Dachdämmung: Vorteile, Arten, Fördermittel im Überblick!
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2024
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Lesezeit:
6
Minuten
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Hannah Wirtz

Dachdämmung: Vorteile, Arten, Fördermittel im Überblick!

Sie streben ein energieeffizienteres Zuhause an und möchten Ihren Energiebedarf reduzieren? Dann sollten Sie eine Gebäudedämmung in Betracht ziehen. Verschiedene Maßnahmen tragen dazu bei, den Heizbedarf zu senken, was sowohl ökonomische, als auch ökologische Vorteile mit sich bringt. Neben der Dämmung der Fassade, hat sich eine Dachdämmung bzw. Dämmung der obersten Geschossedecke, als effektive Methode erwiesen einen besseren energetischen Standard zu erzielen. Welche Methoden, Kosten und Fördermöglichkeiten dabei greifen, verraten wir Ihnen im Folgenden.

Dachdämmung: Was ist das eigentlich?

Die Dachdämmung ist eine Unterkategorie der Gebäudedämmung. Sie umfasst jegliche Maßnahmen zur Wärmedämmung des Gebäudedaches, denn nicht nur über die Fassade oder schlecht isolierte Fenster geht Wärme verloren, auch das Dach kann den Energiebedarf in die Höhe treiben.

Durch ein gut gedämmtes Dach, wird die Wärme im Winter im Inneren des Gebäudes gehalten und das Aufheizen des Dachraums im Sommer minimiert. Das wiederum erhöht den eigenen Wohnkomfort und Schützt die Bausubsatanz vor Kondensations-Schäden.

Eine Dachdämmung gilt sowohl bei Bestandsgebäuden, als auch bei Neubauten, als zentraler Bestandteil zum Einhalten des energetischen Standards. Auch aus ökologischer Sicht lohnt sie sich, da der reduzierte Heiz- und Kühlbedarf positive Auswirkungen auf unsere Umwelt hat.

Dachdämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke: Was ist der Unterschied?

Wer sich mit Dachdämmung beschäftigt, wird früher oder später auch auf die Bezeichnung “Dämmung der obersten Geschossdecke” stoßen, doch worin unterscheiden sich die Maßnahmen?

Der Unterschied zwischen einer Dachdämmung und der Dämmung der obersten Geschossdecke liegt in ihrer Position im Gebäude und ihrem jeweiligen Einsatzzweck. Die Dachdämmung umfasst die Isolierung der Dachkonstruktion selbst und wird vor allem dann eingesetzt, wenn der Dachboden beheizt oder als Wohnraum genutzt werden soll. Sie befindet sich entweder zwischen, unter oder über den Dachbalken (Sparren) und dient dazu, den gesamten Dachraum vor Wärmeverlust zu schützen. Dies sorgt dafür, dass die Wärme auch im Dachgeschoss bleibt. Für diese Art der Dämmung werden häufig Materialien wie Mineralwolle, Polyurethan oder Holzfaserplatten verwendet. Allerdings ist die Umsetzung in der Regel aufwendiger und mit höheren Kosten verbunden, da die Arbeiten direkt an der Dachkonstruktion erfolgen.

Die Dämmung der obersten Geschossdecke hingegen bezieht sich auf die horizontale Fläche zwischen dem letzten beheizten Stockwerk und einem ungenutzten, unbeheizten Dachboden. Sie schützt das darunterliegende Geschoss vor Wärmeverlust, während der Dachboden selbst kalt bleibt. Diese Art der Dämmung ist einfacher und kostengünstiger, da sie lediglich auf die Geschossdecke aufgebracht oder in diese integriert wird. Typische Materialien für die Geschossdeckendämmung sind Dämmplatten, Rollware oder Schüttdämmstoffe wie Zellulose oder Perlite. Sie eignet sich besonders für Gebäude, in denen der Dachboden nur als Lagerraum genutzt wird und nicht beheizt werden muss.

Die Entscheidung zwischen Dachdämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke hängt somit maßgeblich davon ab, ob der Dachboden als Wohnraum genutzt werden soll oder nicht, sowie von den finanziellen und baulichen Möglichkeiten.

