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2025
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Lesezeit:
7
Minuten
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Hannah Wirtz

Split-Wärmepumpe: Effizient heizen mit geteilter Technologie

Split-Wärmepumpen gehören zu den innovativen Technologien im Heizungsbereich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmepumpen, die alle Komponenten in einem Gerät vereinen, sind bei der Split-Wärmepumpe die Wärmeerzeugungs- und Wärmeabgabekomponenten getrennt. Eine Außeneinheit übernimmt dabei die externe Wärmenerfassung, während die Inneneinheit die Wärme für den Haushalt bereitstellt. Diese Struktur sorgt für einen leisen Betrieb, hohe Effizienz und spart gleichzeitig Platz.

Erfahren Sie mehr über das Funktionsprinzip, die Wirtschaftlichkeit und die wichtigen Aspekte bei der Installation einer Split-Wärmepumpe!

Split-Wärmepumpe: Effizient heizen mit geteilter Technologie

Was ist eine Split-Wärmepumpe?

Split-Wärmepumpen zählen zu den beliebtesten Heizsystemen in Deutschland. Im Gegensatz zu Monoblock-Geräten bestehen sie aus zwei voneinander getrennten Einheiten – einer Außeneinheit und einer Inneneinheit – die durch Kältemittelleitungen miteinander verbunden sind. Der Begriff "Split" (englisch für "geteilt") bezieht sich direkt auf diese innovative Bauweise.

Die Außeneinheit entzieht der Umgebungsluft Wärme, die über das Kältemittel an die Inneneinheit weitergeleitet wird. Dort wird die gewonnene Energie an das Heizsystem des Hauses abgegeben. Diese Trennung der Komponenten bietet zahlreiche Vorteile, etwa eine deutliche Reduzierung der Geräuschentwicklung und eine flexible Installation.

Bereits im Jahr 2024 gehören Split-Wärmepumpen zu den meistverkauften Lösungen in Deutschland und spielen eine zentrale Rolle bei der Energiewende im Gebäudesektor. Mit Wirkungsgraden von bis zu 500 % (COP-Wert von 5,0) zählen sie zu den effizientesten Heizsystemen und sind sowohl für Neubauten als auch für die Modernisierung von Bestandsgebäuden bestens geeignet.

Funktionsweise einer Split-Wärmepumpe im Detail

Die Split-Wärmepumpe nutzt einen thermodynamischen Kreisprozess – ähnlich wie ein Kühlschrank, jedoch in umgekehrter Funktion – um Umweltwärme in nutzbare Heizenergie umzuwandeln. Dabei lassen sich vier wesentliche Schritte unterscheiden:

  1. Wärmeaufnahme
    Die Außeneinheit saugt Umgebungsluft an und leitet sie über einen Verdampfer. Im Verdampfer entzieht das flüssige Kältemittel der Luft Wärme, wodurch es verdampft. Dieser Schritt ist entscheidend, denn bereits geringe Temperaturen können genutzt werden, um den Prozess in Gang zu setzen.
  2. Verdichtung
    Im Anschluss verdichtet ein Kompressor in der Außeneinheit das gasförmige Kältemittel. Durch diesen Verdichtungsprozess steigt der Druck und damit auch die Temperatur des Kältemittels erheblich an. Diese Temperatursteigerung ermöglicht es, die aufgenommene Wärme effektiv nutzbar zu machen.
  3. Wärmeabgabe
    Das nun heiß aufgeheizte Kältemittel wird in die Inneneinheit geleitet, wo es im Kondensator seine Wärme an das Heizungswasser oder das zentrale Heizsystem abgibt. Dabei kühlt das Kältemittel ab und kondensiert zurück in den flüssigen Zustand. Dank dieses effizienten Wärmeaustauschs kann die erzeugte Energie optimal für Heizzwecke genutzt werden.
  4. Entspannung
    Bevor das Kältemittel erneut den Kreislauf durchläuft, passiert es ein Expansionsventil, in dem es entspannt wird. Dabei sinken Druck und Temperatur, sodass das Kältemittel wieder in seinen Ausgangszustand gelangt und bereit ist, von vorne zu beginnen.

