Alltag mit Wärmepumpe: Wärmepumpen Stromkosten im Überblick
Kurz gesagt:
- Es gibt verschiedene Ansatzpunkte, um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Betrieb zu senken und ihre Effizienz zu steigern.
- Wer seine Wärmepumpe regelmäßig wartet, sorgt für einen zuverlässigen Betrieb und vermeidet unnötige Kosten durch eventuelle größere Reparaturen.
- Je nach Aufstellungsort kann eine Versicherung sinnvoll sein. In jedem Fall sollte die Versicherungsgesellschaft über die Installation der Wärmepumpe informiert werden.
Lebensdauer Wärmepumpe: Wie lange arbeitet die Wärmepumpe effizient?
Wärmepumpen arbeiten besonders effizient und umweltfreundlich. Auch die Betriebskosten fallen verhältnismäßig gering aus, was den Betrieb auf lange Sicht finanziell rentabel macht. Sie sehen also, dass sich eine Wärmepumpe definitiv lohnt. Dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass es sich um eine beachtliche Investition handelt. Die Frage, wie lange Sie überhaupt von der Anlage profitieren, liegt also nahe.
Generell liegt die Lebensdauer einer Wärmepumpe bei rund 15 bis 20 Jahren. Diese Angaben entsprechen dem Durchschnitt. Es kann also immer sein, dass die Anlage länger im Einsatz bleiben kann oder schon früher ausgetauscht werden sollte. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Lebensdauer der Wärmepumpe maßgeblich:
- Art der Wärmepumpe
- Qualität
- Technische Fehler bei der Installation
- Laufzeit
- Einhaltung der Wartungsintervalle
In einem gesonderten Artikel, der sich ganz auf die Lebensdauer der Wärmepumpe fokussiert, finden Sie detaillierte Informationen über beeinflussende Faktoren und darüber, wie Sie die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe erhöhen können.
Wärmepumpe Kosten
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrags. Mit welchen Kosten muss man eigentlich bei Installation und Betrieb einer Wärmepumpe rechnen? Halten wir zuerst einmal fest, dass die Anschaffungskosten je nach Hersteller, Modell und Wärmepumpenart stark variieren können. Ein Energieberater kann Ihnen konkrete Angebote und Zahlen liefern, die sich auf Ihre individuellen Gegebenheiten beziehen. Die folgenden Werte sind demnach eher als Richtwerte zu betrachten.
Luft-Wasser-Wärmepumpen
Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme der Außenluft als Energiequelle. Deutschlandweit zählen sie zu den beliebtesten Wärmepumpen und zeichnen sich durch ihre einfache Installation im Vergleich zu anderen Varianten aus. Was die Effizienz anbelangt, sind Wasser- oder Erd-Wärmepumpen konstanter und demnach effektiver. Allerdings unterscheiden sich die Werte nur gering, sodass Sie auch mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe das ganze Jahr über gut aufgestellt sind.
- Wärmepumpenkosten: rund 8.000 bis 14.000 €
- Montage- und Installationskosten: rund 3.000 bis 6.000 €
- Gesamtkosten: 11.000 bis 20.000 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Da Wasser-Wasser-Wärmepumpen auf das Grundwasser zurückgreifen, muss ein Brunnen zur Erschließung der Wärmequelle installiert werden. Dies ist nicht nur mit einem gewissen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden, sondern muss auch zuvor durch behördliche Genehmigungen gestattet werden.
- Wärmepumpenkosten: rund 10.000 bis 18.000 €
- Kosten für den Brunnenbau: rund 8.000 bis 15.000 €
- Montage- und Installationskosten: rund 4.000 bis 8.000 €
- Gesamtkosten: 22.000 bis 41.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpen
Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Erdwärme als Energiequelle. Um diese zu erschließen, werden Flächenkollektoren oder Tiefensonden benötigt, was mit einem gewissen Aufwand verbunden ist.
Kosten mit Erdsonde
- Wärmepumpenkosten: rund 10.000 bis 15.000 €
- Kosten für die Erdbohrung: rund 5.000 bis 10.000 €
- Montage- und Installationskosten: rund 4.000 bis 8.000 €
- Gesamtkosten: 19.000 bis 33.000 €
Kosten mit Flächenkollektoren
- Wärmepumpenkosten: rund 10.000 bis 15.000 €
- Kosten für Flächenkollektoren: rund 3.000 bis 8.000 €
- Montage- und Installationskosten: rund 3.000 bis 6.000 €
- Gesamtkosten: 16.000 bis 29.000 €
Wie genau die Kosten ausfallen, hängt vom exakten Arbeitsaufwand, wie der Tiefe der Bohrungen, sowie vom Preis der gewählten Handwerker und dem gewünschten Wärmepumpenmodell ab. Sie sehen also, dass der Spielraum hierbei recht groß ist, weshalb eine professionelle Energieberatung empfehlenswert ist. Ein fachkundiger Berater bringt eine gewisse Expertise mit, die für Sie eine erhebliche Reduzierung von Kosten und Aufwand bedeuten kann.
Stromkosten Wärmepumpe: Mit welchen Ausgaben muss ich rechnen?