Diese Gründe sprechen für eine Dachdämmung

1. Sie sparen Energie

Durch ein gut gedämmtes Dach sparen sie jede Menge Energie. Wie viel Heizenergie über ungedämmter Dächer verloren geht, lässt sich nicht pauschal sagen, da individuelle Faktoren eine Rolle spielen. Genaue Werte, können Sie von einem Energieberater berechnen lassen. Generell betrachtet liegt der Energieverlust bei rund 15 bis 30 Prozent - Wie Sie sehen, zahlen Sie bei Ihren Energiekosten eine unnötig hohe Summe.

Wie viel Energie Sie durch die Dachdämmung einsparen lässt sich ebenfalls nicht konkret festlegen. Auch hier ist es ratsam einen Energieberater einzubeziehen. Generell kann sich die Energieeffizienz weiter erhöhen, wenn Sie verschiedene Maßnahmen der energetischen Sanierung kombinieren. Ein individueller Sanierungsfahrplan ist hier, die beste Methode zu einem möglichst Effizienzen, umweltfreundlichen Eigenheim.

2. Gesetzliche Anforderungen

Tatsächlich ist die Dachdämmung bzw. Dämmung der obersten Geschossdecke, nicht immer gänzlich die eigene Entscheidung. Das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, sieht eine Mindestwärmeschutz vor, ist dieser nicht erreicht, sind Sie zu einer Sanierung verpflichtet. Eine Ausnahme dieser Regelung besagt, dass wer schon vor 2002 eine Immobilie bewohnte Bestandschutz hat und somit nicht zum Sanieren verpflichtet ist. Erst beim Wechsel des Eigentümers, greift die Sanierungspflicht wieder.

Haben Sie eine Immobile erworben, die die vorgesehenen Werte nicht erreicht, haben Sie zwei Jahre Zeit um Dach bzw. oberste Geschossdecke, den Vorschriften entsprechend zu sanieren. Checken Sie zudem, ob Ihre Heizung noch den Anforderungen entspricht. Auch hier können Sie unter Umständen zum Tausch verpflichtet sein.

3. Immobilenwertsteigerung

Mit jeglichen Maßnahmen der energetischen Sanierung, also auch der Dämmung des Daches, können Sie den Wert Ihrer Immobilie steigern. Sanierte, energieeffiziente Gebäude werden zunehmend gefragter, was den Preis für derartige Immobilen steigert.

4. Zusätzlicher Wohnraum

Unter Umständen können Sie durch eine energetische Sanierung zusätzlichen Wohnraum dazu gewinnen, da sich der Dachboden nun auch zu wohnlicher Nutzung ausbauen lässt. Natürlich müssen Höhe und Statik derartige Vorhaben zulassen

5. Mehr Wohnkomfort

Duch eine verbesserte Dachdämmung, können Sie Ihren Wohnkomfort erhöhen. Wärme geht über das Dach verloren, im Sommer dringt aber auch viel Wärme aufgrund der Sonneneinstrahlung ins Innere. Beides schmälert den eigenen Wohnkomfort. Durch die Dämmung des Daches lässt sich dieses Problem beheben - im Winter bleibt möglichst viel Wärme im Haus, während in den Sommermonaten weniger Hitze entsteht. Zudem lässt sich mit ausreichender Dämmung Schimmel und Feuchtigkeit vorbeugen.

Welche Arten der Dachdämmung gibt es?

Ein Dach lässt sich auf verschiedene Weisen dämmen. Abhängig davon, wie Sie Ihren Dachboden nutzen und über was für eine Art von Dach Ihre Immobile verfügt, stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Was den Preis angeht, so variieren die Dämmarten stark. Um herauszufinden, welche Option, die beste für Sie und ihre individuelle Situation ist, sollten Sie einen Energieeffizienzberater konsultieren.