Technische Komponenten einer Split-Wärmepumpe

Die Split-Wärmepumpe besteht aus zwei zentralen Einheiten – der Außen- und der Inneneinheit – die über Kältemittelleitungen miteinander verbunden sind. Beide Komponenten arbeiten Hand in Hand, um effizient Wärme aus der Umgebung zu gewinnen und ans Heizsystem weiterzuleiten.

Außeneinheit: Technik zur Wärmeerfassung

Die Außeneinheit entzieht der Umgebungsluft Wärme und beinhaltet dabei folgende wesentliche Komponenten:

  • Ventilatoren:
    Sie saugen Außenluft an und leiten sie effizient durch den Verdampfer.
  • Verdampfer (Wärmetauscher):
    In diesem Bauteil nimmt das flüssige Kältemittel die Umgebungstemperatur auf und verdampft dabei.
  • Kompressor:
    Häufig Inverter-gesteuert, ermöglicht er eine bedarfsgerechte Leistungsanpassung, was die Effizienz des Systems deutlich erhöht.
  • Kältemittelleitungen:
    Sie gewährleisten die Verbindung zur Inneneinheit, sodass der Wärmeaustausch reibungslos ablaufen kann.

Zuverlässiger Betrieb bei allen Temperaturen

Moderne Außeneinheiten sind so konzipiert, dass sie selbst bei niedrigen Temperaturen zuverlässig arbeiten. Dank integrierter Enteisungsfunktionen bleibt die Effizienz auch unter winterlichen Bedingungen gewährleistet.

Inneneinheit: Übergabe der Wärme ans Heizsystem

Die Inneneinheit übernimmt die Aufgabe, die in der Außeneinheit gewonnene Wärme an das Heizsystem des Gebäudes weiterzugeben. Sie umfasst in der Regel folgende Komponenten:

  • Kondensator (Wärmetauscher):
    Überträgt die Wärme vom Kältemittel auf das Heizungswasser.
  • Umwälzpumpe:
    Fördert das erhitzte Wasser durch den Heizkreislauf des Gebäudes.
  • Steuerungselektronik und Regelungstechnik:
    Überwacht und optimiert den Betrieb der gesamten Anlage für einen effizienten Energieeinsatz.
  • Integrierter Warmwasserspeicher (optional):
    Je nach Modell kann die Inneneinheit einen Speicher zur Warmwasserbereitung enthalten.

Dank ihrer kompakten Bauweise lässt sich die Inneneinheit problemlos im Hauswirtschaftsraum oder Keller installieren – ideal für unterschiedlichste Gebäudetypen.

Verbindung durch Kältemittelleitungen

Die Außen- und Inneneinheit einer Split-Wärmepumpe sind über zwei isolierte Kupferrohre miteinander verbunden. Diese Leitungen transportieren das zirkulierende Kältemittel und sind essenziell für den thermodynamischen Prozess:

  • Heißgasleitung:
    Führt das unter Druck stehende, erhitzte Kältemittel vom Kompressor in der Außeneinheit zur Inneneinheit.
  • Flüssigkeitsleitung:
    Transportiert das abgekühlte, verflüssigte Kältemittel zurück zum Verdampfer der Außeneinheit.

Eine fachgerechte Verlegung und hochwertige Dämmung dieser Leitungen sind unerlässlich, um Wärmeverluste zu minimieren und die langfristige Effizienz des Systems sicherzustellen.

Zwei Einheiten – viele Vorteile

Die Aufteilung in Innen- und Außeneinheit erlaubt nicht nur eine flexible Platzierung der Komponenten, sondern sorgt auch für einen angenehm leisen Betrieb im Innenraum. Geräuschintensive Bauteile wie Kompressor und Ventilatoren befinden sich außen – ein Designvorteil, der die Effizienz steigert und die Umweltbelastung reduziert.

Arten von Split-Wärmepumpen

Split-Wärmepumpen bieten flexible Lösungen zur effizienten Nutzung von Umgebungswärme, indem sie vorhandene Wärmequellen wie Luft oder Erdreich anzapfen und dadurch den Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich reduzieren.

