Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Die wichtigsten Fakten zum Umstieg
05
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2025
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Lesezeit:
5
Minuten
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Hannah Wirtz

Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Die wichtigsten Fakten zum Umstieg

Nachhaltige Heizsysteme gewinnen derzeit zunehmend an Relevanz. Dieser Umstand ist in erster Linie steigenden Energiekosten, erhöhten Umweltbewusstsein und gesetzlichen Einschränkungen geschuldet. Eine Option, die Ihnen zukunftsorientiertes Heizen ermöglicht, ist die Wärmepumpe. In diesem Artikel verraten wir Ihnen was Sie beim Umstieg von Gasheizung auf Wärmepumpe beachten sollten, welche Vorteile das Umrüsten hat und in wie weit Sie von staatlicher Förderung profitieren können.

Aktuelle Gesetzeslage zu Gasheizungen

Anfang 2024 trat die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Kraft. Vielen ist diese vielleicht besser als Heizungsgesetz bekannt und enthält Regelungen welche die Nutzung von Heizsystemen in Deutschland regulieren soll.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erlaubt den Einbau und Betrieb von Gasheizungen grundsätzlich weiterhin – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass bestimmte energetische Anforderungen und Rahmenbedingungen erfüllt sind:

Effizienzanforderungen:

Gasheizungen müssen dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Das heißt, sie sind in der Regel als Brennwertgeräte auszuführen, um einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erreichen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Primärenergiebedarf des Gebäudes möglichst gering gehalten wird.

Erneuerbare-Energien-Anteil:

Insbesondere bei Neubauten schreibt das GEG vor, dass ein definierter Anteil des Wärmebedarfs (65%)zukünftig durch erneuerbare Energien gedeckt werden muss. Wird eine Gasheizung installiert, so muss dieser Anteil – beispielsweise über den ergänzenden Einsatz von Solarthermie, Wärmepumpen oder Biomasse – nachgewiesen werden. Reine fossil betriebene Heizsysteme sind in Neubauten somit in der Regel nicht zulässig.

Übergangsregelungen bei Bestandsgebäuden:

Bei bereits bestehenden Gebäuden ist der Weiterbetrieb einer Gasheizung erlaubt, sofern die Anlage den geltenden Effizienzanforderungen entspricht und keine umfassenden Modernisierungsmaßnahmen anstehen, die einen Austausch in ein System mit höherem Anteil erneuerbarer Energien erforderlich machen.

Zusammenfassend gilt also, dass der Einbau und die Nutzung von Gasheizungen nach dem GEG weiterhin möglich sind – vorausgesetzt, dass die eingesetzten Anlagen energieeffizient arbeiten und, insbesondere bei Neubauten, der erforderliche Anteil erneuerbarer Energien in die Wärmeversorgung integriert wird. Diese Regelungen sollen dazu beitragen, den Energieverbrauch zu optimieren und den Umstieg auf klimafreundlichere Heizsysteme voranzutreiben.

Gasheizung und Wärmepumpe als Hybridsystem: lohnt sich das?

Von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe umzurüsten bietet Ihnen zahlreiche Vorteile, dazu kommen wir aber gleich. Zunächst einmal soll es um die Vor- und Nachteile von Hybridsystemen gehen. Eine Hybridheizung kombiniert verschiedene Heizsysteme mit dem Ziel die Stärken beider zu verbinden. Auf den ersten Blick klingt das nach einer hervorragenden Lösung - wir bei 42watt empfehlen Hybridsysteme aber tatsächlich nur eingeschränkt.

Im Falle einer Hybridheizung wird die (bestehende) Gasheizung um eine Wärmepumpe ergänzt und über einen Wärmespeicher verbunden. Hauptsächlich ist die Wärmepumpe als nachhaltiger Energieerzeuger für die Wärmeproduktion zuständig, während die Gasheizung nur zu Unterstützung dient, beispielsweise wenn die Temperaturen besonders tief sinken. In der Realität kann die Wärmepumpe die benötigte Wärme allerdings auch im Alleingang bereitstellen - auch im Winter. Moderne Anlagen arbeiten auch bei Temperaturen von bis zu -10° C noch effizient, bei Lambda Wärmepumpen sind es sogar bis zu -20° C. Zwar sinkt der COP-Wert - also das Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie und eingesetzter elektrischer Energie- mit niedriger Außentemperatur, doch bei den Werten hierzulande ist ein ganzjährig effizienter Betrieb nahezu garantiert. Besonders effektiv sind übrigens Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen. Da diese Varianten nicht die Außenluft als Energiequelle nutzen, sondern auf Erdreich oder Grundwasser setzen, müssen sie nie mit Temperaturen unter 0° C arbeiten, Installationsaufwand und Kosten sind hier allerdings höher.