Dämmung der obersten Geschossdecke

Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine der einfachsten und kostengünstigsten Varianten, um den Wärmeverlust über das Dach zu minimieren. Sie eignet sich besonders, wenn Ihr Dachgeschoss ungenutzt ist oder lediglich als Abstellraum dient. Die Dämmung erfolgt direkt auf der obersten Decke des Gebäudes, also dem Boden des Dachbodens. In vielen Fällen wird dafür eine Dämmschicht aus Materialien wie Mineralwolle, Hartschaum oder Zellulose verlegt. Diese Art der Dachdämmung ist vergleichsweise leicht umzusetzen, da keine aufwendigen baulichen Veränderungen am Dach selbst nötig sind. Sie hat jedoch den Nachteil, dass der Dachboden danach kaum noch begehbar ist, es sei denn, es werden spezielle Dämmelemente mit begehbarer Oberfläche verwendet. Legen Sie ohnehin keinen Wert auf die Begehbarkeit, kann die Dämmung der obersten Geschossdecke, die beste und günstigste Option für Sie darstellen.

Flachdachdämmung

Bei der Flachdachdämmung ist die Abdichtung des Dachs besonders wichtig, was damit zusammenhängt, dass Flachdächer anfälliger für Feuchtigkeitseintritt sind. Die Dämmung kann hier sowohl auf als auch unter der Abdichtung angebracht werden. Man unterscheidet dabei zwischen der sogenannten Warmdach-, Kaltdach- und Umkehrdachkonstruktion:

  • Warmdach: Die Dämmung wird direkt unter der Abdichtung verlegt, wodurch eine durchgängige Wärmeschutzschicht entsteht.
  • Kaltdach: Hier befindet sich eine belüftete Schicht zwischen Dämmung und Dachabdichtung, was für eine gute Durchlüftung sorgt und Feuchteschäden vorbeugt.
  • Umkehrdach: Bei dieser Bauweise wird die Dämmung oberhalb der Abdichtung angebracht, was sie vor Temperaturschwankungen schützt und eine lange Lebensdauer gewährleistet.

Als Dämmstoffe kommen häufig Hartschaumplatten oder Steinwolle zum Einsatz, die eine gute Wärmeisolierung bieten und gleichzeitig witterungsbeständig sind.

Dämmung eines Steildachs

Steildächer lassen sich auf verschiedene Arten dämmen, wobei die Wahl der Methode stark von der Nutzung des Dachraums abhängt. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen drei Varianten:

Zwischensparrendämmung

Die Zwischensparrendämmung ist eine häufig gewählte Methode, da sie relativ einfach durchzuführen und kostengünstig ist. Bei dieser Art der Dämmung wird der Dämmstoff (z. B. Mineralwolle, Glaswolle oder Holzfasern) zwischen die Dachsparren eingebracht. Diese Dämmung ist besonders für den nachträglichen Dachausbau geeignet. Ein großer Vorteil der Zwischensparrendämmung ist, dass sie in die bestehende Dachkonstruktion integriert werden kann, ohne dass das Dach neu gedeckt werden muss. Der Nachteil liegt jedoch in der begrenzten Dämmstärke, da sie von der Höhe der Sparren abhängig ist.

Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung wird in der Regel als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung genutzt, wenn die Sparrenhöhe nicht ausreicht, um den gewünschten Dämmwert zu erreichen. Hierbei werden die Dämmplatten oder -matten unterhalb der Sparren angebracht und mit einer Dampfbremse versehen, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Diese Methode erhöht den Dämmwert, verkleinert jedoch gleichzeitig die Raumhöhe im Dachgeschoss. Eine Kombination aus Zwischen- und Untersparrendämmung wird oft gewählt, wenn der Wohnraum im Dach optimal genutzt werden soll, ohne das Dach neu zu decken.

Aufsparrendämmung

Die Aufsparrendämmung gilt als die effizienteste Form der Dachdämmung, da sie eine durchgehende Dämmung ohne Wärmebrücken ermöglicht. Hierbei wird der Dämmstoff auf den Sparren und unterhalb der Dachdeckung angebracht. Diese Methode eignet sich besonders für Neubauten oder bei einer Dachsanierung, da das Dach für die Installation der Dämmung komplett abgedeckt werden muss. Der große Vorteil der Aufsparrendämmung ist die lückenlose Dämmschicht, die eine hervorragende Energieeffizienz bietet. Zudem bleibt der Dachinnenraum unberührt, sodass die volle Raumhöhe erhalten bleibt.