Luft-Wasser-Split-Wärmepumpe

Die am weitesten verbreitete Variante ist die Luft-Wasser-Split-Wärmepumpe. Sie entzieht der Umgebungsluft gespeicherte Wärme und überträgt diese direkt an das Heizungswasser. Dank der vergleichsweise einfachen Installation und breiten Anwendbarkeit in nahezu allen Gebäudetypen, von Einfamilienhäusern bis zu Mehrparteiengebäuden, erfreut sie sich großer Beliebtheit. Moderne Systeme sind zudem mit hocheffizienten Komponenten ausgestattet, die einen reduzierten Energieverbrauch und geringe Betriebskosten ermöglichen.

Sole-Wasser-Split-Wärmepumpe

Eine seltener eingesetzte Variante stellt die Sole-Wasser-Split-Wärmepumpe dar, bei der die Außeneinheit Wärme aus dem Erdreich bezieht. Mithilfe einer speziellen Sole-Flüssigkeit, die in Erdwärmesonden oder Kollektoren zirkuliert, wird die im Boden gespeicherte Wärme genutzt. Dies ermöglicht eine höhere Effizienz, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen, was sie zu einer idealen Lösung für kalte Klimazonen macht. Allerdings ist die Installation aufgrund der notwendigen Erdarbeiten und der Installation der Erdwärmesonden aufwendiger und kostenintensiver.

Luft-Luft-Split-Wärmepumpe

Die Luft-Luft-Split-Wärmepumpe wird hauptsächlich für die direkte Raumkühlung und -heizung eingesetzt, ähnlich einer klassischen Klimaanlage. Diese Systeme übertragen die aufgenommene Wärme direkt an die Raumluft, wodurch ein schnelles und flexibles Temperaturempfinden ermöglicht wird. Obwohl sie weniger für eine umfassende Gebäudeheizung oder die Warmwasserbereitung geeignet sind, bieten sie den Vorteil einer schnellen Reaktionszeit auf wechselnde klimatische Bedingungen. Moderne Lösungen integrieren oft Invertertechnologien und intelligente Steuerungssysteme, um den Energieverbrauch optimal an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.

Split-Wärmepumpe vs. Monoblock-Wärmepumpe

Beim Kauf einer Wärmepumpe stellt sich oft die Frage: Split oder Monoblock? Beide Optionen bringen spezifische Vor, - und Nachteile mit sich. Die wichtigsten Eigenschaften beider Ausführungen haben wir im folgenden für Sie zusammengefasst:

Eigenschaft Split-Wärmepumpe Monoblock-Wärmepumpe
Aufbau Getrennte Außen- und Inneneinheit Alle Komponenten in einem Gehäuse
Installation Kältemittelleitungen müssen verlegt werden, Installation durch Fachbetrieb Einfachere Installation, nur Wasseranschlüsse nötig
Platzbedarf Geringer Platzbedarf außen, zusätzlicher Platzbedarf innen Größerer Platzbedarf außen, kein zusätzlicher Platz innen nötig
Geräuschentwicklung Geringere Geräuschbelastung im Wohnbereich Höhere Geräuschbelastung im Außenbereich
Frostschutz Kein Frostrisiko für wassertransportierende Leitungen Frostschutz für Wasserleitungen erforderlich
Effizienz Höhere Effizienz durch geringere Wärmeverluste Geringfügig niedrigere Effizienz durch Wärmeverluste
Kosten Höhere Anschaffungskosten, geringere Betriebskosten Geringere Anschaffungskosten, höhere Betriebskosten
Wartung Aufwendigere Wartung Einfachere Wartung

Die Wahl zwischen Split- und Monoblock-Wärmepumpe hängt von den individuellen Gegebenheiten ab: Split-Systeme eignen sich besonders für Gebäude mit begrenztem Außenplatz oder strengen Lärmschutzanforderungen, während Monoblock-Systeme eine unkompliziertere Installation bieten. Welches Modell die richtige Wahl ist, lässt sich also nicht pauschal sagen. Wenden Sie sich an einen Energieeffizienz-Experten, der Sie bei Ihrer Entscheidung beraten kann.

