Was kann schon schiefgehen? Mögliche Fehler beim Einbau einer Wärmepumpe
Ob im Neubau oder im Rahmen einer energetischen Sanierung – die Installation einer Wärmepumpe will gut geplant sein, damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt. Ist die Anlage einmal korrekt installiert, arbeitet sie in der Regel sehr zuverlässig und ist wenig störanfällig. Die häufigsten Fehler werden in der Planungsphase gemacht. Wir schildern einige denkbare Probleme und zeigen passende Lösungsansätze auf. Der wichtigste Hinweis vorab: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit.
1. Der falsche Aufstellort
Nicht jeder Wärmepumpen-Typ eignet sich für jedes Grundstück. Bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen müssen tiefe Bohrungen vorgenommen werden – diese sind aber nicht überall erlaubt, zum Beispiel nicht in Wasserschutzgebieten oder in bestimmten Gesteinsschichten. Was für Ihr Grundstück gilt, erfahren Sie bei der zuständigen Grundwasserbehörde.Ein mögliches Problem, das sich bei Erdwärmepumpen nicht ergibt, ist die Geräuschkulisse. Luft-Wasser-Wärmepumpen, die im Freien aufgestellt werden und große Luftmassen bewegen, verursachen dagegen deutlich hörbare Betriebsgeräusche. Insbesondere bei dichter Bebauung wird das schnell heikel, da (nicht nur) Nachbarn sich gestört fühlen könnten. Der Abstand zwischen Wärmepumpe und sensiblen Räumen, wie etwa Wohn- und Schlafzimmern, sollte deshalb ausreichend sein. Platzieren Sie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe niemals zwischen zwei Mauern, da dies die Geräuschbelastung durch Echoeffekte stark erhöhen würde. Nutzen Sie gegebenenfalls Hecken oder eine Schutzhaube zur Schallisolation. Sinnvoll ist es außerdem, das Gerät auf der Straßenseite zu platzieren.Woher weht der Wind? Auch diese Frage ist nicht unwichtig, damit es nicht dazu kommt, dass die kühle Ausblasluft der Wärmepumpe von dieser gleich wieder eingesogen wird. Das würde die Effizienz verringern.
2. Fossiler Strom
Für ihren Betrieb benötigen Wärmepumpen Strom. Wenn dieser aus fossilen Energieträgern erzeugt wird, ist die Klimafreundlichkeit Ihrer Anlage passé. Denkbar ist, zumindest einen Teil der erforderlichen Energie durch eine eigene Photovoltaikanlage zu beziehen. Wenn Sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchten, sollte der darüber hinaus bezogene Strom ebenfalls aus erneuerbaren Energiequellen kommen.
3. Falsche oder fehlende Berechnung der Heizlast
Die Heizlast ist eine wichtige Größe und gibt an, welche Leistung erforderlich ist, damit ein Wärmeerzeuger ein Gebäude auf die gewünschte Temperatur heizt. Sie wird in Watt angegeben. Die Heizlast korrekt zu bestimmen ist wichtig, um über die angemessene Dimensionierung einer Wärmepumpe zu entscheiden: Eine zu große Wärmepumpe führt zu unnötig hohen Anschaffungskosten und wird weniger effizient arbeiten. Ist die Anlage dagegen zu klein, reicht unter Umständen die Leistung nicht aus, um Ihr Haus wie gewünscht zu beheizen. Eventuell wird so eine zusätzliche Heizquelle benötigt, was wiederum neue Kosten verursacht. Wie die Heizlast ermittelt wird, ist durch eine Europäische Norm (EN 12831) bestimmt. Da die Berechnung ein komplexes Unterfangen ist, sollte eine professionelle Energieberatung hinzugezogen werden. Wir unterstützen Sie hier gern!
4. Sperrzeiten des Stromversorgers
Wenn das Projekt gut durchdacht ist, lohnt eine Wärmepumpe sich auch ökonomisch. Etwaige Sperrzeiten Ihres Energieversorgungsunternehmens sollten in Ihre Rechnung mit einbezogen werden. In den speziellen Tarifen, die für Wärmepumpen angeboten werden, sind oft auch Zeiten vorgesehen, in denen die Stromversorgung unterbrochen ist (Sperrzeiten genannt). Ein Pufferspeicher kann während dieser Zeiten die benötigte Energie zur Verfügung stellen. Wie das für Ihr Haus am besten umgesetzt wird, kann im Rahmen der Energieberatung geklärt werden.
5. Problematische Kältemittel
Wärmepumpen nutzen Chemikalien, um die Temperatur zu regulieren. Ganz ähnlich arbeitet auch Ihr Kühlschrank. Die dabei zum Einsatz kommenden Kältemittel sind zum Teil sehr schädlich für die Umwelt und beschleunigen den Treibhauseffekt, wenn sie beispielsweise beim Umfüllen mit der Umgebung in Kontakt geraten. Einige dieser Mittel werden deshalb aus dem Verkehr gezogen. Es aber gibt auch unbedenklichere Substanzen, wie etwa Propangas oder Kohlendioxyd. Damit Ihre Wärmepumpe wirklich umweltfreundlich arbeitet, sollten Sie auf einen möglichst niedrigen GWP-Wert (das steht für „Global Warming Potential“) bei der Anschaffung des Geräts achten.