26
.
03
.
2025
-
Lesezeit:
8
Minuten
-
Hannah Wirtz

KfW 261 und 262: Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude

Der Klimawandel und steigende Energiekosten stellen Immobilienbesitzer vor große Herausforderungen. Die energetische Sanierung von Wohngebäuden ist daher wichtiger denn je. Mit den KfW-Förderprogrammen 261 und 262 bietet die Bundesregierung attraktive finanzielle Unterstützung für Eigentümer, die ihre Immobilien energieeffizienter gestalten möchten.

Die Förderprogramme sind Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und ermöglichen es, klimafreundliche Heizungssysteme zu installieren, Wärmedämmung zu verbessern oder umfassende Sanierungen durchzuführen – und das zu besonders günstigen Konditionen. Durch zinsgünstige Kredite und attraktive Tilgungszuschüsse werden Sie als Immobilienbesitzer finanziell entlastet und können gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

In diesem Artikel erfahren Sie alles über die KfW-Programme 261 und 262: Welche Maßnahmen gefördert werden, wie hoch die Zuschüsse sind, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und wie Sie die Förderung beantragen können. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welches Programm für Ihre individuellen Sanierungspläne am besten geeignet ist.

KfW 261 und 262: Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude

Was sind die KfW-Förderprogramme 261 und 262?

Die KfW-Förderprogramme 261 und 262 sind Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und richten sich an Eigentümer von Wohngebäuden, die ihre Immobilien energetisch sanieren oder mit klimafreundlichen Heizungssystemen wie einer Wärmepumpe ausstatten möchten. Während das Programm 261 für Einzelmaßnahmen konzipiert ist, fördert das Programm 262 Komplettsanierungen zu sogenannten Effizienzhäusern.

Die Förderprogramme wurden im Rahmen der Klimaschutzziele der Bundesregierung entwickelt und sollen dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor deutlich zu reduzieren. Mit attraktiven Zinskonditionen und Tilgungszuschüssen bieten sie finanzielle Unterstützung für Maßnahmen, die langfristig Energie einsparen und die Umwelt schonen.

KfW 261: Förderung für Einzelmaßnahmen

Das KfW-Programm 261 richtet sich an Eigentümer, die einzelne energetische Verbesserungen an ihrem Wohngebäude vornehmen möchten. Besonders im Fokus steht dabei der Austausch veralteter Heizungsanlagen gegen klimafreundliche Alternativen.

Geförderte werden:

  • Installation von Wärmepumpen
  • Einbau von Biomasseheizungen
  • Errichtung von Solarthermieanlagen
  • Anschluss an ein Wärmenetz
  • Optimierung der Heizungsanlage und Einbau eines Heizungsoptimierungspakets
  • Erneuerung der Fenster und Türen
  • Dämmung von Dach, Fassade und Kellerdecke
  • Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Förderkonditionen der KfW 261

Das Programm bietet zinsgünstige Kredite mit einem Tilgungszuschuss, der je nach gewählter Maßnahme variiert. Die wichtigsten Konditionen haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Förderaspekt Details
Maximale Kreditsumme Bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit
Zinssatz Effektivzins ab 2,5% (Stand: März 2024)
Laufzeit 10, 20, 25 oder 30 Jahre
Tilgungsfreie Anlaufjahre Bis zu 5 Jahre möglich
Tilgungszuschuss für Wärmepumpen 25% (max. 37.500 Euro pro Wohneinheit)
Tilgungszuschuss für Biomasseanlagen 20% (max. 30.000 Euro pro Wohneinheit)
Tilgungszuschuss für andere Einzelmaßnahmen 15% (max. 22.500 Euro pro Wohneinheit)
Zusätzlicher Bonus für Heizungstausch 10% bei Austausch einer funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizung


Besonders attraktiv sind die Förderbedingungen für den Einbau von Wärmepumpen, die mit einem Tilgungszuschuss von 25% gefördert werden. Bei einem Wechsel von einer alten Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe kann der Zuschuss sogar auf 35% steigen. Ermöglichen Sie sich den Umstieg auf eine nachhaltige Heizoption dank staatlicher Förderung. In Kombination mit einer PV-Anlage und intelligenten Smart-Home-Systemen können Sie Effizienz und Wirtschaftlichkeit weiter erhöhen.

Voraussetzungen für die Förderung

Um eine Förderung im Rahmen des KfW-Programms 261 zu erhalten, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Das Gebäude muss mindestens 5 Jahre alt sein (Ausnahme: Heizungstausch bereits nach 2 Jahren möglich)
  • Die Maßnahmen müssen durch qualifizierte Fachunternehmen durchgeführt werden
  • Die technischen Mindestanforderungen müssen eingehalten werden
  • Ein Energieeffizienz-Experte muss bei bestimmten Maßnahmen eingebunden werden
  • Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt werden

Achten Sie darauf, dass alle Voraussetzungen exakt erfüllt werden und lassen Sie sich durch einen Energieeffizienz-Experten beraten. Dies ist nicht nur Pflicht für den Bezug der Fördermittel, sondern auch ein lukrativer Schritt um die sinnvollsten Maßnahmen zu identifizieren und durchzuführen.