Vorteile und Nachteile von Split-Wärmepumpen

Vorteile

  • Höhere Effizienz: Die getrennte Bauweise und der geschlossene Kältemittelkreislauf minimieren Wärmeverluste und führen zu einem besonders effizienten Betrieb. Dies sorgt nicht nur für geringeren Energieverbrauch, sondern auch für eine nachhaltigere Wärmeverteilung im Gebäude.
  • Geringere Lärmbelastung: Da der Kompressor in der Außeneinheit integriert ist, reduziert sich die Geräuschentwicklung erheblich – ein klarer Vorteil für den Wohnkomfort im Inneren des Gebäudes.
  • Kein Frostrisiko: Im Außenbereich verlaufen keine wassertransportierenden Leitungen, wodurch das Risiko von Frostschäden eliminiert wird. Dies macht das System auch unter winterlichen Bedingungen äußerst robust.
  • Flexibilität bei der Aufstellung: Die Trennung in Innen- und Außeneinheit ermöglicht eine flexible Platzierung der Inneneinheit. So lässt sich das System optimal an die Gegebenheiten und gestalterischen Anforderungen des Gebäudes anpassen.
  • Höhere Lebensdauer: Wichtige Komponenten sind durch den geschützten Einbau vor Umwelteinflüssen bewahrt, was zu einer längeren Betriebsdauer und einer erhöhten Zuverlässigkeit führt.
  • Ideal für Modernisierung: Besonders vorteilhaft ist der Einsatz der Split-Wärmepumpe beim Austausch alter Heizungssysteme – sie bietet eine moderne, effiziente Alternative, die oftmals mit Förderprogrammen unterstützt wird.

Nachteile

  • Höhere Installationskosten: Die erforderliche Kältetechnik-Fachkenntnis und die komplexere Bauweise führen zu einem höheren Installationsaufwand und dementsprechend zu erhöhten Anfangsinvestitionen.
  • Kältemittelkreislauf: Unsachgemäße Installation oder mangelhafte Wartung können zu Undichtigkeiten im Kältemittelkreislauf führen, was nicht nur die Effizienz mindert, sondern auch potenzielle Umweltrisiken birgt.
  • Regelmäßige Dichtheitsprüfung: Bei bestimmten Kältemitteln und Füllmengen schreibt die Gesetzgebung regelmäßige Dichtheitsprüfungen vor, um die Betriebssicherheit und Umweltverträglichkeit zu gewährleisten. Dies kann zusätzlichen Aufwand bei der Wartung bedeuten.
  • Platzanforderungen: Für die Installation der Inneneinheit wird ausreichend Platz benötigt, was in bereits dicht bebauten Gebäuden eine Herausforderung darstellen kann.
  • Gebäudedurchführungen: Die notwendigen Durchführungen für die Kältemittelleitungen müssen sachgerecht in die Gebäudehülle integriert werden. Dies kann zu baulichen Veränderungen führen, die im Planungsprozess berücksichtigt werden müssen.

Wie Sie sehen bieten Split-Wärmepumpen zahlreiche Vorteile  in Effizienz, Flexibilität und Langlebigkeit, haben aber auch spezifische Anforderungen bei Installation und Wartung. Die Entscheidung für ein entsprechendes System sollte daher immer unter Berücksichtigung der individuellen Gebäudegegebenheiten und langfristiger Kosten-Nutzen-Analysen erfolgen.

Kosten und Wirtschaftlichkeit einer Split-Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe ist -verglichen mit konventionellen Systemen- mit hohen Anschaffungs, - und Installationskosten verbunden. Durch attraktive staatliche Förderungen lassen sich diese zwar um bis zu 70% der förderfähigen Kosten reduzieren, dennoch ist und bleibt die Wärmepumpe eine Investition. Im Gegensatz dazu fallen die Kosten für den laufenden Betrieb verhältnismäßig gering aus, da die Pumpe zu rund 75% auf erneuerbare Energie setzt.

Anschaffungs- und Installationskosten

Die Kosten für eine Split-Wärmepumpe setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:

Kostenposition Preisbereich (2024)
Wärmepumpenanlage (5-12 kW) 8.000 € - 16.000 €
Installation und Inbetriebnahme 3.000 € - 5.000 €
Hydraulische Einbindung 1.000 € - 2.500 €
Elektrische Installation 500 € - 1.500 €
Ggf. Pufferspeicher 800 € - 2.000 €
Ggf. Warmwasserspeicher 1.000 € - 2.500 €
Gesamtkosten ohne Förderung 14.300 € - 29.500 €

Betriebskosten und Effizienz

Die Betriebskosten einer Split-Wärmepumpe hängen maßgeblich von ihrer Effizienz ab, die durch die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben wird. Sie beschreibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter elektrischer Energie über ein Jahr hinweg.