Bedenken Sie zudem, dass Sie bei einer hybriden Arbeitsweise die Kosten für zwei Heizsysteme tragen und auch beide Anlagen warten lassen müssen um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Alles in allem lohnt sich eine Hybridheizung in den seltensten Fällen, am besten sollten Sie Ihre Situation aber von einem Energieeffizienz-Experten beurteilen lassen.

Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Das sind die Vorteile

Zahlreiche Gründe sprechen gegen die Nutzung von Heizsystemen, die auf fossile Brennstoffe setzen. Die bessere Alternative sind nachhaltige, zukunftssichere Optionen wie die Wärmepumpe, ihr Einsatz bringt Ihnen gleich mehrere Vorteile:

Geringere Heizkosten

Wärmepumpen zählen zu den effizientesten Heizsystemen, die der Markt zu bieten hat. Sie nutzen Umweltwärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich und wandeln sie mit einem geringen Anteil an elektrischer Energie in nutzbare Heizwärme um. Ihr hoher Wirkungsgrad wird durch die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) oder den Coefficient of Performance (COP) ausgedrückt, der zeigt, wie viel Wärme im Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Energie erzeugt wird. Moderne Anlagen erreichen oft eine JAZ zwischen 3 und 5, das heißt, sie liefern 3 bis 5 kWh Wärme für jede verbrauchte kWh Strom. Zudem nutzen sie zu etwa 75% erneuerbare Energie, es werden also nur rund 25% elektrischer Strom benötigt. Hinzu kommt die CO₂-Steuer, die nach und nach erhöht wird. Sie sparen demnach schon mehr als 30% Ihrer Heizkosten allein durch die Umrüstung von Gasheizung auf Wärmepumpe. Statt ständig den schwankenden Gaspreis im Auge zu behalten, müssen Sie mit einer Wärmepumpe nur einen relativ geringen Anteil an Stromkosten tragen.

Ein weiterer Punkt: Ab 2027 wird der Emissionshandel für CO₂-Zertifikate erweitert und gilt dann auch für den Heizbereich privater Haushalte. Da die verfügbaren Zertifikate nach und nach reduziert werden, steigen ihre Preise, was wiederum zu höheren Gaspreisen führen wird. Gleichzeitig deuten geplante Maßnahmen der Bundesregierung darauf hin, dass die Strompreise stabil bleiben oder sogar sinken könnten. Bereits im Sommer 2022 wurde die EEG-Umlage vorzeitig abgeschafft, was Stromkunden finanziell entlastet hat.

Zukunftssichere Heizalternative

Wärmepumpen sind eine nachhaltige und zugleich zukunftssichere Alternative. Sie werden zu mehr als 65% erneuerbarer Energie betrieben und entsprechen so den Anforderungen des GEG, laut dem neu installierte Heizungen bis spätestens 2028 zu 65% mit Energie aus erneuerbaren Quellen zu betreiben sind.

Versorgungssicherheit

Umweltenergie wie Luft, Erdreich und Grundwasser stehen uns jederzeit und unbegrenzt zur Verfügung, während fossile Brennstoffe als endliche Ressource irgendwann erschöpft sind und noch dazu preislichen Schwankungen unterliegen.

Nutzen Sie die Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage, können Sie den selbst generierten Strom zum Wärmepumpen Betrieb verwenden und damit nahezu unabhängig heizen. Dazu kommt die Reduktion des CO₂-Ausstoß und dem damit verbundenen Beitrag zum Klimaschutz,, der unerlässlich ist um unsere Klimaziele zu erreichen.

Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Kosten & Förderung

Kosten

Die Kosten die beim Austausch einer Gasheizung gegen eine Wärmepumpe anfallen können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Zum einen entschiedet die Art der Wärmepumpe maßgeblich über den Preis. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind die preiswerteste Option mit dem geringsten Wartungsaufwand. Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen sind mit höheren Investitionen verbunden, bieten aber auch bessere Effizienzwerte.

