Heizlast & Heizlastberechnung: Das müssen Sie wissen
26
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09
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2024
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Lesezeit:
5
Minuten
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Hannah Wirtz

Heizlast & Heizlastberechnung: Das müssen Sie wissen

Damit Ihre Heizanlage optimal funktionieren kann, muss sie richtig dimensioniert und ausgelegt sein. Fällt die Anlage zu klein oder zu groß aus, arbeitet Sie ineffizient und kann die Betriebskosten erhöhen. Eine präzise Berechnung der Heizlast ist demnach unerlässlich um zu gewährleisten, dass Sie es immer angenehm warm haben und Ihre Wärmepumpe effizient arbeitet. Wir verraten Ihnen, was es mit der Heizlast auf sich hat, was sie vom Wärmebedarf abgrenzt und was sich hinter der Heizlastberechnung verbirgt.

Wärmepumpe richtig dimensionieren: Warum ist es so wichtig?

Die richtige Dimensionierung einer Wärmepumpe ist entscheidend für deren Effizienz, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit. Eine Wärmepumpe arbeitet optimal, wenn sie exakt auf den Wärmebedarf Ihres Gebäudes abgestimmt ist. Falsch dimensionierte Wärmepumpen – sei es zu groß oder zu klein – können negative Folgen haben.

Effizienzverlust bei falscher Dimensionierung

Falsch dimensionierte Wärmepumpen haben einen erheblichen Einfluss auf die Effizienz der gesamten Anlage. Eine überdimensionierte Wärmepumpe schaltet häufig ein und aus, was als „Takten“ bezeichnet wird. Dieses Takten erhöht den Verschleiß und senkt die Effizienz, da die Wärmepumpe beim Start mehr Energie verbraucht. Zu kleine Anlagen hingegen laufen ständig auf Höchstleistung, was den Energieverbrauch erhöht und den Betrieb ineffizient macht.

Komforteinbußen durch falsche Dimensionierung

Nicht korrekt dimensionierte Wärmeerzeuger können Probleme bei der gleichmäßigen Beheizung des Gebäudes verursachen. Überdimensionierte Anlagen erzeugen zu viel Wärme auf einmal, was zu Temperaturschwankungen führt. Ist die Wärmepumpe zu klein, reicht die Heizleistung bei niedrigen Außentemperaturen oft nicht aus, was den Wohnkomfort erheblich beeinträchtigt.

Erhöhte Kosten bei falscher Dimensionierung

Überdimensionierte Wärmepumpen sind nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Betrieb teurer, da sie nicht im optimalen Wirkungsgrad arbeiten. Das häufige Takten erhöht außerdem die Wartungskosten. Eine zu kleine Wärmepumpe erfordert möglicherweise eine zusätzliche Heizquelle, um den Wärmebedarf zu decken, was die Vorteile der Wärmepumpe mindert.

Längere Lebensdauer bei optimaler Dimensionierung

Ist die Wärmepumpe richtig dimensioniert, arbeitet sie im optimalen Bereich, was ihre Effizienz maximiert und eine längere Lebensdauer ermöglicht. Überdimensionierte Wärmeerzeuger verschleißen schneller, während unterdimensionierte Anlagen durch die Dauerbelastung ebenfalls schneller kaputtgehen. In beiden Fällen wird die Lebensdauer verkürzt.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Die richtige Dimensionierung einer Wärmepumpe trägt auch zur Nachhaltigkeit bei. Effiziente Wärmepumpen benötigen weniger Strom, was Ressourcen schont und den CO₂-Ausstoß verringert. Dadurch wird die Umwelt geschont und der Energieverbrauch minimiert.

Optimale Dimensionierung der Wärmepumpe: Energie und Kosten sparen

Um das volle Potenzial Ihrer Wärmepumpe auszuschöpfen und gleichzeitig Energie und Kosten zu sparen, ist die richtige Dimensionierung unerlässlich. Eine individuelle Anpassung an den spezifischen Wärmebedarf des Gebäudes ist dafür erforderlich. Ein professioneller Energieberater kann dabei helfen, die passende Größe der Wärmepumpe zu ermitteln.

Die Rolle des Heizsystems bei der Effizienz

Neben der Heizlast spielt auch die Art des Heizsystems eine wichtige Rolle. Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen in Kombination mit Niedertemperatursystemen wie der Fußbodenheizung. Diese Systeme benötigen niedrigere Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe erhöht. Je höher die Vorlauftemperatur, desto mehr Energie ist erforderlich, um die gewünschten Temperaturen zu erreichen. Moderne Wärmepumpen können jedoch Vorlauftemperaturen von bis zu 70°C erreichen.