Wesentliche Kennzahlen im Überblick:
  • Effizienz (JAZ):
    Hochwertige Split-Wärmepumpen erreichen in der Regel eine JAZ zwischen 3,5 und 5,0.
    → Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom entstehen 3,5 bis 5,0 kWh nutzbare Wärmeenergie.
  • Berechnungsbeispiel:
    Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh und einer angenommenen JAZ von 4,0 liegen die Heizkosten bei etwa 7,5 Cent pro kWh Wärme.
  • Kostenvergleich mit konventionellen Heizsystemen:
    • Gasheizung: ca. 12–15 Cent/kWh
    • Ölheizung: ca. 13–16 Cent/kWh

Dies verdeutlicht, dass Wärmepumpen zwar initial höhere Investitionskosten verursachen, jedoch durch die effiziente Nutzung elektrischer Energie langfristig zu niedrigeren Betriebskosten führen können. Wenn Sie Ihre spezifische Situation genauer analysieren möchten, können Sie unseren Effizienzrechner nutzen, der Ihnen auf Basis individueller Parameter genauere Werte liefert. Für noch detailliertere Informationen empfehlen wir, sich an Ihren Energieeffizienz-Experten zu wenden.

Effizienzrechner für Split-Wärmepumpen

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Staatliche Förderung für Split-Wärmepumpen

Seit 2024 profitieren Wärmepumpen in Deutschland von aktualisierten Förderrichtlinien, die die Investition deutlich attraktiver machen. Im Einzelnen gelten folgende Regelungen:

  • Grundförderung: 30 % der förderfähigen Kosten
  • Heizungs-Tausch-Bonus: Zusätzliche 30 % Förderung beim Austausch einer mindestens 20 Jahre alten Gas- oder Ölheizung
  • Einkommensabhängiger Bonus: Bis zu 30 % für Haushalte mit geringem Einkommen

Insgesamt können somit bis zu 70 % der förderfähigen Kosten übernommen werden. Die Abwicklung der Förderung erfolgt über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), wobei Anträge bei der KfW oder dem BAFA eingereicht werden können.

Amortisationszeit

Die Amortisationszeit einer Split-Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa den restlichen Anschaffungskosten nach Abzug der Fördermittel, den eingesparten Heizkosten im Vergleich zum bisherigen System, der Entwicklung der Energiepreise sowie der Effizienz der Wärmepumpe. Unter optimalen Bedingungen – also bei vollständiger Ausschöpfung der Fördermöglichkeiten – kann sich eine Split-Wärmepumpe bereits innerhalb von 8 bis 12 Jahren amortisieren.

In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage lassen sich die Betriebskosten weiter reduzieren, was die Amortisation beschleunigt. Gleiches gilt für den Umstieg auf kostengünstige Stromtarife bzw. spezielle Wärmepumpen-Angebote.

Installation einer Split-Wärmepumpe

Voraussetzungen für die Installation

Die Installation einer Split-Wärmepumpe erfordert eine sorgfältige Planung und präzise Durchführung. Bereits vor Beginn des Installationsprozesses müssen folgende Voraussetzungen geprüft werden:

  • Außenbereich:
    • Ein stabiler Standplatz für die Außeneinheit (ca. 1–2 m²) ist notwendig.
    • Eine Überdachung oder ein Schutz vor Witterungseinflüssen verbessert die Langlebigkeit und Effizienz der Einheit.
  • Innenbereich:
    • Es muss ausreichend Platz für die Inneneinheit vorhanden sein – je nach Modell zwischen 0,5 und 2 m² – an einem trockenen, frostfreien Ort.
  • Gebäudehülle und Leitungen:
    • Die baulichen Gegebenheiten müssen die Durchführung der Kältemittelleitungen erlauben, was auch eine entsprechende Planung von Schallschutzmaßnahmen und gegebenenfalls die Einholung von Genehmigungen einschließt.
  • Elektrischer Anschluss:
    • Eine ausreichende Stromversorgung (in der Regel ein 400V-Anschluss) ist unerlässlich für den sicheren Betrieb.
  • Heizungssystem:
    • Besonders vorteilhaft ist ein bestehendes Heizungssystem mit Flächenheizung (wie Fußboden- oder Wandheizung), das mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet, um die Effizienz der Wärmepumpe zu maximieren.

