Ölheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Kosten, Förderung & Vorteile im Überblick
Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 ist das Ende der Ölheizung eingeleitet. Für Besitzer eines solchen Heizsystems stellt sich daher die Frage, wie es in den kommenden Jahren weitergehen soll. Ein Umstieg von der Ölheizung auf eine Wärmepumpe ist eine lohnenswerte Investition – sowohl finanziell als auch ökologisch. Im Folgenden erfahren Sie, welche Vorteile die Umrüstung auf eine Wärmepumpe bietet, wie Sie dabei am besten vorgehen und welche Kosten sowie staatlichen Fördermittel zu erwarten sind.
Ölheizungen - Aktuelle Gesetzesgrundlage
Als Besitzer einer reinen Ölheizung können Sie zunächst einmal aufatmen - ganz Verboten ist der Betrieb eines solchen Heizsystems noch nicht. Nur für wenige Anlagen schreibt das Gebäudeenergiegesetzt, dass am 01.01.2024 in Kraft getreten ist einen direkten Austausch vor, alle andern Geräte können zumindest bis 2045 weiter betrieben werden. Im GEG finden Sie Voraussetzungen unter denen Betrieb, Installation und Reparaturen noch immer gestattet sind - wenn Sie also noch mit einer Ölheizung heizen, müssen Sie in der Regel nicht von heute auf morgen über eine Alternative nachdenken, langfristig betrachtet aber schon.
Novelle des GEG vom 01.01.2024 im Überblick
1. Austauschpflicht von Ölheizungen und gültige Ausnahmen
Direkt ausgetauscht werden, müssen Anlagen die Älter als 30 Jahre sind und mit einem Konstanttemperatur-Kessel ausgestattet sind - ausgenommen von dieser Vorgabe sind Sie als Eigentümer wenn Sie schon vor dem 01.02.2002 in einem Haus wohnen. In diesem Fall würde die Austauschpflicht erst im Falle einer Eigentumsübertragung beispielsweise durch einen Verkauf greifen und die neuen Eigentümer betreffen.
Anlagen mit Niedertemperatur- oder Brennwertkessel können ebenfalls weiter betrieben werden.
2. Installation einer neuen reinen Ölheizung
Bis 2045 dürfen auch reine Ölheizungen prinzipiell weiterhin installiert werden, zumindest bis die regionale Wärmeplanung abgeschlossen ist:
- Großstädte (mind. 100.000 Einwohner): Vorlage Wärmeplanung bis 20.06.2026
- Gemeinden unter 100.000 Einwohner: Vorlage Wärmeplanung bis 30.06.2028
Eine weitere Voraussetzung ist hier, dass sich der Anteil an erneuerbaren Energien an Ihrer Wärmeerzeugung erhöhen lässt beispielsweise indem Sie den Anteil an Bioheizöl hochschrauben. Die Verteilung sieht hier wie folgt aus:
- Mindestens 15% Bioheizöl ab 01.01.2029
- Mindestens 30% ab 01.01.2035
- Mindestens 60% ab 01.01.2040
Ist in der Wärmeplanung ein regionaler Wärmenetz-Ausbau vorgesehen, können Ölheizungen installiert werden, wenn im gleichen Zug Verträge über einen Anschluss ans Wärmenetz und eine darüber laufende Versorgung vorliegen.
3. Hybridheizungen als Alternative
Ganz grundsätzlich ist die Installation einer Ölheizung gestattet, wenn es sich dabei um ein Hybrid-Konzept, in Verbindung mit einer Wärmepumpe handelt. Ziel hierbei ist es, dass die Wärmepumpe als umweltfreundliche Lösung den größten Teil der Energieversorgung übernimmt und die Ölheizung nur bei besonders niedriger Außentemperatur einsetzt.
Laut gesetzlichen Vorgaben muss die Wärmepumpe im bivalent-parallelen Betrieb mindestens 20% der Heizlast abdecken und in bivalent-Alternativer Nutzung mindestens 40%.
Hybridheizung ja oder nein?
Wie oben erläutert kann eine Ölheizung auch weiterhin als Hybridsystem ohne zeitliche Begrenzung genutzt werden. Auf den ersten Blick klingt das wie eine hervorragende Lösung, wir bei 42watt würden Hybrid-Lösungen allerdings nie pauschal empfehlen - schauen wir uns einmal an warum:
1. Erhöhte Anschaffungs- und Wartungskosten
Entscheiden Sie sich für die Installation einer Ölheizung-Wärmepumpen-Kombination tragen Sie die Kosten für gleich zwei Heizsysteme. Ist die Ölheizung bereits vorhanden, reduziert das natürlich die Anschaffungskosten, erhöhte Ausgaben und Aufwand für Wartungen bleiben aber bestehen.