Auch die individuellen Gegebenheiten vor Ort wie die Gebäudedämmung oder die vorhandene Heizkörperauslegung bzw. der Heizflächenausbau (z. B. Fußbodenheizung) und der Wärmebedarf des Gebäudes spielen eine zentrale Rolle.

Bei zusätzlichem Installationsaufwand, wie Umbauten an der Heiztechnik oder Anpassungen am Heizkreislauf können weitere Zusatzkosten anfallen. Und auch die fachgerechte Demontage der alten Gasheizung muss bei der Preisbildung einkalkuliert werden,

Je nach System und individuellen Gegebenheiten können sich die Investitionskosten für eine Wärmepumpe – inklusive Planung, Material und Montage – in Deutschland typischerweise im Rahmen von 15.000 bis 30.000 Euro bewegen. Am besten ist es an dieser Stelle einen Energieeffizienz-Experten einzubeziehen, der Ihnen konkrete Zahlen liefern und Sie bei der Wahl des passenden Modells beraten kann.

Förderungen

Durch staatliche Fördermittel können Sie einen Teil der Kosten sparen - bis zu 70% Förderung auf die maximal förderfähigen Kosten (30.000 €) sind an dieser Stelle möglich. Die Basisförderung liegt bei 30 % der gesamten Investitionskosten. Entscheiden Sie sich für einen frühen Wechsel, wird zusätzlich ein Klimageschwindigkeits-Bonus von bis zu 20 % gewährt.Hauseigentümer, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen pro Haushalt maximal 40.000 Euro beträgt, kommen zudem in den Genuss eines Einkommens-Bonus von 30 %. Wärmepumpen, die Wasser oder Erde als Energiequelle bzw. ein natürliches Kältemittel nutzen, erhalten einen extra Bonus von 5 %. Alle Fördermöglichkeiten lassen sich kombinieren, jedoch ist die maximale Förderung auf 70 % begrenzt – was zu einer Kostenerstattung von bis zu 21.000 Euro führen kann.

Nutzen Sie unsere Wärmepumpenberatung bei 42watt und wir übernehmen die Kommunikation mit dem BAFA und somit die Beantragung der Fördermittel für Sie.

Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Tipps zur Effizienzsteigerung

Wärmepumpen zeichnen sich durch eine sehr effiziente Arbeitsweise aus, um sie besonders wirtschaftlich zu betreiben sollten Folgende Punkte berücksichtigt werden:

Die passende Heizkörper

Wärmepumpen arbeiten mit Flächenheizungen wie einer Fußbodenheizung besonders effizient, aber auch Plattenheizkörper eignen sich hervorragend für den Wärmepumpen Betrieb. Was Glieder- und Röhrenheizkörper angeht, lohnt es sich in der Regel von einem Energieberater prüfen zu lassen wie die Eignung ausfällt.

Die Vorlauftemperatur

Allgemein gilt: Je geringer die Vorlauftemperatur des Heizkörpers, desto effizienter die Wärmepumpe - aus diesem Grund sind sie auch so kompatibel mit Flächenheizungen. Moderne Geräte arbeiten aber auch bei höheren Temperaturen von bis zu 75° C im Vorlauf noch effizient. Achten Sie bei der Wahl der Wärmepumpe darauf, welche Werte hier als Maximum angegeben werden.

Gebäudedämmung

Gut isolierte Gebäude müssen weniger stark beheizt werden - verbrauchen also auch weniger Energie. Gut gedämmte Immobilien unterstützen die Wärmepumpe also bei Ihrer Effizienz, ein Zustand der oft schon mit wenigen moderaten Maßnahmen erreicht werden kann. Aber keine Sorge, auch weniger gut gedämmte Gebäude profitieren von der Wärmepumpe. Deutschlandweit gelten über 6 Millionen Bestandsgebäude als ausreichend gedämmt und sind - ohne weitere Sanierungsmaßnahmen- für die Beheizung mit der Wärmepumpe geeignet. Nichts desto trotz kann Ihr Energieberater Ihnen weitere Maßnahmen an die Hand geben, die zu einer Effizienzsteigerung führen können.

Gasheizung umrüsten: lohnt sich eine Wärmepumpe auch im Altbau?

Ein weit verbreiteter Mythos über Wärmepumpen ist, dass sich ihr Einsatz ausschließlich im Neubau lohnt und dass Flächenheizungen hierfür zwingend erforderlich sind. Zwar profitieren Neubauten dank moderner Dämmstandards und Flächenheizsysteme von besonders niedrigen Vorlauftemperaturen, doch heißt das keineswegs, dass Altbauten grundsätzlich ungeeignet sind.