Dämmstoffe fürs Dach: Welche Dämmmaterialien eignen sich?

Die richtige Dachdämmung ist entscheidend für Energieeffizienz und Wohnkomfort. Besonders im Winter hilft sie, Wärme im Haus zu halten, während sie im Sommer vor Überhitzung schützt. Um eine ausreichende Dämmung zu gewährleisten, eignen sich verschiedene Dämmmaterialien. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die gängigsten Dämmstoffe.

Mineralwolle (Steinwolle und Glaswolle)

Mineralwolle gehört zu den meistverwendeten Dämmstoffen für die Dachdämmung. Sie ist nicht nur preiswert, sondern auch leicht zu verarbeiten und bietet sehr gute Dämmeigenschaften. Mineralwolle zeichnet sich durch hohe Feuerfestigkeit aus und schützt gleichzeitig vor Lärm. Glaswolle hat dabei eine etwas höhere Flexibilität, während Steinwolle robuster ist.

Vorteile von Mineralwolle:

  • Hervorragende Wärme- und Schalldämmung
  • Nicht brennbar (Brandschutzklasse A1)
  • Leichte Verarbeitung
  • Kostengünstig

Holzfaserplatten

Holzfaser ist ein natürlicher und ökologischer Dämmstoff, der sich zunehmend an Beliebtheit erfreut. Dieser Dämmstoff punktet nicht nur durch seine Nachhaltigkeit, sondern auch durch seine hervorragenden Dämmeigenschaften. Holzfaserplatten haben eine hohe Wärmespeicherkapazität und eignen sich besonders gut für die Dämmung von Dächern, die im Sommer stark der Sonne ausgesetzt sind.

Vorteile von Holzfaserplatten:

  • Umweltfreundlich und recycelbar
  • Gute Wärmedämmung im Sommer
  • Hohe Diffusionsoffenheit (gut für Feuchtigkeitsregulierung)
  • Schalldämmend

Polyurethan (PUR)

Polyurethan ist ein synthetischer Dämmstoff, der durch seine hervorragende Dämmwirkung auch bei geringeren Materialstärken punktet. Er wird oft in Form von Hartschaumplatten oder als Spritzschaum eingesetzt. Besonders bei der Sanierung von Dächern ist PUR beliebt, da er eine platzsparende Dämmung ermöglicht.

Vorteile von Polyurethan:

  • Sehr hohe Dämmwirkung bei geringer Dicke
  • Feuchtigkeitsbeständig und formstabil
  • Lange Lebensdauer
  • Vielseitig einsetzbar (Platten, Spritzschaum)

Schafwolle

Schafwolle ist ein natürlicher Dämmstoff, der sich besonders gut für die Dachdämmung eignet. Dieser Dämmstoff hat hervorragende klimatische Eigenschaften, da er Feuchtigkeit aufnimmt, ohne an Dämmleistung zu verlieren. Zudem ist Schafwolle besonders umweltfreundlich und wird häufig in ökologischen Bauprojekten eingesetzt.

Vorteile von Schafwolle:

  • Natürlicher und umweltfreundlicher Dämmstoff
  • Gute Feuchtigkeitsregulierung
  • Hohe Wärmedämmung
  • Angenehmes Raumklima

Zellulose

Zellulose besteht aus recyceltem Altpapier und ist ein weiterer ökologischer Dämmstoff, der sich besonders gut für die Dachdämmung eignet. Zellulose wird oft in Form von Einblasdämmung verwendet, was sie ideal für schwer zugängliche Bereiche macht. Sie besitzt eine gute Wärmespeicherfähigkeit und ist besonders im Sommer ein guter Schutz vor Überhitzung.

Vorteile von Zellulose:

  • Umweltfreundlich und recycelbar
  • Gute Wärmedämmung und Schallschutz
  • Ideal für Einblasdämmung
  • Hitzeschutz im Sommer

Hanf

Hanf ist ein weiterer natürlicher Dämmstoff, der sich durch seine Nachhaltigkeit und Dämmleistung auszeichnet. Hanfdämmstoffe sind diffusionsoffen und können Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dabei an Dämmeffizienz zu verlieren. Aufgrund ihrer ökologischen Vorteile und guten Wärmedämmung werden sie häufig in nachhaltigen Bauprojekten eingesetzt.

