Aufstellort Wärmepumpe: Das sollten Sie beachten!
Drinnen, Draußen oder vielleicht beides? Wer sich eine Wärmepumpe anschaffen möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Aufstellorten. Doch der Standort sollte nicht leichtfertig gewählt werden, denn er kann sich auf Effizienz und Leistungsfähigkeit der Anlage auswirken. In folgenden erfahren Sie, worauf Sie bei der Wahl des Aufstellorts der Wärmepumpe achten sollten.
Grundsätzliche Aufstellorte der Wärmepumpe
Wärmepumpen nutzen Umgebungswärme aus Luft, Wasser oder Erdreich um sie auf ein höheres Temperaturniveau anzuheben und so die Beheizung und Warmwasserbereitung von Gebäuden zu ermöglichen. Damit dies gelingen kann, muss die jeweilige Wärmequelle gut Zugänglich für die Anlage sein. Ganz grundsätzlich gibt es hier drei Aufstellungsmöglichkeiten für Wärmepumpen: Die Innenaufstellung, die Außenaufstellung und die Split-Aufstellung.
1. Innenaufstellung von Wärmepumpen: Alle Bestandteile der Wärmepumpe stehen als Monoblock-Gerät im Hausinneren.
2. Außenaufstellung von Wärmepumpen: Alle Bestandteile der Wärmepumpe werden außerhalb des Gebäudes platziert.
3. Split-Aufstellung: Die Wärmepumpe setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Eine Einheit wird im Inneren des Gebäudes platziert, die andere außerhalb.
Innenaufstellung Monoblock-Wärmepumpe
Bei einer Monoblock-Wärmepumpe in Innenaufstellung befinden sich alle Komponenten der Anlage im Gebäudeinneren. In der Regel wird dafür eine Fläche von rund 2 x 2 Metern eingerechnet. Zusätzlich müssen Luftkanäle installiert werden, die Zu, - und Abführung der Außenluft ermöglichen.
Als Standort für die Wärmepumpe in Innenaufstellung sollte ein gut belüfteter, ebenerdiger Raum gewählt werden. Beachten Sie bei der Wahl auch Ihre Innengestaltung, schließlich möchte man die Anlage nicht mitten im Wohnzimmer stehen haben. Besonders ratsam ist es, die Wärmepumpe im Eck zu positionieren, da sie so besonders effizient arbeiten kann und das Risiko eines thermischen Kurzschlusses verringert wird.
Vorteile:
- Danke der kompakten Bauweise wird eine einfache und vergleichsweise günstige Installation ermöglicht
- Sie müssen sich keine Gedanken über potenzielle Abstandsregelungen zum Nachbargrundstück machen
- Geringer Wartungsaufwand, da die Anlage witterungsgeschützt platziert wird
Nachteile:
- Ausreichend Platz wird benötigt
- Luftkanäle müssen nachgerüstet werden, wofür Wanddurchbrüche erforderlich sind
- Abfluss für Kondenswasser muss installiert werden
Außenaufstellung Monoblock-Wärmepumpe
Hierbei handelt es sich um das direkte Gegenteil der Innenaufstellung, alle Komponenten der Wärmepumpe werden außerhalb des Gebäudes platziert und stehen somit in direktem Kontakt mit der Wärmequelle, in diesem Fall der Außenluft. Die Außeneinheit kann flexibel platziert werden, sollte sich aber nicht in all zu weiter Entfernung zum Gebäude befinden, da isolierte Leitungen genutzt werden um die produzierte Wärme ins Gebäudeinnere zu transportieren.
Auch Monoblock-Wärmepumpen in Außenaufstellung benötigen einen stabilen Untergrund, weshalb sie oft auf einem Sockel platziert werden. Lange Transportwege sind eher nachteilig, weshalb eine geringe Entfernung zur Hauswand empfehlenswert ist. Doch auch Orte wie ein Carport oder das Garagendach eignen sich für die Installation der Wärmepumpe. Um eine ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass die Gebläseöffnung frei steht und ein windgeschützter Standort kann helfen thermische Kurzschlüsse zu verhindern.
