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07
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2024
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Lesezeit:
7
Minuten
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Hannah Wirtz

Kühlen mit Wärmepumpe - sinnvoll oder nicht?

Wärmepumpen gewinnen als moderne, innovative Heiztechnologie seit Jahren mehr und mehr an Bedeutung. Wird es draußen wärmer, hat die Heizung erstmal Pause, es sei denn, sie kann die Raumtemperatur nicht nur anheben, sondern auch absenken. Die Wärmepumpe ist das einzige Heizsystem, mit der Sie ihre vier Wände im Sommer auch kühlen können.

Kühlen mit Wärmepumpe - sinnvoll oder nicht?

Kann man mit einer Wärmepumpe kühlen?

Wärmepumpen sind nicht nur effiziente Heizsysteme, sondern auch eine nachhaltige Lösung für die Kühlung von Gebäuden. Diese innovativen, umweltfreundlichen Geräte sorgen für ein angenehmes Raumklima und unterstützen uns auf dem Weg zur Klimaneutralität. Was viele nicht wissen: Viele Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern auch im Sommer als Klimaanlage genutzt werden.

Wie funktioniert die Kühlung mit einer Wärmepumpe?

Wärmepumpen arbeiten nach dem Prinzip der Umkehrung des Heizprozesses. Beim Heizen entziehen sie der Außenluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme und geben diese ins Gebäude ab. Um zu kühlen, wird dieser Prozess umgekehrt: Die Wärmepumpe entzieht dem Innenraum Wärme und leitet sie nach außen ab. Moderne Wärmepumpen verfügen über eine "Umkehrschaltung", die den Kältekreislauf aktiviert – ähnlich wie bei einem Kühlschrank oder einer Klimaanlage.

Vor- und Nachteile der Kühlung mit Wärmepumpe

Bei der Kühlung funktioniert die Wärmepumpe ähnlich wie eine Klimaanlage, jedoch wird nicht die Luft direkt gekühlt, sondern die Umgebungstemperatur über Flächenheizungen reguliert. Ein großer Vorteil: Sie genießen eine angenehme Frische ohne unangenehme Zugluft. Da Wärmepumpen als umweltfreundlich gelten, bieten sie eine klimafreundliche Lösung, auch im Sommer. Besonders, wenn sie mit erneuerbaren Energien kombiniert werden.

Die Kühlung mit einer Wärmepumpe kann kostengünstiger und energieeffizienter sein als eine zusätzliche Klimaanlage. Im Vergleich zu klassischen Klimaanlagen erzielt die Wärmepumpe jedoch einen geringeren Kühleffekt. Die passive Kühlung kann Temperaturunterschiede von etwa 3 bis 4 °C erzielen, während die aktive Kühlung effektiver, aber auch energieintensiver ist. Ein weiterer Punkt: Wenn die Temperaturen unter den Taupunkt sinken, kann es zur Bildung von Kondenswasser kommen, weshalb der Taupunkt überwacht werden sollte.

Worauf Sie bei der Kühlung mit Wärmepumpe achten sollten

Für eine effiziente Kühlung mit Wärmepumpen sollten Sie einige Punkte beachten:

  1. Richtige Dimensionierung: Die Wärmepumpe muss richtig dimensioniert sein. Eine zu kleine Pumpe wird den Raum nicht ausreichend kühlen, während eine zu große ineffizient und teuer im Betrieb sein kann.
  2. Gebäudeisolierung: Eine gute Isolierung reduziert den Kühlbedarf und steigert die Effizienz der Wärmepumpe.
  3. Geeignetes Verteilersystem: Überprüfen Sie, ob Ihr Heizsystem (z.B. Fußbodenheizung) für den Kühlbetrieb geeignet ist.

Moderne Wärmepumpen zeichnen sich durch hohe SEER-Werte (Seasonal Energy Efficiency Ratio) aus und bieten somit eine wirtschaftliche und effiziente Lösung zur Klimaregulierung. Zudem können staatliche Förderungen die Anschaffungskosten reduzieren, wodurch sich die Investition schneller amortisiert.

Aktive vs. Passive Kühlung mit Wärmepumpe

Wärmepumpen bieten zwei Hauptmethoden zur Kühlung: aktive und passive Kühlung. Beide haben ihre eigenen Vor- und Nachteile und Einsatzmöglichkeiten.

Aktive Kühlung

Bei der aktiven Kühlung wird die Wärmepumpe genutzt, um Wärme direkt aus dem Innenraum zu entziehen und nach außen abzuleiten. Es gibt zwei Haupttypen von aktiven Kühlsystemen:

  • Luft-Luft-Wärmepumpen: Diese Modelle entziehen der Innenluft Wärme und leiten sie direkt an die Außenluft ab. Sie sind besonders effektiv für kleinere bis mittelgroße Gebäude.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Diese Wärmepumpen übertragen Wärme aus der Innenluft auf ein Wasserheizsystem und sind besonders für Häuser mit Fußbodenheizung oder wassergeführten Heizkörpern geeignet.

Die aktive Kühlung ist sehr effektiv, jedoch auch mit einem höheren Energieverbrauch verbunden, besonders bei hohen Außentemperaturen.

Passive Kühlung

Die passive Kühlung nutzt natürliche Temperaturunterschiede zwischen dem Innenraum und der Umgebung ohne den Einsatz des Kompressors. Sie ist energieeffizienter, jedoch weniger leistungsstark als die aktive Kühlung. Sie wird häufig in Kombination mit anderen passiven Techniken verwendet:

  • Erdwärmesonden oder Erdreichkollektoren: Diese Systeme nutzen die konstant niedrigen Temperaturen des Erdreichs zur Kühlung.
  • Nachtlüftung: Die kontrollierte Belüftung in der Nacht bringt kühle Außenluft ins Gebäude.
  • Bauliche Maßnahmen: Gut isolierte Fenster und Sonnenschutzmaßnahmen reduzieren die Wärmeaufnahme des Gebäudes.

Kombination von aktiver und passiver Kühlung

Eine Kombination aus aktiver und passiver Kühlung kann besonders effizient sein. Während passive Kühlmethoden tagsüber eine angenehme Grundtemperatur gewährleisten, kann die aktive Kühlung bei Bedarf schnell die gewünschten Temperaturen erreichen und Spitzenlasten abdecken.

Fazit

Die Kühlung mit Wärmepumpen ist eine umweltfreundliche und energieeffiziente Möglichkeit, das Raumklima zu regulieren. Die Wahl zwischen aktiver und passiver Kühlung hängt von den spezifischen Anforderungen des Gebäudes ab. Eine durchdachte Kombination beider Methoden kann den Energieverbrauch minimieren und gleichzeitig maximalen Komfort bieten. Wärmepumpen sind eine langfristige Lösung für klimafreundliche und kostengünstige Raumtemperierung – sowohl im Sommer als auch im Winter

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