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Hannah Wirtz
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Lesezeit:
7
Minuten

Wartung Wärmepumpe: So bleibt Ihre Anlage effizient

Wärmepumpen sind eine nicht zu unterschätzende Investition. Damit die Anlage möglichst lange, möglichst effizient arbeiten kann, sollten Sie sich regelmäßig um Wartung und Pflege kümmern. Die gute Nachricht, Wärmepumpen sind verglichen mit herkömmlichen Heizsystemen äußerst wartungsarm, sollten aber dennoch in festgelegten Zeitabschnitten auf Verschmutzungen, Defekte und dergleichen überprüft werden.

Wärmepumpe warten - ist das wirklich notwendig?

Widmen wir uns zuerst einmal der Frage, ob die Wartung einer Wärmepumpe verpflichtend ist. Tatsächlich bestehen keine allgemeinen, gesetzlichen Verpflichtungen für die Wartung einer Wärmepumpe, allerdings sind regelmäßige Wartungen aufgrund von Herstellerempfehlungen, Versicherungsanforderungen und zur Sicherstellung eines effizienten und langlebigen Betriebs ratsam. Es ist also sinnvoll, die spezifischen Anforderungen und Empfehlungen für Ihre Wärmepumpe zu prüfen.

Wärmepumpen gelten prinzipiell als besonders wartungsarm, was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass während der Nutzung keine fossilen Brennstoffe verbrannt werden und somit Verschmutzungen wie sie bei Öl-oder Gasheizungen vorkommen, ausbleiben. Je nach Wärmepumpen-Art und Modell liegt das empfohlene Wartungsintervall bei ein bis drei Jahren. Überprüft werden dabei verschiedene Komponenten wie Filter, Pumpen oder Kältemittel, die bei Bedarf ersetzt werden um eine einwandfreie, effektive Funktion der Anlage zu gewährleisten. Auch wenn aktuell keine direkten Probleme ersichtlich sind, ist die Wartung sinnvoll um potenzielle Verschleißerscheinungen zu erkennen, sowie zu beheben und den Wert der Anlage zu erhalten.

Wartungen je nach Wärmepumpen-Typ

Wärmepumpen arbeiten prinzipiell nach dem gleichen Prinzip unterschieden sich je nach Art der Anlage aber in ihrer spezifischen Funktionsweise und demnach auch in ihrer Wartung. Angaben bezüglich den Wartungsaufgaben können unter Umständen auch den Herstellerangeben entnommen werden.

Wartung Luft-Wasser Wärmepumpe

Regelmäßige Inspektion:

  1. Überprüfen Sie das Gerät regelmäßig auf sichtbare Schäden oder Verschmutzungen.
  2. Kontrollieren Sie die Wärmepumpe auf ungewöhnliche Geräusche oder Vibrationen, die auf ein Problem hinweisen könnten.

Reinigung der Luftfilter:

  1. Die Luftfilter sollten regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden, um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten und den Wirkungsgrad zu maximieren.
  2. Verschmutzte Filter können die Effizienz der Wärmepumpe erheblich beeinträchtigen und zu einem höheren Energieverbrauch führen.

Überprüfung der Außeneinheit:

  1. Entfernen Sie Laub, Staub und andere Ablagerungen von der Außeneinheit, um die Luftzirkulation nicht zu behindern.
  2. Stellen Sie sicher, dass die Außeneinheit frei steht und ausreichend Platz für die Luftzirkulation vorhanden ist.

Kontrolle des Kühlmittels:

  1. Lassen Sie den Kühlmittelstand regelmäßig von einem Fachmann überprüfen. Ein zu niedriger Kühlmittelstand kann die Leistung der Wärmepumpe beeinträchtigen und zu Schäden führen.
  2. Prüfen Sie auf Leckagen im System, die zu einem Verlust des Kühlmittels führen könnten.

Wartung der Heizkreisläufe:

  1. Überprüfen Sie den Druck im Heizkreislauf und füllen Sie gegebenenfalls Wasser nach.
  2. Entlüften Sie die Heizkörper regelmäßig, um Luftansammlungen zu vermeiden, die die Heizleistung reduzieren könnten.

Software-Updates und Einstellungen:

  1. Aktualisieren Sie die Software der Wärmepumpe, falls verfügbar, um von verbesserten Funktionen und höherer Effizienz zu profitieren.
  2. Überprüfen und optimieren Sie die Einstellungen der Wärmepumpe entsprechend den saisonalen Bedürfnissen und den Empfehlungen des Herstellers.

Kondenswasserentwicklung:

  1. Kondensatwanne und Kondensatablauf müssen auf Verschmutzungen und Verstopfungen überprüft werden, um sicherzustellen, dass das Kondensat aus der Wärmepumpe ablaufen kann.

Wartung Sole-Wasser Wärmepumpe

1. Filterreinigung: Der Filter sollte regelmäßig überprüft und gereinigt oder bei Bedarf ersetzt werden, um eine optimale Luftzirkulation und Effizienz zu gewährleisten.

2. Kühlmitteldruck: Der Druck des Kühlmittelsystems muss regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass keine Leckagen vorliegen und das System unter den richtigen Bedingungen arbeitet.