Vorteile von Hanf:

  • Nachhaltig und umweltfreundlich
  • Hohe Wärmedämmung
  • Gute Feuchtigkeitsregulierung
  • Widerstandsfähig gegen Schimmel

Wie Sie sehen, bringen alle Dämmstoffe ihre Vorteile und spezifischen Eigenheiten mit sich. Je nach Vorlieben, Wünschen und preislichen Vorstellungen eigenen sich unterschiedliche Dämmmaterialien. Überlegen Sie sich also vorab, worauf Sie Wert legen und besprechen Sie die Maßnahmen mit einem Experten.

Dachdämmung: Das müssen Sie beachten

1. Energieberatungen nutzen

Da es sich bei einer Dachdämmung in der Regel um eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme handelt, sollten Sie nicht leichtfertig vorgehen. Gute Planung und fachgerechte Ausführungen sind unerlässlich um einen Erfolg zu garantieren.

Informieren Sie sich bei einem Energieeffizienz-Experten darüber, welche Maßnahmen sinnvoll sind. Wenn Sie auf staatliche Fördermittel zugreifen möchten, ist eine professionelle Energieberatung unerlässlich. Achten Sie darauf, dass der Energieberater auf Liste der dena (deutsche Energieagentur) zu finden ist, nur dann können Sie die Förderprogramme laut Richtlinie nutzen.

Wir bei 42watt helfen Ihnen auf Ihrem Weg in Richtung in Energieeffizienz, mit zertifizierten Experten und unkomplizierten Abläufen. Innerhalb kürzester Zeit können Sie mit Ihrem individuellen Sanierungsfahrplan rechnen und von den höchst möglichen Fördersummen profitieren. Teilen Sie uns in einer unverbindlichen Anfrage einige Gebäudedaten mit und schon kann es losgehen!

2. Gesetzliche Vorschriften und Normen

In Deutschland regeln verschiedene Gesetze und Verordnungen die energetische Dämmung von Gebäuden. Im Vordergrund steht dabei das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit November 2020 gültig ist und die Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst hat. Es setzt EU-Richtlinien zur Energieeffizienz um und gibt konkrete Vorgaben für die Dämmung von Neubauten und Bestandsgebäuden.

a. Anforderungen für Neubauten

Für Neubauten schreibt das GEG bestimmte Mindestdämmwerte vor, die den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) betreffen. Dieser Wert gibt an, wie viel Wärme durch einen Quadratmeter der Dachfläche verloren geht.

Je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmung. Für Dächer gilt ein maximaler U-Wert von 0,20 W/(m²K).

b. Sanierungspflicht bei Bestandsgebäuden

Wenn Sie ein Gebäude nach dem 1. Februar 2002 erworben haben und dessen Dach noch ungedämmt ist, besteht laut GEG die Pflicht zur nachträglichen Dämmung. Diese muss innerhalb von zwei Jahren nach Erwerb durchgeführt werden. Das Gesetz gilt insbesondere für ungenutzte Dachräume. Werden hingegen bewohnte Räume unter dem Dach saniert, ist ebenfalls eine Dämmung vorzunehmen.

3. Arten der Dachdämmung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Dach zu dämmen, die sich nach der Bauweise des Daches und den individuellen Anforderungen richten. Informieren Sie sich vorab, welche die beste Option für Ihr Projekt ist.

4. Fördermöglichkeiten

Die energetische Sanierung und insbesondere die Dachdämmung können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Um Sie als  Hauseigentümer zu unterstützen, gibt es verschiedene Förderprogramme:

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
  • KfW-Kredite
  • Steuerliche Förderung

Weiter unten im Text finden Sie detaillierte Informationen zu Kosten und Förderungen der Dachdämmung.

5. Hitzeschutz im Sommer

Neben der Wärmedämmung im Winter ist es auch wichtig, die Dämmwirkung im Sommer zu beachten. Eine gute Dämmung schützt Sie nicht nur vor Wärmeverlust, sondern auch vor Überhitzung. Dabei ist die Wärmespeicherfähigkeit des Materials von Bedeutung. Dämmstoffe wie Holzfaser oder Zellulose haben eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und eignen sich besonders gut, um die Hitze im Sommer abzuhalten.

