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Hannah Wirtz
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Lesezeit:
7
Minuten

Optimaler Betrieb der Wärmepumpe: Tipps & Tricks

Wer auf eine Wärmepumpe statt auf herkömmliche Heizsysteme setzt, trägt damit nicht nur zur Reduzierung der CO2 Emission und damit dem Klimaschutz bei, sondern profitiert auch von finanziellen Vorteilen. Um den gesamten Komfort und alle Vorteile ausschöpfen zu können, ist ein Punkt von besonderer Relevanz: Der optimale Betrieb der Wärmepumpe.

Um die Wärmepumpe optimale zu Betreiben spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Neben der richtigen Planung und Installation der Anlage, sind das beispielsweise Parameter wie Vorlauftemperatur oder die Größe des Pufferspeichers. Anders als bei der Heizlast handelt es sich dabei um variable Größen, die sich verändern lassen.

Vorüberlegungen

Bevor Sie sich für eine Wärmepumpe entscheiden sind diverse Vorüberlegungen zu tätigen. Nicht für jedes Haus eignet sich eine derartige Anlage und nicht für jedes Haus der gleiche Wärmpumpen Typ geeignet. Die richtige und gut durchdachte Planung ist das A und O für eine effiziente Anlage.

Ein wichtiger Punkt zu Beginn, ist die Ermittlung der Heizlast. Diese spiegelt den spezifischen Wärmebedarf einzelner Räume oder aber des ganzen Gebäudes abhängig von der vom Nutzer gewünschten Raumtemperatur wieder.

Die Vorlauftemperatur

Eine nicht unerhebliche Rolle spielt die Vorlauftemperatur. Dabei handelt es sich um die Temperatur des Heizwassers nach Erwärmung durch einen Wärmeerzeuger. Dieses erwärmte Wasser fließt dann durch die Heizungsrohre zu den Heizelementen. Der “Vorlauf” beschriebt den Weg des Wassers vom Austritt aus Wärmeerzeuger wie Wärmepumpe bis hin zum Eintritt in das Wärmesystem.

Am effizientesten sind Wärmepumpen bei einer Vorlauftemperatur von unter 30 °C, da sie das Temperaturniveau der aufgenommenen Umgebungswärme nur um wenige Grad Celsius erhöhen müssen. Aber keine Sorge, auch bei Temperaturen bis 50 °C arbeitet die Wärmepumpe gut und effizient, wird diese Grenze überschritten ist aber mit einer Minderung von Leistungszahl und Effizienz zu rechnen.

Niedrigere Vorlauftemperatur durch größere Heizkörperfläche

Paradoxer Weise ist eine niedrigere Vorlauftemperatur unter anderen durch eine größere Heizkörperfläche zu erreichen. Kleine oder auch alte Modelle können also durch größere Heizkörper ausgetauscht werden um die Vorlauftemperatur zu senken.

Niedrigere Vorlauftemperatur durch Sanierung

Auch durch die Verringerung der Heizlast kann die Vorlauftemperatur reduziert werden. Um das zu erreichen können bauliche Maßnahmen ergriffen werden wie einen Wechsel zu zwei- bzw. dreifach verglasten Fenstern oder die Dämmung von Keller, Dach oder Fassade.

Vorlauftemperatur selber einstellen?

Prinzipiell können Sie die Vorlauftemperatur auch selber einstellen, aber Achtung, hier ist das nötige Fachwissen gefragt. In den meisten Fällen sind Sie also gut beraten einen Experten zu kontaktieren, der nicht nur die passende Temperatur ermittelt, sondern auch gleich einen hydraulischen Abgleich vornehmen kann.

Der hydraulische Abgleich

Auch der hydraulische Abgleich trägt dazu bei, dass die Heizung optimal läuft. Er sorgt dafür, dass die Wärme um Heizungssystem gleichmäßig strömt und so effizient wie möglich verteilt wird, was wiederum in einem erhöhen Einsparpotenzial resultiert.

Optimaler Betrieb mit Pufferspeicher

Mit einem Pufferspeicher lassen sich sowohl Effizienz, als auch Lebensdauer der Wärmepumpe maximieren, wohingegen die Energiekosten auf ein Minimum reduziert werden. Pufferspeicher fungieren als thermische Speicher. Sie nehmen überschüssige Wärme auf um sie später, bei Bedarf wieder abzugeben. Auf diese Weise kann die Wärmepumpe effizienter und gleichmäßiger arbeiten.