3. Kontrolle der Sole-Leitungen: Die Sole-Leitungen sollten auf Dichtheit und Durchflussmenge überprüft werden. Auch die Solequalität (Frostschutzmittel) sollte regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls nachgefüllt oder ersetzt werden.

4. Wärmetauscher: Die Wärmetauscher, sowohl auf der Sole- als auch auf der Gebäudeseite, müssen regelmäßig auf Verschmutzung und Ablagerungen überprüft und gegebenenfalls gereinigt werden, um eine effiziente Wärmeübertragung sicherzustellen.

Wartung Wasser-Wasser Wärmepumpe

1. Überprüfung der Wasserqualität: Die Wasserqualität sollte regelmäßig kontrolliert werden, um Ablagerungen und Korrosion zu verhindern. Bei Bedarf müssen Filter gereinigt oder ausgetauscht werden.

2. Kontrolle der Pumpen und Ventile: Die Förderpumpen und Ventile sollten auf ihren ordnungsgemäßen Betrieb geprüft werden. Undichtigkeiten oder Verschleiß müssen sofort behoben werden.

3. Wärmetauscher reinigen: Wärmetauscher können durch Ablagerungen an Effizienz verlieren. Eine regelmäßige Reinigung verhindert Leistungsverluste und erhöht die Lebensdauer.

4. Systemdruck überwachen: Der Druck im Heiz- und Wasserkreislauf sollte regelmäßig kontrolliert und angepasst werden, um eine optimale Funktion zu gewährleisten.

5. Leitungen und Anschlüsse prüfen: Alle Wasser- und Kältemittelleitungen sowie elektrische Anschlüsse sollten auf Dichtheit und festen Sitz geprüft werden.

Generelle Wartungsarbeiten

Neben den spezifischen Wartungsarbeiten sind manche Prozesse und Bestandteile bei allen Wärmepumpen-Arten generell zu überprüfen, da diese Verschleißerscheinungen bei allen Systemen auftreten können. Zum einen müssen Elektrik, Ventile und Filter gewartet werden. An diesen Komponenten können verschiedenen Verschleiß- und Abnutzungserscheinungen auftreten, die für eine effiziente Arbeit unerlässlich sind. Auch der Flüssigkeitskreislauf ist eine häufige Schwachstelle. Ist der konstante Fluss der Trägerflüssigkeit gestört, ist die Wahrscheinlichkeit eines Lecks hoch. Für einen optimalen Betrieb sollten Sie im Zuge der Wartung auch die Einstellungen prüfen und gegebenenfalls anpassen.

Wann muss die Wärmepumpe gewartet werden?

Wann und wie oft Ihre Wärmepumpe zu warten ist, lässt sich schwer pauschal festlegen. Oftmals ist in den Hersteller Angaben ihrer Anlage ein Hinweis bezüglich der empfohlenen Wartungsintervalle zu finden. Sollte der Kältemittelkreislauf Ihrer Wärmepumpe mehr als 3 Kilogramm Kühlmittel enthalten, was in privaten Haushalten eher eine Seltenheit ist, muss jährlich geprüft werden ob dieser dicht ist.

Obwohl es keine gesetzlichen Regelungen gibt, sollten Sie Ihre Anlage regelmäßig überprüfen lassen. Das gilt insbesondere für Luft-Wärmepumpen, da Verdampfer bzw. Verflüssiger zu Verunreinigungen neigen. In der Regel wird einmal pro Jahr eine Wartung empfohlen um Defekte und Verunreinigungen rechtzeitig zu erkennen und zu beheben. Auf diese Weise können Sie hohen Betriebskosten entgegenwirken. Im Idealfall lassen Sie die Anlage im Sommer warten, wenn sie ohnehin nicht in Betrieb ist.

Wartung Wärmepumpe: Die Kosten

Für die Wartung Ihrer Wärmepumpe müssen Sie in der Regel mit Kosten zwischen 250 und 300 Euro rechnen, alles in allem also eine recht überschaubare Summe. Die Anlagen arbeiten verbrennungsfrei weshalb die Kontrolle durch einen Schornsteinfeger weg fällt, was sich in den niedrigeren Kosten widerspiegelt.

Fazit

Die Wartung einer Wärmepumpe ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber aufgrund von Herstellerempfehlungen und zur Sicherstellung eines effizienten und langlebigen Betriebs ratsam. Regelmäßige Wartungen, meist im Intervall von ein bis drei Jahren, helfen, Verschleißerscheinungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Je nach Wärmepumpen-Typ variieren die spezifischen Wartungsaufgaben: Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen insbesondere eine Kontrolle der Luftkanäle und Kondenswasserentwicklung, Sole-Wasser-Wärmepumpen erfordern Prüfungen der Sole und des Drucks, während bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen Brunnen und Filter im Fokus stehen. Generelle Wartungsarbeiten umfassen die Überprüfung der Elektrik, Ventile, Filter und des Flüssigkeitskreislaufs. Auch wenn es keine pauschalen Wartungsintervalle gibt, wird oft eine jährliche Wartung empfohlen, besonders für Luft-Wärmepumpen. Die Wartungskosten sind mit 250 bis 300 Euro vergleichsweise niedrig, besonders wenn man bedenkt das die Kosten für eine Reparatur wesentlich höher ausfallen.

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