Was ist die Heizlast?

Die sogenannte Heizlast ist ein zentraler Begriff in der Heiztechnik. Sie bezieht sich auf die Menge an Wärmeenergie, die benötigt wird, um die gewünschte Raumtemperatur in einem Gebäude zu erreichen und konstant zu halten.

Heizlast und Dimensionierung der Wärmepumpe

Die Heizlast ist entscheidend für die Auslegung der Wärmepumpe. Eine korrekte Dimensionierung stellt sicher, dass die Wärmepumpe genau die benötigte Energie liefert, um ein Gebäude zuverlässig zu beheizen. Zu kleine Wärmepumpen können bei niedrigen Temperaturen nicht genügend Wärme liefern, während zu große Anlagen durch häufiges Takten ineffizient arbeiten und schneller verschleißen.

Die Heizanlage wird entsprechend der berechneten Heizlast ausgewählt. Dabei müssen sowohl die Heizleistung als auch die Warmwasserbereitung berücksichtigt werden. Die Leistung der Wärmepumpe muss hoch genug sein, um Wärmeverluste auszugleichen und die gewünschte Innentemperatur zu halten.

Norm-Heizlast und Dimensionierung

Die Norm-Heizlast kann zur Dimensionierung der Wärmepumpe herangezogen werden, ebenso wie eine raumweise Auslegung für einzelne Heizflächen. In vielen Bestandsgebäuden sind Kessel und Heizflächen oft überdimensioniert, was zu einer ineffizienten Heizleistung führt. Auch kleinere Änderungen an der Gebäudehülle, wie der Austausch alter Fenster, können die Heizlast beeinflussen. Daher sollte die Heizlast bei Umbauten, Heizungsmodernisierungen oder Neubauten stets neu berechnet werden.

Heizlast und Heizwärmebedarf: Was ist der Unterschied?

Vielleicht haben Sie neben der Heizlast schon einmal vom Heizwärmebedarf oder Wärmebedarf gehört. Auch wenn diese Begriffe ähnlich klingen, beschreiben sie unterschiedliche Aspekte eines Gebäudes.

Heizlast: Gibt Hinweise auf die erforderliche Kesselleistung.

Heizwärmebedarf: Zeigt den jährlichen Wärmebedarf pro Quadratmeter an.

Der Heizwärmebedarf ist entscheidend für die energetische Qualität eines Gebäudes, jedoch nicht geeignet, um die Kesselleistung zu ermitteln.

Heizlastberechnung: Einflussfaktoren

Um eine Wärmepumpe richtig zu dimensionieren, benötigen Sie genaue Kenntnisse über die Heizlast. Eine nachträgliche Anpassung der Heizungsanlage ist schwierig, weshalb die korrekten Werte schon während der Planung ermittelt werden sollten. Wie geht man dabei vor?

Für Laien ist es nahezu unmöglich, die Heizlast selbst zu berechnen, daher ist die Unterstützung durch einen Energieexperten unerlässlich. Dieser hilft nicht nur bei der Ermittlung der Heizlast, sondern auch bei der Wahl der passenden Wärmepumpe. Es gibt zwar Online-Rechner für die Heizlastberechnung, aber diese ersetzen keine professionelle Beratung und dienen lediglich als Orientierungshilfe.

Heizlastberechnung: Die DIN EN 12831

Die DIN EN 12831 ist die europäische Norm zur Berechnung der Norm-Heizlast. Sie definiert, wie viel Wärmeleistung benötigt wird, um bestimmte Norm-Innentemperaturen bei definierten Norm-Außentemperaturen zu erreichen. Für die raumweise Heizlastberechnung wurde zusätzlich die DIN/TS 12831-1:2020-04 entwickelt, die detaillierte Grundlagen für die Auslegung der ****Heizungsanlage liefert. In Abschnitt 7 und 8 der DIN EN 12831-1:2017 werden vereinfachte Verfahren beschrieben, die bei weniger komplexen Gebäuden angewendet werden können.

Wärmeverluste über die Gebäudehülle

Jedes Gebäude besteht aus verschiedenen Bauelementen, die die Energieeffizienz beeinflussen. Über die Gebäudehülle – also Dach, Fenster, Türen und Fassade – entstehen Wärmeverluste:

Transmissionswärmeverluste

Diese beziehen sich auf Wärmeverluste durch die Gebäudehülle und werden durch den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) der Bauteile sowie die Temperaturdifferenz zwischen Innen und Außen berechnet.