Vorteile eines Pufferspeichers

  1. Gleichmäßiger Betrieb: Der Pufferspeicher sorgt für einen gleichmäßigen Betrieb. Die Wärmepumpe kann konstanter laufen, häufiges Ein- und Ausschalten wird also vermieden. So lässt sich der Verschleiß der Anlage reduzieren und die Lebensdauer erhöhen.
  2. Effizienzsteigerung: In Zeiten mit niedrigen Außentemperaturen oder höheren Strompreisen kann die Anlage betrieben werden um Wärme im Pufferspeicher zu sammeln. Bei Bedarf können Sie die Wärme nutzen und die Energie so bestens nutzen, während die Kosten möglichst gering bleiben.
  3. Flexibilität: Der Pufferspeicher ermöglicht eine flexible Anpassung an unterschiedliche Wärmebedarfe und ist somit nicht nur für den Einsatz mit der Wärmepumpe interessant. Er kann beispielsweise auch als Puffer für Solarthermieanlagen dienen, wodurch die Nutzung erneuerbarer Energien weiter optimiert werden kann.

Optimaler Betrieb

  1. Dimensionierung: Die richtige Dimensionierung des Pufferspeichers ist wichtig, damit ausreichend Kapazität für die Speicherung der Wärme geboten wird, aber auch keine unnötigen Wärmeverluste entstehen.
  2. Regelungstechnik: Moderne Regelungssysteme sorgen dafür, dass die Wärmepumpe und der Pufferspeicher optimal zusammenarbeiten. Dies umfasst die Anpassung der Vorlauftemperaturen, die Priorisierung der Wärmeerzeugung und die Integration von Wettervorhersagedaten.
  3. Wartung: Regelmäßige Wartung und Kontrolle der Anlage sind entscheidend, um einen störungsfreien und effizienten Betrieb zu gewährleisten. Dazu gehören die Überprüfung der Wärmepumpe, des Pufferspeichers und der gesamten Hydraulik. Je nach Anlage und Anlage Typ sind verschiedene Wartungs-Intervalle empfehlenswert.

Flächenheizungen als Ergänzung zum optimalen Betrieb

Wenn Sie sich ein bisschen gründlicher mit dem Thema Wärmepumpe auseinandersetzen, werden Sie bemerken, dass in Zusammenhang mit der Anlage oft von Flächenheizungen wie einer Fußbodenheizung die Rede ist, aber wo besteht hier eigentlich der Zusammenhang?

Wird eine Wärmepumpe zusammen mit einer Flächenheizung, wie Fußboden- oder Wandheizung betrieben ist das Ziel maximalen Komfort und eine optimale Energieeffizienz zu erreichen. Da Flächenheizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten, wird die Effizienz der Wärmepumpe gesteigert. Neben der hohen Effizienz hat die Kombination noch weitere Vorteile, wie eine gleichmäßige Wärmeverteilung und höheren Komfort.

Optimaler Wärmepumpen-Betrieb mit PV-Anlage

Wärmepumpen leisten einen Teil zu Reduzierung der CO2-Emission und dem Erreichen der Klimaziele bei. Die Menge an elektrischer Energie die für die Umwandlung der Umweltwärme in nutzbare Wärme benötigt wird ist verhältnismäßig gering, weshalb die Wärmepumpe dennoch als ausgesprochen umweltfreundlich gilt. Durch die Kombination der Anlage mit einer PV-Anlage können nicht nur die eigenen Energiekosten gesenkt werden, die Wärmepumpe lässt sich zudem besonders umweltfreundlich und kosteneffizient betreiben.

  1. Intelligentes Energiemanagement: Ein Energiemanagementsystem kann den Betrieb der Wärmepumpe mit der Stromproduktion der PV-Anlage synchronisieren. Dies ermöglicht eine effiziente Nutzung des Solarstroms und minimiert die Einspeisung ins Netz.
  2. Pufferspeicher nutzen: Ein Wärmepumpen-Pufferspeicher kann die überschüssige Wärme speichern, die während der Spitzenzeiten der PV-Erzeugung produziert wird. Diese Wärme kann später genutzt werden, wenn keine oder wenig Sonnenenergie zur Verfügung steht.
  3. Lastmanagement: Durch gezieltes Lastmanagement kann der Betrieb der Wärmepumpe auf Zeiten hoher Solarstromproduktion verschoben werden. Dies kann beispielsweise durch eine zeitliche Steuerung oder die Nutzung von Smart-Home-Technologien erreicht werden.
  4. Batteriespeicher integrieren: Die Integration eines Batteriespeichers kann die Nutzung des selbst erzeugten PV-Stroms weiter optimieren. Überschüssiger Solarstrom kann gespeichert und später verwendet werden, um die Wärmepumpe zu betreiben, wenn die PV-Anlage nicht genügend Strom produziert.

