird ganz von einer Abstandsregelung abgesehen, da die entsprechenden Gerichte der Klassifizierung einer Wärmepumpe als gebäudeähnliches Bauwerk widersprochen haben.

Ein weiterer und derzeit viel bedeutender Faktor ist die Geräuschentwicklung bei Luft-Wärmepumpen. Auf rechtlicher Ebene ist dies zwar in der Regel nicht von Relevanz, da die Geräuschemissionen im zulässigen Rahmen liegen, doch sie können schnell zu nachbarschaftlichen Konflikten führen. Moderne Wärmepumpen sind wesentlich leiser, als frühere Modelle, was ebenfalls dazu beiträgt, dass viele Bundesländer sich von Abstandsregeln für Wärmepumpen lösen.

Abstandsregeln bei Wärmepumpen: Neuerungen

Die Abstandsregelungen bei Wärmepumpen haben in den letzten Jahren einige Neuerungen erfahren, um den zunehmenden Einsatz dieser umweltfreundlichen Heiztechnologie zu erleichtern und gleichzeitig die Interessen von Nachbarn und Gemeinden zu wahren.

Eine der wichtigsten Änderungen betrifft die Reduzierung des Mindestabstands zu benachbarten Grundstücken. Während früher oft größere Abstände von bis zu 10 Metern vorgeschrieben waren, sind in vielen Bundesländern jetzt geringere Abstände zulässig, solange bestimmte Lärmschutzauflagen eingehalten werden. Moderne Wärmepumpen sind deutlich leiser als frühere Modelle, was diese Anpassung ermöglicht.

Zusätzlich wurden Regelungen eingeführt, die eine flexiblere Platzierung der Anlagen auf dem Grundstück erlauben. Beispielsweise ist es nun in einigen Regionen möglich, Wärmepumpen näher an die Gebäudegrenze zu setzen, wenn bauliche Maßnahmen zur Schallreduktion, wie Schallschutzwände oder spezielle Dämmungen, installiert werden.

Diese Neuerungen zielen darauf ab, den Einsatz von Wärmepumpen zu fördern, indem die Installation einfacher und kostengünstiger gemacht wird, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass die Belästigung durch Lärm auf ein Minimum reduziert wird. So tragen die aktualisierten Abstandsregelungen dazu bei, die Energiewende im Heizungsbereich weiter voranzutreiben und die Nutzung erneuerbarer Energien zu stärken.

Abstandsregelungen je nach Bundesland

Nicht in jedem Bundesland gelten die gleichen Regelungen was den Mindestanstand der Luft-Wärmepumpe zu benachbarten Grundstücken anbelangt. Die gute Nachricht für Hausbesitzer und Wärmepumpen-Interessenten: derzeit (Stand 2023) gibt es in 12 von 16 Bundesländern keine gesetzlichen Abstandsregelungen.

Bevor Sie Ihre Wärmepumpe installieren sollten Sie sich über die jeweiligen Regelungen vor Ort informieren. Kommunale Baubehörden oder die entsprechenden Landesbehörden werden Ihnen die wichtigen Informationen zur Verfügung stellen.

Was bedeutet “gebäudeähnlich”?

Die Bezeichnung “gebäudeähnlich” kommt aus dem Bauwesen und wird für Anbauten wie beispielsweise Garagen verwendet. Teils werden auch Wärmepumpen von Bauaufsichten in diese Kategorie eingestuft, was einen Mindestanstand zur benachbarten Grundstücksgrenze mit sich bringt.

Abstandsregelung Wärmepumpe: Tipps zur Standortwahl

Auch wenn Abstandsregelungen mittlerweile in erster Linie veraltet sind, sollten Sie sich vor der Installation ihrer Wärmepumpen Gedanken um den passenden Standort machen, sowohl um den Frieden der Nachbarschaft zu wahren, als auch um die Anlage möglichst effizient betreiben zu können.

1. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn und erörtern Sie gemeinsam ob und in wie fern eine Wärmepumpe nahe der Grundstücksgrenze stören könnte.

2. Wählen Sie den passenden Aufstellort. Die Außeneinheit Ihrer Wärmepumpe, sollte in ausreichender Entfernung von Aufenthaltsräumen und Fenstern platziert werden. Hinter dem Haus oder in Richtung einer Straße stört die Anlage alle Beteiligten weniger. Achten Sie auch darauf, dass die Wärmepumpe von allen Seiten gut für Wartungsarbeiten erreichbar ist.

3. Achten Sie auf die Luft-Zirkulation. Damit die Luft-Wärmepumpe effizient arbeiten kann, sollte sie nicht an Stellen an denen zwei Wände aufeinander treffen installiert werden und auch Senken können für eine ineffiziente Arbeitsweise sorgen.

4. Abstand zum Haus. In der Außeneinheit Ihrer Wärmepumpe zirkuliert ein bestimmtes Kältemittel. Aus sicherheitstechnischen Gründen, ist ein Mindestanstand von 30 cm zum Haus einzuhalten.

5. Wählen Sie ein leises Modell und Informieren Sie sich vorab über mögliche Maßnahmen zum Schallschutz, wie eine Gummimatte oder Gras als Untergrund. Beides hat eine schalldämpfende Wirkung. Alternativ können Sie eine Schallschutzhaube in Erwägung ziehen.

Anderer Wärmepumpen-Typ als Alternative?

Die genannten Regelungen und Maßnahmen beziehen sich auf die sogenannten Luft-Wärmepumpen. Diese sind allerdings nicht die einzigen Wärmepumpen-Arten auf dem Markt. Sowohl für normale Luft-Wärmepumpen, als auch Split-Wärmepumpen gilt in der Regel eine genehmigungsfreie Installation, sofern Lärmschutz und je nach Lage Mindestanstand eingehalten wird. Alternativ dazu können Sie über eine Erd-Wärmepumpe oder eine Wasser- Wasser-Wärmepumpe nachdenken. Mit beiden Varianten sind allerdings höhere Anschaffungskosten und ein gewisser Installationsaufwand verbunden. Hinzu kommt der Bedarf behördlicher Genehmigungen.

Fazit

Die zunehmende Verbreitung von Wärmepumpen wirft neben technischen Fragen auch rechtliche Aspekte auf, insbesondere hinsichtlich der Platzierung und des Abstands zu Nachbargrundstücken. Der vorgeschriebene Abstand, der zwischen 2,5 und 3 Metern liegt, variiert je nach Bundesland und hat sich in den letzten Jahren aufgrund der geringeren Geräuschentwicklung moderner Wärmepumpen gelockert. Die Abstandsregelungen wurden in vielen Bundesländern reduziert oder ganz aufgehoben, was die Installation von Wärmepumpen erleichtert und ihre Akzeptanz fördert. Moderne Wärmepumpen sind deutlich leiser, was die Möglichkeit eröffnet, diese näher an Grundstücksgrenzen zu platzieren, insbesondere wenn bauliche Schallschutzmaßnahmen ergriffen werden.

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