Lüftungswärmeverluste

Der Austausch von Innen- und Außenluft führt zu Wärmeverlusten. Die Menge des Wärmeverlusts hängt ab von der Luftmenge, die ausgetauscht wird, dem Temperaturunterschied und der Wärmekapazität der Luft.

Zusatz-Aufheizleistung

Wenn der Heizbetrieb unterbrochen wird, wie etwa bei einer Nachtabsenkung, benötigt das Gebäude mehr Energie, um wieder die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Diese Zusatz-Aufheizleistung muss ebenfalls berücksichtigt werden.

Die Gesamtheizlast eines Gebäudes wird durch das Hüllenflächenverfahren berechnet, indem Transmissionswärmeverluste, Lüftungswärmeverluste und die Zusatz-Aufheizleistung addiert werden. Durch bessere Dämmung und den Austausch alter Fenster und Türen lassen sich diese Verluste reduzieren.

Größe und Geometrie des Gebäudes

Auch die Größe und Geometrie eines Gebäudes beeinflussen die Wärmeverluste. Ein großes Gebäude mit einer größeren Grundfläche hat mehr Fläche, über die Wärme entweichen kann. Zudem führt eine komplexe Form mit vielen Ecken und Vorsprüngen zu mehr Wärmebrücken, also Bereichen, an denen Wärme schneller verloren geht.

Heizlastberechnung: Wichtige Größen und Werte

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Heizlast eines Gebäudes. Hier sind die wichtigsten Begriffe:

Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)

Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter und Grad Temperaturdifferenz durch ein Bauteil entweicht. Ein niedriger U-Wert bedeutet eine gute Wärmedämmung.

Luftwechsel

Die Luftwechselrate beschreibt, wie oft das gesamte Luftvolumen eines Raumes innerhalb einer Stunde ausgetauscht wird. Für die Berechnung der Lüftungswärmeverluste werden die Dichtheit des Gebäudes und das Raumvolumen berücksichtigt.

Speichermasse

Die Speichermasse eines Gebäudes beschreibt die Fähigkeit der Baumaterialien, Wärme zu speichern und langsam wieder abzugeben. Gebäude mit hoher Speichermasse sind stabiler gegenüber Temperaturschwankungen und benötigen weniger Heizleistung.

Außentemperatur, Innentemperatur und Energiebedarf: Welche Rolle spielen diese Werte?

Die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur – der sogenannte Temperaturgradient – beeinflusst den Wärmebedarf. Je größer die Differenz, desto mehr Wärme wird nach außen abgeführt.

Um den Wärmebedarf korrekt zu ermitteln, sollten die gewünschte Innentemperatur, die Auslegungstemperatur (die tiefste zu erwartende Außentemperatur in Ihrer Region) und der gesamte Energiebedarf berücksichtigt werden.

Wärmepumpe richtig dimensionieren: Wichtige Faktoren

Damit Ihre Wärmepumpe effizient und kostengünstig arbeitet, ist die richtige Dimensionierung entscheidend. Folgende Faktoren beeinflussen die Dimensionierung:

  • Gebäudefläche: Größere Gebäude benötigen mehr Wärme.
  • Vorverbrauch der Heizung: Energiereserven im System beeinflussen die Effizienz.
  • Gebäudedämmung: Bessere Dämmung reduziert Wärmeverluste.
  • Regionales Klima: Kalte Regionen erfordern mehr Heizleistung.
  • Heizelemente: Verschiedene Heizelemente haben unterschiedliche Reaktionszeiten und Wärmeübertragungen.
  • Individuelle Heizgewohnheiten: Die Art und Weise, wie Bewohner heizen, beeinflusst den Wärmebedarf.

Fazit

Die richtige Dimensionierung einer Wärmepumpe ist entscheidend für Effizienz, Komfort und Nachhaltigkeit. Eine falsch dimensionierte Anlage kann hohe Betriebskosten, erhöhten Verschleiß und Komforteinbußen verursachen. Eine genaue Heizlastberechnung ist daher unverzichtbar, um sicherzustellen, dass die Wärmepumpe optimal auf den Wärmebedarf des Gebäudes abgestimmt ist. Neben der Heizlast sind Faktoren wie Dämmung, regionales Klima und das Heizsystem zu berücksichtigen. Ein Energieexperte hilft, langfristig Kosten zu sparen und umweltfreundlich zu heizen.

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