2. Förderungen umfassen nicht die gesamte Investition
Bei der Installation einer umweltfreundlichen Wärmepumpe, können Sie auf staatliche Fördermittel zurückgreifen. Im Falle eine Hybridlösung bezieht diese sich nicht auf die gesamte Investition, sondern nur auf den Anteil der Wärmepumpe
3. Wärmepumpen können die benötigte Leistung alleine erbringen
Der vielleicht wichtigste Punkt ist, dass die Wärmepumpe allein - zumindest hierzulande- ausreicht um Sie 100% und zuverlässig mit Wärme zu versorgen. Moderne Anlagen arbeiten selbst bei Minusgraden im zweistelligen Bereich noch effizient und können die benötigte Leistung demnach auch im Alleingang erbringen.
Natürlich können Hybridsysteme in Einzelfällen die richtige Lösung sein. Setzten Sie sich hierfür mit einem Energieeffizienz-Experten in Verbindung, der Ihre Situation individuell beurteilen und Ihnen die beste Option präsentieren kann.
Ölheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Das sind die Vorteile
Früher oder später neigt sich die Zeit der Ölheizungen dem Ende zu, dass hat sowohl finanzielle Gründe wie steigende Ölpreise, wie auch ökologische im Hinblick auf Umweltschutz und einen nachhaltigen Umgang mit fossilen Brennstoffen. Optimal ist also eine klimafreundliche, zukunftssichere Alternative wie die Wärmepumpe. Im folgenden haben wir die 5 wichtigsten Vorteile für Sie zusammengefasst:
1. Finanzielle Vorteile
Wärmepumpen nutzen Umweltenergie aus Luft, Erdboden oder Grundwasser und wandeln sie in nutzbare Wärme um, wobei der Anteil an erzeugter Energie, den der eingesetzten (Strom) weit überschreitet. Der Wirkungsgrad der Wärmepumpe liegt also deutlich über dem der Ölheizung. Als Folge dessen reduzieren sich Ihre Heizkosten, was sich zusätzlich positiv auf die Amortisierungszeit der Wärmepumpe auswirkt. Auch die Wartungskosten fallen in der Regel günstiger aus, als bei einer Ölheizung.
2. Staatliche Förderung
Die Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe ist mit hohen Investitionen verbunden. Dank staatlichen Förderungen von bis zu 70% der Anschaffungskosten können Sie hier einiges einsparen - die verbleibenden Kosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpen reduzieren sich so auf etwa auf die einer Ölheizung. Lassen Sie sich bei 42watt beraten und wir übernehmen die Beantragung der Fördermittel für Sie !
3. Erhöhte Unabhängigkeit
Ölheizungen nutzen Erdöl als Energiequelle - ein fossiler Brennstoff der nicht unendlich zur Verfügung steht, was sich unter anderem in schwankenden Ölpreisen zeigt. Die Wärmepumpe nutzt Strom, wobei Sie hier von speziellen Wärmepumpen-Tarifen profitieren können. Kombiniert mit einer PV-Anlage können Sie den Wärmeerzeuger mit selbst generiertem Strom betreiben und sich so beinahe vollständig unabhängig vom Markt machen.
4. Umweltfreundlicher Betrieb
Zwar benötigt die Wärmepumpe Strom um zu funktionieren, doch nur in einem geringen Maß, was sie deutlich umweltfreundlicher als andere Heizsysteme macht. Beim Betrieb der Wärmepumpe an sich wird kein CO2 ausgestoßen - Emissionen entstehen also nur durch die Stromquelle wobei es zum einen umweltfreundlichere Alternativen gibt und zum anderen eine Kombination mit einer PV-Anlage möglich ist.
5. Zukunftssicherer Betrieb
Nach Vorschriften des GEG wird langfristig der Abschied der reinen Ölheizung angestrebt. Eine Wärmepumpe bietet hierbei eine zukunftssichere, nachhaltige Alternative von der Sie noch lange profitieren können.
Von Ölheizung zur Wärmepumpe: Voraussetzungen
Die Umrüstung von Ölheizung auf Wärmepumpe ist prinzipiell immer eine gute, sinnvolle Idee. Damit diese tatsächlich verwirklicht werden kann, sollten gewisse Faktoren berücksichtigt werden bzw. bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.
Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen in gut gedämmten Gebäuden. Durch ausreichende Isolation werden Wärmeverluste reduziert, was sich positiv auf die Effizienz der Wärmepumpe auswirkt - andernfalls muss sie deutlich mehr Leistung erbringen, was Effizienz und Wirtschaftlichkeit beeinflussen kann.
In Kombination mit einer Flächenheizung, wie einer Fußbodenheizung arbeitet die Wärmepumpe optional, da diese mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Moderne Geräte können auch bei höheren Temperaturen nahezu ohne Effizienz Einbußen arbeiten - informieren Sie sich hier vorab über passende Anlagen.