Wärmepumpe und Smart Home-Systeme

Bei der Kombination von Wärmepumpe und Smart Home-System sollen intelligente Steuerung und Automatisierung genutzt werden um Energieeffizienz und Komfort zu maximieren. Über das intelligente System kann die Wärmepumpe nahtlos in das gesamte Energiemanagement des Hauses integriert werden.

Vorteile der Smart Home-Integration

Durch eine Kombination aus Wärmepumpe und Smart Home-System wird der Betrieb der Anlage an den Wärmebedarf und die Verfügbarkeit günstiger Energien angepasst. So kann der Energieverbrauch reduziert und die Energieeffizienz optimiert werden. Ein weiterer Vorteil ist der Komfort der mit einer Smart Home-Integration einhergeht. Nutzer können individuelle Temperaturprofile für verschiedene Räume oder auch Zeiten festlegen, so ist für ein konstant angenehmes Raumklima ohne manuelles Eingreifen gesorgt.

Das ist bei der Smart Home-Integration zu beachten:

  1. Intelligente Zeitsteuerung: Smart Home-Systeme können die Wärmepumpe so programmieren, dass sie zu bestimmten Zeiten, wie nachts oder während Abwesenheitszeiten, mit reduzierter Leistung läuft. Dies vermeidet unnötigen Energieverbrauch und senkt die Kosten.
  2. Automatische Anpassung an Wetterbedingungen: Moderne Smart Home-Systeme nutzen Wetterdaten in Echtzeit, um die Betriebsparameter der Wärmepumpe entsprechend anzupassen.
  3. Nutzung von Bewegungs- und Präsenzsensoren: Sensoren erkennen, wann Räume genutzt werden, und passen die Heizleistung entsprechend an. So wird nur geheizt, wenn tatsächlich Bedarf besteht, was den Energieverbrauch weiter reduziert.
  4. Fernsteuerung und Monitoring: Über Smartphone-Apps oder Webportale können Nutzer die Wärmepumpe auch von unterwegs aus überwachen und steuern. Dies bietet zusätzliche Flexibilität und Kontrolle über den Energieverbrauch.

Wartung und Pflege der Wärmepumpe

Um lange für einen optimalen Betrieb der Wärmepumpe zu sorgen, sind Wartung und Pflege entscheidend. Durch regelmäßige Kontrollen, wird die Lebensdauer erhöht und das Risiko von Betriebsstörungen reduziert. Die Prüfung der Anlage ist von einem Fachmann vorzunehmen, der elektrische Anschlüsse, Kältemittelmenge und die Funktion mechanischer Teile kontrolliert. Auch der Filter der Anlage ist regelmäßig zu reinigen oder bei Bedarf auszutauschen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Wartung ist die Überprüfung und Reinigung der Wärmetauscher. Ablagerungen und Verschmutzungen auf den Wärmetauschern können die Wärmeübertragung beeinträchtigen und den Energieverbrauch erhöhen. Auch die Hydraulik der Anlage sollte überprüft werden, um sicherzustellen, dass alle Ventile und Pumpen ordnungsgemäß funktionieren und keine Leckagen vorhanden sind. Die richtige Einstellung der Regelungstechnik trägt ebenfalls zur Effizienz bei. Dazu gehört die Anpassung der Heizkurve und die Überprüfung der Thermostate, um sicherzustellen, dass die Wärmepumpe nur dann läuft, wenn tatsächlich Wärmebedarf besteht.

Insgesamt trägt eine sorgfältige Wartung und Pflege der Wärmepumpe dazu bei, ihre Leistungsfähigkeit und Effizienz zu erhalten, Betriebskosten zu senken und die Umweltbelastung zu minimieren. Dies erfordert sowohl regelmäßige professionelle Inspektionen als auch einfache, aber wichtige Pflegemaßnahmen, die der Nutzer selbst durchführen kann.

Fazit

Eine Wärmepumpe ist eine lohnende Investition, doch damit Sie auch wirklich von allen Vorteilen profitieren können, ist der optimale Betrieb entscheidend. Dabei spielt nicht nur die richtige Planung und Installation eine Rolle. Faktoren wie Vorlauftemperatur, Heizsysteme wie Flächenheizungen, Wartungen und die Kombination mit Smart Home- Systemen oder PV-Anlagen machen einen erheblichen Unterschied was Effizienz und Kostenersparnis angeht.

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