Wärmepumpen nutzen Umweltenergie, die unbegrenzt zur Verfügung steht. Um diese jedoch nutzbar zu machen, wird Strom benötigt. Die Effizienz der Wärmepumpe ist besonders hoch:
Um 1 Kilowattstunde Heizenergie zu erzeugen, werden in der Regel nur 0,3 bis 0,5 Kilowattstunden Strom benötigt. Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe liegt damit zwischen 300 und 500 % – deutlich höher als bei konventionellen Technologien: Gas- und Ölheizungen erreichen Wirkungsgrade von maximal 90 bis 100 %.
Der Strombedarf hängt von zahlreichen Faktoren ab, z. B.:
- der Effizienz der Wärmepumpe
- der erforderlichen Vorlauftemperatur
- der Größe des Gebäudes
- dem Dämmzustand des Hauses
- den regionalen Temperaturen
- dem Nutzerverhalten
Auch die Art der Wärmepumpe hat einen großen Einfluss: Die Temperatur des Grundwassers und tiefer Erdschichten liegt auch bei Frost über 10 Grad. In der Umgebungsluft ist das Energieangebot dagegen geringer. Eine Luft-Wärmepumpe muss also mehr Aufwand betreiben als Modelle, die Erde und Wasser anzapfen, um auch im Winter die gewünschte Wärme zu liefern.
Die entscheidende Kennzahl für die Effizienz einer Wärmepumpe ist die sogenannte Jahresarbeitszahl, kurz JAZ. Sie gibt das Verhältnis von zugeführter Energie (Strom) zu erzeugter Energie (Wärme) an. Je höher die JAZ, desto geringer die Stromkosten und CO₂-Emissionen. Eine Jahresarbeitszahl von 3 bedeutet beispielsweise, dass mit einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme erzeugt werden können.
Kostenbeispiel:
Für ein Einfamilienhaus mit 120 m² beheizter Fläche, einem Gesamtwärmebedarf von 20.000 kWh/Jahr und einem speziellen Wärmepumpen-Stromtarif von 0,20 €/kWh ergeben sich folgende Stromkosten pro Jahr:
Wie kann ich die Stromkosten meiner Wärmepumpe reduzieren?
Es gibt verschiedene Ansatzpunkte, um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Betrieb zu reduzieren:
Nutzungsverhalten optimieren
Wie Sie selbst als Hausbewohner mit Wärmeenergie umgehen, hat maßgeblich Einfluss auf den Energieverbrauch der Wärmepumpe. Die Absenkung der Raumtemperatur um nur 1°C kann bereits rund 6 % der Heizenergie einsparen. Auch durch uneffizientes Lüften, wie dauerhaft gekippte Fenster, geht Wärmeenergie verloren. Versuchen Sie es stattdessen lieber mit regelmäßigem Stoßlüften. Wie wir alle wissen, ist Duschen sparsamer als Baden, allerdings können sogenannte Regenduschen den Warmwasserverbrauch im Vergleich zu einer normalen Duschbrause von durchschnittlich 10 l/Minute auf 25 bis 50 l/Minute steigern.
Indem Sie Ihr eigenes Nutzungsverhalten anpassen, können Sie auch ohne großen Aufwand und mit, wenn überhaupt, geringfügigen Einschränkungen Ihre Stromkosten reduzieren.
Günstigeren Stromtarif für Wärmepumpen abschließen
Mit speziellen Wärmepumpen-Stromtarifen bieten einige Stromversorger günstigere Heizstromtarife an, mit denen Sie die Anlage zu besseren Konditionen betreiben können. Voraussetzung ist ein separater Stromzähler, mit dem der Wärmepumpenstrom getrennt vom Haushaltsstrom abgerechnet werden kann. Gegebenenfalls kann ein Pufferspeicher notwendig werden.
In einem separaten Artikel finden Sie mehr zu Wärmepumpen-Stromtarifen sowie einen Tarifvergleich verschiedener Anbieter.
Energetischen Zustand des Hauses prüfen
Der aktuelle Zustand Ihrer Immobilie darf natürlich auch nicht vernachlässigt werden. Je besser das Gebäude gedämmt ist, desto geringer ist der Wärmebedarf und damit auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Sollten hier Schwachstellen vorliegen, kann es sinnvoll sein, eine energetische Sanierung in Betracht zu ziehen. Mit Maßnahmen wie dem Austausch alter Fenster und Türen oder einer nachträglichen Fassadendämmung können Sie Ihre Stromkosten senken.
Heizsystem optimieren
Je größer die Heizflächen, desto niedriger ist die benötigte Vorlauftemperatur, auf die die Wärmepumpe das Heizwasser erwärmen muss. Ideal sind großflächige Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen, die in der Regel weniger als 35 Grad Celsius benötigen. Eine kostengünstige Alternative sind Niedertemperatur-Heizkörper. Sie erreichen trotz niedriger Vorlauftemperaturen von 35 bis 45 Grad die gleiche Heizwirkung wie klassische Heizkörper.