Vorteile:
- Flexible Standortwahl auch bei Bestandsgebäuden
- Geringere Lärmemissionen im Wohnbereich
- Einfache Wartungen
Nachteile:
- Lauterer Betrieb
- Anstandsgrenzen zum Nachbargrundstück müssen eingehalten werden (wenn vorhanden)
- Teurer in der Anschaffung
- Anlage ist Witterungseinflüssen ausgesetzt
Split-Aufstellung Wärmepumpe
Anders als bei der Monoblock Anlage befinden sich bei der Split-Aufstellung nicht alle Komponenten der Wärmepumpe an einem Ort. Stattdessen teilt sie sich eine Innen, - und eine Außeneinheit auf. Während sich im Bauteil innen Verflüssiger und Umwälzpumpe befinden, sind im Außengerät Ventilator, Verdampfer und Verdichter zu finden. Das wiederum bedeutet, dass die Anlage innen eher leise arbeitet, was natürlich positiv für den Alltag ist. Damit beide Komponenten verbunden werden können sind lediglich minimale Bohrungen nötig.
Split-Wärmepumpen werden sowohl innen, als auch außen installiert. Häufig wird im Haus der Keller als Standort gewählt. Auch das Außengerät kann flexibel platziert werden, ein stabiler, wind, - und witterungsgeschützter Platz wird empfohlen.
Vorteile:
- Kompaktes Innengerät benötigt wenig Platz
- Flexible Standortwahl
- Die Inneneinheit samt empfindlicher Komponenten ist vor Wind und Wetter geschützt
- Reversibler Betrieb möglich. Die Wärmepumpe kann zum Kühlen des Gebäudes verwendet werden
Nachteile:
- Regelmäßige Kältemittelinspektion erforderlich
- Höherer Aufwand bezüglich Installation und Wartung
Geeigneter Aufstellort je nach Wärmepumpen-Art
Nicht jede Wärmepumpe ist gleich bzw. arbeitet nach dem exakt gleichen Prinzip. Im Allgemeinen wird zwischen Luft-Wasser-Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpe unterschieden. Um die richtige Wärmepumpen-Art für Ihre Situation sowie den passenden Aufstellort zu ermitteln sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen.
Aufstellorte Luft-Wasser-Wärmepumpen
Diese Wärmepumpen-Art nutzt Umgebungsluft als Wärmequelle und kann flexibel positioniert werden. Monoblock-Wärmepumpen können im Gebäudeinneren wie auch außerhalb installiert werden, wohingegen sich bei Split-Anlagen eine Komponente drinnen und die andere draußen befindet. Besonders in Wohngebieten sind diese Anlagen beliebt und auch was Installation und Wartungsarbeiten angeht, haben sie sich als besonders nutzerfreundlich erwiesen.
Aufstellort Sole-Wasser-Wärmepumpe
Sole-Wasser-Wärmepumpen werden umgangssprachlich auch gerne mal als Erdwärmepumpen bezeichnet. Sie beziehen die Wärmeenergie aus dem Erreich. Dafür werden in der Regel Erdsonden oder Kollektoren unter der Erde verlegt, die mit einem entsprechenden Installationsaufwand und behördlichen Genehmigungen verbunden sind. Eine Verbindungsleitung transportiert die Erdwärme von der Sonde/ den Kollektoren zum Innengerät der Wärmepumpe, durch welches die Wärme an das Heizungssystem abgegeben werden kann. Damit die Wege zwischen Energiequelle und Wärmepumpe möglichst kurz gehalten werden können bietet sich eine Installation im Keller an. Dieser sollte für einwandfreie Funktionen allerdings gut belüftet sein.