Moderne Wärmepumpen haben sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Hochtemperatur-Wärmepumpen können mittlerweile Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C liefern, sodass auch bestehende Heizkörper in Altbauten effizient betrieben werden können. Zudem ermöglichen innovative Regelungssysteme und hydraulische Abgleiche eine optimale Anpassung des Heizsystems an den tatsächlichen Bedarf – unabhängig davon, ob es sich um eine Flächenheizung oder klassische Radiatoren handelt.

Auch in älteren Gebäuden lassen sich durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen erhebliche Effizienzsteigerungen erzielen. Verbesserungen wie eine optimierte Dämmung, der Austausch veralteter Fenster oder eine Modernisierung des Heizkreislaufs können den Energiebedarf deutlich senken. Dadurch wird die Wärmepumpe effektiver und der wirtschaftliche Betrieb weiter begünstigt. Oftmals ist bereits eine moderate Sanierung ausreichend, um die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Betrieb einer Wärmepumpe zu schaffen.

Neben den ökologischen Vorteilen, wie der Reduktion von CO₂-Emissionen und der Nutzung erneuerbarer Energiequellen, überzeugen Wärmepumpen auch wirtschaftlich. Zwar können die Investitionskosten im Altbau höher ausfallen, jedoch amortisieren sich diese durch niedrigere Betriebskosten und den Rückfluss von staatlichen Fördergeldern.

Mit 42watt zur passenden Wärmepumpe

Wir von 42watt bieten Ihnen eine professionelle, transparente und unabhängige Energieberatung – unterstützt von zertifizierten Experten für Energieeffizienz. Dabei stellen wir Ihre individuellen Bedürfnisse in den Vordergrund und finden passgenau das Wärmepumpenmodell, das zu Ihren Gegebenheiten passt – ohne Herstellerpräferenzen. Außerdem erhalten Sie von uns eine umfassende Beratung zu ergänzenden Maßnahmen wie Energiemanagement oder Photovoltaikanlagen. Besuchen Sie unsere Webseite und stellen Sie Ihre unverbindliche Anfrage – völlig kostenfrei. In nur wenigen Schritten gelangen Sie zu Ihrer persönlichen Wärmepumpenberatung. Ein weiterer Pluspunkt: Wir übernehmen für Sie die Kommunikation mit dem BAFA und kümmern uns um die Beantragung der Fördermittel!

Geben Sie grundlegende Gebäudedaten auf unserer Plattform ein und erhalten Sie passende, unverbindliche Angebote.

  • Unsere Experten beraten Sie hinsichtlich der optimalen Dimensionierung, des idealen Aufstellorts und weiterer sinnvoller Maßnahmen – für ein detailliertes, auf Ihre Ausgangssituation zugeschnittenes Angebot.
  • Von der Projektplanung bis zur Inbetriebnahme stehen Ihnen unsere Energieeffizienz-Experten zur Seite, inklusive Fördermittelbeantragung.
  • Mit 42watt profitieren Sie von einer unabhängigen, individuellen Energieberatung – und als Ergebnis erhalten Sie die optimale, herstellerunabhängige Wärmepumpe, die perfekt auf Sie zugeschnitten ist!

Fazit

Wärmepumpen sind eine besonders nachhaltige, zukunftssichere Methode der Wärmebereitstellung. Egal ob aus ökonomischen oder ökologischen Gründen - das Umrüsten von Gasheizung auf Wärmepumpe bringt zahlreiche Vorteile und entspricht zu 100% den Vorgaben des GEG, die eine Installation der Gasheizung zwar nicht verbieten, aber spätestens in ein paar Jahren einschränken.

Die Wärmepumpe bietet nicht nur einen hohen Wirkungsgrad, sondern arbeitet auch zu rund 75% mit erneuerbarer Energie - in Kombination mit einer PV-Anlage steigt dieser Anteil noch weiter an. Besonders attraktiv wird die Anschaffung durch staatliche Förderungen von bis zu 70% der förderfähigen Kosten.

Lassen Sie sich von einem unserer Energieeffizienz-Experten beraten und finden Sie Ihre perfekte Wärmepumpe!

Sichern Sie sich 5% extra Förderung mit Ihrem Sanierungsfahrplan

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