Pufferspeicher
Ein Pufferspeicher besteht aus einem gut isolierten Tank, der mit Wasser befüllt ist. Überschüssige Wärmeenergie, die gerade nicht benötigt wird, kann in Form von heißem Wasser darin für eine spätere Nutzung gespeichert werden. Wärmeerzeugung und -verbrauch werden so entkoppelt. Ein weiterer Vorteil: Pufferspeicher reduzieren das häufige Ein- und Ausschalten der Pumpe (Takten), was deren Lebensdauer und Wirkungsgrad erhöht. Einige Wärmepumpen-Stromtarife haben Sperrzeiten, die mit einem Speicher überbrückt werden können. Bei einer Wärmepumpe mit Solarthermie ist ein Pufferspeicher sogar zwingend erforderlich, damit die Sonnenenergie der Tagesstunden auch abends und nachts genutzt werden kann.
Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren
Mit der Installation einer Photovoltaikanlage können Sie den Strombedarf der Wärmepumpe weitgehend selbst decken und Ihre Energiekosten damit deutlich senken. Mittels Batteriespeicher kann der selbst erzeugte Strom zwischengespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben werden.
Wärmepumpe im Altbau: Unterscheiden sich die Kosten?
Wer sich im Neubau für die Installation einer Wärmepumpe entscheidet, kann diese direkt bei der Planung berücksichtigen. Auch an den energetischen Zustand der Immobilie werden hier höhere Anforderungen gestellt, was zur Effizienz der Wärmepumpe beiträgt. Das heißt aber nicht, dass eine Wärmepumpe im Altbau unmöglich ist oder sich nicht lohnt. Ganz im Gegenteil, auch hier können Sie von den Vorteilen des Wärmeerzeugers profitieren. Unter Umständen kann es aber sinnvoll sein, eine energetische Sanierung durchzuführen, um die Effizienz der Wärmepumpe zu erhöhen und Ihren allgemeinen Wohnkomfort zu steigern.
Was die Kosten einer Wärmepumpe im Altbau anbelangt, so fallen diese bei Anschaffung und Installation zunächst nicht anders aus, als es auch im Neubau der Fall wäre. Durch kleine, alte Heizkörper kann sich allerdings die benötigte Vorlauftemperatur erhöhen, was mit steigenden Betriebskosten verbunden ist. Auch mangelnde Gebäudedämmung oder zugige Fenster und Türen führen zu einem steigenden Stromverbrauch, was die Effizienz der Wärmepumpe natürlich schmälert.
Wärmepumpe warten lassen - mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Wärmepumpen sind wartungsarme Heizsysteme, da sie im Gegensatz zu Gas- oder Ölheizungen keine fossilen Brennstoffe nutzen und deshalb weniger verschmutzen. Um eine lange Lebensdauer und einen effizienten Betrieb zu gewährleisten, sollten die vom Hersteller empfohlenen Wartungsintervalle eingehalten werden. Je nach Wärmepumpentyp liegen diese in der Regel zwischen einem und drei Jahren.
Die jährlichen Wartungskosten sind überschaubar und unterscheiden sich je nach Wärmepumpentyp:
- ca. 300 € für eine Luft-Wärmepumpe
- ca. 400 € für eine Erd-Wärmepumpe
- ca. 300 € für eine Wasser-Wärmepumpe
Bei der regelmäßigen Wartung werden unter anderem die Filter, die Pumpen und das Kältemittel überprüft und gegebenenfalls repariert oder ausgetauscht. Weil die Wärmepumpe dafür kurzzeitig abgeschaltet werden muss, eignet sich der Sommer am besten dafür.
Eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe macht sie effizienter, sorgt für einen zuverlässigen Betrieb – und spart unter Umständen unnötige Kosten: Denn werden kleine Fehler nicht rechtzeitig behoben, kann es im schlimmsten Fall zum Ausfall der Heizungsanlage kommen. Größere Reparaturen sind deutlich aufwändiger und teurer als ein regelmäßiger Check-up.
Wichtig: Die Wartung der Wärmepumpe ist grundsätzlich freiwillig. Eine jährliche Wartungspflicht besteht jedoch für Luft-Wärmepumpen (Dichtigkeitsprüfung) und, wenn mehr als 3 kg Kältemittel in der Anlage zirkulieren.
Muss ich meine Wärmepumpe extra versichern?
Es besteht keine Versicherungspflicht für Wärmepumpen. Innen aufgestellte Wärmepumpen gelten als Bestandteil des Hauses und sind daher automatisch in der Wohngebäudeversicherung mitversichert. Durch die Installation kann der Wert des Hauses steigen – und dadurch manchmal auch die Beiträge. Eine Wärmepumpe, die außerhalb des Hauses aufgestellt wird, muss je nach Versicherer und Tarif unter Umständen zusätzlich versichert werden.
In jedem Fall empfiehlt es sich, den Versicherer über die Installation der Wärmepumpe zu informieren und den Versicherungsschutz an die neue Technik anzupassen. Spezielle Wärmepumpenversicherungen sind teuer und enthalten viele unnötige Zusatzleistungen. Sie sind in der Regel nicht empfehlenswert.