KfW 262: Förderung für Effizienzhäuser

Anders als das Programm 261, richtet sich das KfW-Programm 262 an Eigentümer, die eine umfassende energetische Sanierung ihres Wohngebäudes planen. Ziel ist die Sanierung zu einem Effizienzhaus, das bestimmte energetische Standards erfüllt.

Effizienzhaus-Stufen und Förderung

Je nach erreichtem Energiestandard werden unterschiedliche Förderstufen gewährt:

Effizienzhaus-Stufe Tilgungszuschuss Maximaler Zuschuss pro Wohneinheit
Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse 45% 168.750 Euro
Effizienzhaus 40 40% 150.000 Euro
Effizienzhaus 55 mit Nachhaltigkeits-Klasse 40% 150.000 Euro
Effizienzhaus 55 35% 131.250 Euro
Effizienzhaus 70 mit Nachhaltigkeits-Klasse 35% 131.250 Euro
Effizienzhaus 70 30% 112.500 Euro
Effizienzhaus Denkmal mit Nachhaltigkeits-Klasse 35% 131.250 Euro
Effizienzhaus Denkmal 30% 112.500 Euro

Die Nachhaltigkeits-Klasse wird erreicht, wenn zusätzliche Kriterien für nachhaltiges Bauen erfüllt werden, wie beispielsweise die Verwendung bestimmter umweltfreundlicher Baustoffe oder die Erfüllung spezifischer Nachhaltigkeitszertifikate.

Förderaspekt Details
Maximale Kreditsumme Bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit
Zinssatz Effektivzins ab 2,5% (Stand: März 2024)
Laufzeit 10, 20, 25 oder 30 Jahre
Tilgungsfreie Anlaufjahre Bis zu 5 Jahre möglich
Zusätzlicher Bonus für Heizungstausch 10% bei Austausch einer funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizung

Voraussetzungen für die Förderung

Um eine Förderung im Rahmen des KfW-Programms 262 zu erhalten, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Das Gebäude muss mindestens 5 Jahre alt sein
  • Die Maßnahmen müssen durch qualifizierte Fachunternehmen durchgeführt werden
  • Ein Energieeffizienz-Experte muss zwingend eingebunden werden
  • Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt werden
  • Die technischen Mindestanforderungen für das angestrebte Effizienzhaus müssen erreicht werden

Vergleich: KfW 261 vs. KfW 262

Welches Förderprogramm für Sie das richtige ist, hängt von Ihrem geplanten Sanierungsumfang ab. Je nach individueller Situation ändert sich also die Wahl des Programms.

Aspekt KfW 261 KfW 262
Sanierungsumfang Einzelmaßnahmen Komplettsanierung zum Effizienzhaus
Maximale Kreditsumme 150.000 Euro pro Wohneinheit 150.000 Euro pro Wohneinheit
Maximaler Tilgungszuschuss 35% (bei Wärmepumpen mit Heizungstauschbonus) 45% (bei Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse)
Beantragungskomplexität Mittel Hoch
Experten-Einbindung Bei bestimmten Maßnahmen erforderlich Immer erforderlich
Zeitaufwand für Umsetzung Meist geringer Höher
Energieeinsparung Mittel Hoch

Antragsverfahren und Ablauf

Der Weg zur KfW-Förderung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Planung: Klären Sie mit einem Energieberater oder Fachunternehmen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welches Förderprogramm für Sie in Frage kommt.
  2. Antragstellung: Die Antragstellung erfolgt vor Beginn der Maßnahmen über Ihre Hausbank. Diese leitet den Antrag an die KfW weiter.
  3. Durchführung: Nach Erhalt der Förderzusage können die Maßnahmen durchgeführt werden.
  4. Dokumentation: Nach Abschluss der Arbeiten ist eine Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen erforderlich. Bei Programm 262 muss ein Energieeffizienz-Experte bestätigen, dass die angestrebte Effizienzhaus-Stufe erreicht wurde.
  5. Auszahlung des Tilgungszuschusses: Der Tilgungszuschuss wird nach erfolgreichem Abschluss und Prüfung der Maßnahmen gewährt und reduziert die Restschuld des KfW-Kredits.

Entscheiden Sie sich für eine Energieberatung bei 42watt stehen wie Ihnen mit unserer Expertise auch bei der Antragsstellung zur Verfügung. Profitieren Sie von staatlichen Förderungen ganz ohne großen Eigenaufwand oder lästige Bürokratie.