Achten Sie darauf, dass ausreichend Platz für die Installation der Wärmepumpe zur Verfügung steht und darauf, dass genügend Abstand zum benachbarten Grundstück zu steht um bei Luft-Wasser-Wärmepumpen keinen Nachbarschaftsstreit zwecks Geräuschemissionen anzuzetteln. Entscheiden Sie sich für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe wird genügend Fläche zur Installation von Erdsonde oder Erdkollektoren benötigt. Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen benötigen Sie zudem örtliche Genehmigungen bevor Sie mit dem Bau beginnen.
Besonders effizient sind Wärmepumpen in Neubauten oder modernisierten Bestandsgebäuden. Lassen Sie sich bei der Installation einer Wärmepumpe im Altbau am besten von geschultem Fachpersonal beraten.
Ölheizung auf Wärmepumpe umrüsten: Kosten & Förderung
Eine pauschale Preisschätzung ist beim Thema Wärmepumpe nahezu unmöglich. Verschiedene, individuelle Faktoren wie die Größe Ihrer Immobilie oder die gewünschte Leistungsfähigkeit der Wärmepumpe beeinflussen die Kosten. Auch die Art der Wärmepumpe spielt eine Rolle - Luft-Wasser-Wärmepumpen sind günstiger und zeichnen sich durch einen geringeren Installationsaufwand aus, während Sole-Wasser und Wasser-Wasser-Wärmepumpen einen höheren Kostenpunkt aufweisen.
Wenn Sie von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten möchten, spielen zwei Faktoren eine Rolle:
- Der professionelle Ausbau der alten Ölheizung
- Die Anschaffung und fachgerechte Installation der Wärmepumpe
Situationsbedingt schließe sich an den zweiten Punkt Anpassungen des Heizsystems an um einen wirtschaftlichen Wärmepumpen-Betrieb zu ermöglichen.
Ausbau der alten Ölheizung
Schauen wir uns die Kostensituation einmal anhand der beiden Faktoren an. Der erste Schritt, ist der Ausbau der alten Heizanlage. Dafür muss der aktuelle Ölstand gemessen, das verbleibende Öl abgepumpt und fachgerecht entsorgt und der Tank entgast und gründlich gereinigt werden. Anschließend können Tank und Heizkessel demontiert und entsorgt werden. Vor der Installation der Wärmepumpe ist zudem sicherzustellen, dass die Heizrohre sich für einen solchen Wärmeerzeuger eignen. Vergessen Sie auch nicht den Entsorgungsbescheid für die Untere Wasserbehörde.
Ein nach § 19 I WHG zertifizierter Fachbetrieb verlangt hierfür je nach Tanktyp bis zu 4.500 €. Dabei ist entscheidend, um welche Art von Tank es sich handelt und wie aufwändig dessen Entfernung ist. Die Demontage von Erdtanks liegt eher im oberen Preisbereich von bis zu 4.500 €, während die Demontage von Batterietanks, abhängig vom Material, eher bis zu 1.900 € kostet.
Anschaffung und Installation der Wärmepumpe
Preislich gesehen liegt eine Wärmepumpe mit Anschaffung und Installation bei rund 24.300 bis 52.000 Euro. Dabei ist von Belangen für welche Wärmepumpen-Art und welchen Hersteller Sie sich entscheiden. Auch die Dimensionierung, die mit Blick auf die individuelle Heizlast ermittelt wird, beeinflusst die Preisbildung.
Dank den staatlichen Fördermitteln reduzieren sich die Kosten um bis zu 70% der förderfähigen Kosten. Die Basisförderung liegt bei 30%, kann durch Geschwindigkeits- und Einkommensbonus aber weiter erhöht werden. Inkludiert sind Ausgaben bis 30.000 Euro - ein Rahmen in dem Sie sich mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in der Regel bewegen. Liegt der Preis über der Grenze, werden für die 30.000 Euro Fördermittel angerechnet, während der übrige Betrag förderfrei bleibt.
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Fazit
Die Novelle des GEG 2024 macht den Umstieg von Ölheizungen auf Wärmepumpen langfristig unumgänglich. Die Umrüstung von Ölheizung auf eine Wärmepumpe bietet sowohl finanzielle, als auch ökologische Vorteile und macht Sie unabhängig von fossilen Brennstoffen und schwankenden Preisen. Stimmen die Voraussetzungen ist die Wärmepumpe eine besonders nachhaltige und vor allem zukunftssichere Methode der Wärmeerzeugung, die Dank staatlicher Förderung erschwinglich wird.
Wir bei 42watt stehen Ihnen gerne mit einer professionellen Wärmepumpenberatung zur Verfügung und helfen Ihnen das perfekte Modell für Ihre Gegebenheiten zu finden - inklusive Beantragung staatlicher Fördermittel.