Aufstellort Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen das Grundwasser als Wärmequelle. Der Vorteil hier ist, dass das Grundwasser über das Jahr hinweg eine nahezu konstante Temperatur aufweist, was zur Effizienz der Wärmepumpe beiträgt. Damit diese Art der Wärmepumpe installiert werden kann, müssen jedoch genehmigungspflichtige Bohrungen durchgeführt werden und auch die Zusammensetzung des Grundwassers sowie der Wasserschutz müssen berücksichtigt werden. Erfüllt Ihre Situation alle Voraussetzungen für diese Art der Wärmepumpe wird die Anlage meist im Außenbereich aufgestellt.
Aufstellort Wärmepumpe: Tipps & Tricks
Der Standort der Wärmepumpe hat nicht nur etwas mit persönlicher Präferenz zu tun, sondern wirkt sich auch auf grundlegende Faktoren wie Effizienz, Funktionsweise und auch die Lebensdauer aus. Nur bei einem gut gewählten Aufstellort können Sie Ihre Anlage wirklich optimal nutzen und den Energieverbrauch so gering wie möglich halten. Die richtige Planung sowie eine fachspezifische Beratung sind hierbei unumgänglich. Neben der Berücksichtigung von behördlichen Genehmigungen (wenn benötigt), baulichen Gegebenheiten und individueller Situation sollten Sie verschiedene Faktoren bei der Standortwahl berücksichtigen.
Mindestabstände:
Auch wenn die Regelungen was Mindestabstände angeht früher strenger waren sind sie, je nach Bundesland, noch immer existent. So ist vielerorts ein Mindestabstand von 3 Metern zu benachbarten Grundstücken, Gehwegen oder auch Terrassen vorgeschrieben. Moderne Wärmepumpen arbeiten zwar deutlich leiser als ältere Modelle, doch eine gewisse Geräuschentwicklung ist unvermeidlich, weshalb die Anlage nach Möglichkeit so platziert wird, dass Nachbarn oder Passanten sich nicht daran stören.
Luftzirkulation:
Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ist darauf zu achten, dass die Anlage frei steht, damit der Luftstrom ungehindert fließen kann. Das hängt damit zusammen, dass die Wärmepumpe Luft auf der einen Seite ansaugt, während sie auf der anderen ausgeblasen wird. Ist die Luftzirkulation gut, wird das überhitzen des Geräts verhindert. Idealweise wird die Wärmepumpe nahe der Hauswand positioniert, ein Abstand von etwa 25 bis 30 Zentimetern sollte aber gewahrt werden.
Zugänglichkeit:
Nicht nur für eine einfache Installation ist die Zugänglichkeit relevant. Auch für Wartungsarbeiten sollte die Anlage gut erreichbar sein. Enge oder verwinkelte Standorte sollten entsprechend vermieden werden.
Geräusche:
Wärmepumpen arbeiten heutzutage verhältnismäßig leise, so ganz kann eine Schallentwicklung aber nicht vermieden werden. Positionieren Sie die Anlage also nicht neben/unterhalb von Schlaf, - oder Wohnzimmerfenstern.
Fester Stand:
Oft ist es gewünscht die Wärmepumpe möglichst unauffällig zu platzieren, damit sie das Gesamtbild nicht stört. Für einen effizienten und sicheren Betrieb ist allerdings auf ebenen Untergrund und einen festen Stand zu achten. Monoblock Anlagen im Außenbereich werden daher oft auf einem festen Fundament oder Sockel platziert.
Fazit
Die Wahl des richtigen Aufstellorts für eine Wärmepumpe ist entscheidend für deren Effizienz und Leistungsfähigkeit. Sie können zwischen drei Aufstellungsarten wählen: Innenaufstellung, Außenaufstellung und Split-Aufstellung. Sie bringen spezifische Vor- und Nachteile mit sich. Welche Option die beste für Ihre Situation ist muss dabei individuell entschieden werden. Doch nicht nur die persönliche Präferenz spielt hier eine Rolle, auch die Art der Wärmepumpe entscheidet über ihren Standort ebenso wie situative Gegebenheiten. Damit Sie ihre Anlage optimal nutzen und den Energieverbrauch so gering wie möglich halten können sind sorgfältige Planung und Beratung essentiell.