Ablauf der Installation

Die anschließende Installation sollte stets von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden und umfasst folgende Schritte:

  • Planung und Dimensionierung:
    • Berechnung des individuellen Wärmebedarfs und Auswahl der passenden Wärmepumpe tragen zur optimalen Auslegung der Anlage bei.
  • Montage der Außeneinheit:
    • Die Außeneinheit wird auf einem stabilen Fundament mit Schwingungsdämpfern installiert, um Vibrationen und Lärmbelästigungen zu minimieren.
  • Montage der Inneneinheit:
    • Die Inneneinheit wird an einem geeigneten Platz montiert, der optimale Bedingungen (trocken, frostfrei und zugänglich) bietet.
  • Verlegung der Kältemittelleitungen:
    • Eine fachgerechte Verbindung zwischen Außen- und Inneneinheit wird unter Berücksichtigung der Gebäudehülle realisiert.
  • Hydraulische Einbindung:
    • Die Wärmepumpe wird an das vorhandene Heizungssystem angeschlossen, inklusive eventueller Integration in die Warmwasserbereitung.
  • Elektrische Installation:
    • Der fachgerechte Anschluss an das Stromnetz sowie die Einrichtung der Steuerungstechnik gewährleisten einen sicheren und reibungslosen Betrieb.
  • Vakuumierung und Dichtigkeitsprüfung:
    • Durch das Entfernen von Luft und Feuchtigkeit aus dem Kältemittelkreislauf wird die Anlage optimal vorbereitet.
  • Befüllung mit Kältemittel:
    • Abhängig von der Länge der Kältemittelleitungen erfolgt eine gegebenenfalls notwendige Ergänzung oder Auffüllung des Kältemittels.
  • Inbetriebnahme und Einregulierung:
    • Durch die Optimierung der Einstellungen wird eine maximale Effizienz erzielt.
  • Einweisung des Betreibers:
    • Eine umfassende Schulung zur Bedienung und regelmäßigen Wartung sichert den langfristig störungsfreien Betrieb.

Insgesamt beträgt die Installationsdauer in der Regel etwa 2–3 Tage, wobei sich die Zeitspanne je nach spezifischen baulichen Gegebenheiten ändern kann. Eine präzise Planung und fachgerechte Umsetzung sind dabei entscheidend, um die energetischen und wirtschaftlichen Vorteile einer Split-Wärmepumpe voll auszuschöpfen.

Anforderungen an das Gebäude für optimale Effizienz

Empfohlene Vorlauftemperaturen

Split-Wärmepumpen arbeiten umso effizienter, je niedriger die benötigte Vorlauftemperatur ist:

Heizsystem Empfohlene Vorlauftemperatur Wärmepumpen-Effizienz
Fußbodenheizung 35°C Sehr gut (JAZ 4,0-5,0)
Wandheizung 40°C Gut (JAZ 3,5-4,5)
Niedertemperatur-Heizkörper 45°C Befriedigend (JAZ 3,0-4,0)
Konventionelle Heizkörper 55°C+ Ausreichend (JAZ 2,5-3,5)


Gebäudedämmung als Effizienz-Faktor

Die Gebäudedämmung hat entscheidenden Einfluss auf die Effizienz einer Split-Wärmepumpe. Bei einem Neubau nach GEG ist die Wärmepumpe ideal einsetzbar, da moderne Dämmstandards eine niedrige Vorlauftemperatur ermöglichen. Ein sanierter Altbau, insbesondere wenn er nach dem Jahr 2000 modernisiert wurde, ist ebenfalls gut geeignet – hier kann jedoch bei Bedarf eine Optimierung der Heizkörper erforderlich sein, um optimale Betriebsergebnisse zu erzielen.