6. Feuchteschutz und Belüftung

Eine effiziente Dachdämmung muss auch den Feuchteschutz berücksichtigen. Falsche Dämmung oder mangelhafte Abdichtung kann zu Feuchtigkeitsschäden, Schimmelbildung und einem verringerten Dämmwert führen. Eine Dampfbremse oder Dampfsperre auf der Innenseite des Daches schützt das Dämmmaterial vor Kondenswasser, das durch den Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenraum entstehen kann. Zudem ist eine gute Belüftung des Dachraums wichtig, um Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern.

7. Zusammenarbeit mit Fachbetrieben

Da die Anforderungen an die Dachdämmung sowohl bautechnisch als auch rechtlich komplex sind, empfiehlt es sich, die Dämmarbeiten von einem qualifizierten Fachbetrieb durchführen zu lassen. Experten können eine detaillierte Energieberatung anbieten und sicherstellen, dass die Dämmung den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Kosten & Förderung der Dachdämmung

Die Kosten einer Dachdämmung können stark variieren, abhängig von Faktoren wie dem Zustand des Dachs, der Art der Dämmung und der Größe der zu dämmenden Fläche, allgemeingültige Werte können und wollen wir hier also nicht aussprechen. Durchschnittlich liegen die Kosten für die Dachdämmung zwischen 50 und 150 Euro pro Quadratmeter. Hierbei handelt es sich um eine grobe Schätzung, da die tatsächlichen Preise von verschiedenen Faktoren abhängen:

  • Art der Dämmung: Es gibt verschiedene Methoden zur Dachdämmung. Die Wahl der Dämmmethode beeinflusst die Gesamtkosten erheblich.
  • Materialwahl: Dämmstoffe wie Mineralwolle, Holzfasern, Schaumstoffe oder natürliche Materialien wie Hanf haben unterschiedliche Preise und Dämmwerte.
  • Zustand des Dachs: Muss das Dach vorher saniert werden, können zusätzliche Kosten für Reparaturen anfallen.
  • Arbeitskosten: Die Kosten für die Handwerksarbeiten können je nach Region unterschiedlich ausfallen.

Für eine grobe Kalkulation kann man für ein typisches Einfamilienhaus mit 10.000 bis 25.000 Euro für die Dachdämmung rechnen. Dies umfasst sowohl die Material- als auch die Arbeitskosten. Sprechen Sie mit einem Energieexperten, der Ihnen genaue Werte und Details zu Ihrer Dämmung liefern kann.

Einsparpotenzial durch Dachdämmung

Eine gut ausgeführte Dachdämmung kann den Wärmeverlust um bis zu 30**%** reduzieren. Das bedeutet, dass Sie weniger Energie für die Beheizung Ihres Hauses benötigt wird, was zu einer erheblichen Reduzierung der Heizkosten führt. Je nach Ausgangssituation lassen sich so jährlich mehrere hundert Euro an Energiekosten einsparen.

Förderung der Dachdämmung

Die Förderung der Dachdämmung ist ein wichtiger Aspekt, der Sie finanziell entlasten kann. In Deutschland gibt es verschiedene staatliche Förderprogramme, die speziell darauf abzielen, energieeffiziente Sanierungen zu unterstützen.

  1. KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungen, darunter auch für die Dachdämmung. Im Rahmen des Programms "Energieeffizient Sanieren" können Sie bis zu 40% der Kosten als Zuschuss erhalten.
  2. BAFA-Zuschüsse: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert ebenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, insbesondere im Rahmen des Programms für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, zu der auch die Dachdämmung zählt.
  3. Steuerliche Abschreibung: Seit 2020 gibt es zusätzlich die Möglichkeit, energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich abzusetzen. Bis zu 20% der Kosten können Sie über drei Jahre von der Steuer absetzen.
  4. Regionale Förderprogramme: Neben den bundesweiten Förderungen gibt es in vielen Bundesländern und Kommunen zusätzliche regionale Förderprogramme. Es lohnt sich, sich über lokale Fördermöglichkeiten zu informieren.

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