Wichtige Fristen und Besonderheiten

  • Der Antrag muss vor Beginn der Baumaßnahmen gestellt werden
  • Die Maßnahmen müssen innerhalb von 48 Monaten nach Zusage abgeschlossen sein
  • Der Nachweis über die Durchführung muss spätestens 6 Monate nach Abschluss der Arbeiten eingereicht werden

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Die Investition in energetische Sanierungsmaßnahmen lohnt sich in mehrfacher Hinsicht, folgendes Beispiel gibt Ihnen einen Überblick über die Wirtschaftlichkeit des Heizungstauschs.

Kostenbeispiel: Austausch einer Gasheizung gegen eine Wärmepumpe

Position Kosten/Einsparung
Anschaffungskosten Wärmepumpe inkl. Installation ca. 25.000 - 40.000 Euro
KfW-Förderung (25% Tilgungszuschuss) 6.250 - 10.000 Euro
Heizungstauschbonus (10%) 2.500 - 4.000 Euro
Effektive Investitionskosten 16.250 - 26.000 Euro
Jährliche Einsparung Energiekosten ca. 800 - 1.200 Euro
Amortisationszeit ca. 14 - 22 Jahre

Neben den direkten finanziellen Einsparungen profitieren Sie von:

  • Wertsteigerung der Immobilie
  • Unabhängigkeit von steigenden Öl- und Gaspreisen
  • Senkung der CO₂-Emissionen und Beitrag zum Klimaschutz
  • Verbesserung des Wohnkomforts

Alternative Fördermöglichkeiten

Neben den KfW-Programmen 261 und 262 existieren zahlreiche weitere Fördermöglichkeiten, die Eigentümern und Investoren von Wohn- und Nichtwohngebäuden umfangreiche finanzielle Unterstützung für energetische Sanierungen bieten. Neben klassischen Kreditprogrammen gibt es attraktive Zuschüsse, steuerliche Vorteile und regionale Förderungen, die den Umbau alter Bausubstanz in energieeffiziente Gebäude ermöglichen. Dies sind einige der zentralen Förderansätze:

  • BAFA-Förderung: Zuschüsse für den Einbau erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung, die den Einsatz moderner Technologien wie Solaranlagen, Biomasseanlagen oder Wärmepumpen unterstützen.
  • Steuerliche Förderung: Attraktive Abschreibungsmöglichkeiten für energetische Sanierungsmaßnahmen, die einen zusätzlichen finanziellen Anreiz für Investoren schaffen und langfristig die Wirtschaftlichkeit der Projekte verbessern.
  • Regionale Förderprogramme: Förderungen auf Länder- oder Kommunalebene, die oft in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten bereitgestellt werden und individuell auf die Bedürfnisse der Region zugeschnitten sind.
  • Stromversorger-Programme: Eigene Förderprogramme einiger Energieversorger, die beispielsweise mit zinsfreien oder besonders vergünstigten Darlehen im Rahmen energetischer Sanierungsmaßnahmen punkten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die gleichzeitige Inanspruchnahme verschiedener Förderungen häufig nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Daher empfiehlt es sich, im Vorfeld eine umfassende Beratung durch einen Experten in Anspruch zu nehmen. Dieser kann dabei helfen, die unterschiedlichen Förderangebote optimal zu kombinieren und das für das jeweilige Sanierungsprojekt bestmögliche Finanzierungskonzept zu entwickeln. Letztlich tragen diese vielfältigen Förderinstrumente dazu bei, energetische Sanierungen wirtschaftlich tragfähig und nachhaltig umzusetzen.

Fazit: Das richtige Förderprogramm für Ihre Sanierung

Die KfW-Programme 261 und 262 bieten attraktive Förderbedingungen für Eigentümer, die ihre Immobilie energetisch sanieren möchten. Welches Programm für Sie das richtige ist, hängt von Ihrem individuellen Sanierungsvorhaben ab.

Für einzelne Maßnahmen wie den Heizungstausch oder die Fassadendämmung ist das Programm 261 die richtige Wahl. Wenn Sie hingegen eine umfassende Sanierung planen und ein bestimmtes Effizienzniveau erreichen möchten, sollten Sie das Programm 262 in Betracht ziehen.

In jedem Fall empfiehlt sich die frühzeitige Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten und die rechtzeitige Antragstellung vor Beginn der Baumaßnahmen. So können Sie sicherstellen, dass Sie die optimale Förderung für Ihr Vorhaben erhalten und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Sichern Sie sich 5% extra Förderung mit Ihrem Sanierungsfahrplan

image of a man and woman looking at a tablet computer

Sichern Sie sich 5% extra Förderung mit Ihrem Sanierungsfahrplan

image of a man and woman looking at a tablet computer

Finden Sie mit 42watt die optimale Wärmepumpe und Ihr ideales Energie-System