Bei teilsanierten Altbauten empfiehlt es sich, die Gebäudehülle zu optimieren, um den energetischen Anforderungen besser gerecht zu werden, während ein unsanierter Altbau in der Regel nur mit erheblichen Sanierungsmaßnahmen sinnvoll betrieben werden kann.

Wartung einer Split-Wärmepumpe

Die Wartung einer Split-Wärmepumpe sind essenziell, um einen effizienten und langlebigen Betrieb zu gewährleisten. Für die Wartung sind regelmäßige Maßnahmen notwendig, wie etwa eine jährliche Überprüfung durch einen Fachbetrieb, bei der der Kältemittelkreislauf, der Druck und die Leistung kontrolliert werden. Zudem sollten die Außeneinheit inklusive der Lamellen und des Ventilators zwei- bis dreimal jährlich gereinigt werden, und bei Anlagen, die mehr als 5 t CO₂-Äquivalent emittieren, ist die Überprüfung der Kältemittelfüllung gesetzlich vorgeschrieben. Weiterhin gehören die Kontrolle der Filter im Heizkreislauf sowie die regelmäßige Überprüfung der Steuerungsparameter zur Optimierung der Effizienz dazu.

Die typische Lebensdauer einer Split-Wärmepumpe liegt dabei bei 15 bis 20 Jahren, wobei die Hersteller üblicherweise eine Herstellergarantie zwischen 2 und 5 Jahren anbieten und manche Anbieter kostenpflichtige Garantieverlängerungen auf bis zu 10 Jahre ermöglichen.

Die wichtigsten Fachbegriffe erklärt

Befasst man sich näher mit Wärmepumpen und deren Funktion, werden einem immer wieder Fachbegriffe. Für ein besseres Verständnis der Technologie hinter der Split-Wärmepumpe haben wir das wichtigste Fachvokabular für Sie zusammengefasst:

Fachbegriff Erklärung
COP (Coefficient of Performance) Leistungszahl, die das Verhältnis von erzeugter Wärmeleistung zur aufgenommenen elektrischen Leistung angibt
JAZ (Jahresarbeitszahl) Durchschnittlicher COP über ein ganzes Jahr betrachtet, realistischer Effizienzwert
Vorlauftemperatur Temperatur des Heizwassers, das in das Heizsystem fließt
Bivalenzpunkt Außentemperatur, ab der die Wärmepumpe durch eine zusätzliche Heizquelle unterstützt werden muss
Inverter-Technologie Steuerungstechnik zur stufenlosen Anpassung der Kompressorleistung an den tatsächlichen Bedarf
GWP (Global Warming Potential) Kennzahl für das Treibhauspotential eines Kältemittels
Monovalenter/Bivalenter Betrieb Alleinige Wärmeerzeugung durch die Wärmepumpe bzw. Kombination mit einer zweiten Wärmequelle


Fazit: Für wen lohnt sich eine Split-Wärmepumpe?

Split-Wärmepumpen bieten eine zukunftssichere und umweltfreundliche Heizlösung, die in vielen Gebäuden überzeugt. Besonders geeignet sind sie für Neubauten, die über eine gute Dämmung und moderne Flächenheizungen verfügen, sowie für sanierte Bestandsgebäude, in denen eine moderate bis gute Dämmung vorhanden ist. Auch Haushalte, die über eine Photovoltaikanlage verfügen und so ihren Eigenstrom für den Betrieb nutzen können, profitieren von dieser Technologie. Darüber hinaus stellen Split-Wärmepumpen eine ideale Lösung für Gebäude mit begrenztem Platzangebot für die Heizungstechnik dar, da sie oft kompakte Installationen ermöglichen, und sie eignen sich auch an Standorten mit hohen Lärmschutzanforderungen, da die Inneneinheit besonders geräuscharm arbeitet.

Die Entscheidung für eine Split-Wärmepumpe sollte jedoch immer auf Basis einer individuellen Beratung durch einen Fachbetrieb erfolgen, der die spezifischen Gegebenheiten des jeweiligen Gebäudes berücksichtigt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Förderkulisse und der steigenden Preise fossiler Energieträger erweist sich die Split-Wärmepumpe zunehmend als wirtschaftlich vorteilhafte Heizlösung, die gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

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