Energiewende: Herausforderung der heutigen Zeit
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2024
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Minuten
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Hannah Wirtz

Energiewende: Herausforderung der heutigen Zeit

Die Energiewende, auch Wärmewende genannt, ist ein gesellschaftliches Thema, das uns alle Betrifft und als solches seit den letzten Jahren in aller Munde. Auch im Gebäudesektor wird die Energiewende groß geschrieben, wenn es um die Wärme - und Energieversorgung von Gebäuden geht.  In diesem Artikel erfahren Sie was es mit der Energiewende auf sich hat und wie Sie einen Teil dazu beitragen können.

Was ist die Energiewende eigentlich?

Die Bezeichnung Energiewende bezieht sich auf den Übergang von einer Energieversorgung, die im weitesten Sinne auf fossilen Energieträgern basiert, hin zu einer nachhaltigen Energieerzeugung, die in erster Linie auf erneuerbaren Energien und Biomasse setzt. Ziel ist es Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, dem Klimawandel entgegen zu wirken und eine langfristig sichere, klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung für alle zu ermöglichen. Vorhandene Energieträger müssen langfristig nicht nur ergänzt, sondern komplett ausgetauscht werden um das 1,5 bis 2 Grad Ziel, dass die Politik formuliert hat zu erreichen.

Ein zentrales Element der Energiewende ist zweifelsohne das Ende der Nutzung von Kohlekraftwerken und Atomenergie. Im gleichen Zuge soll der Ausbau von erneuerbaren Energien wie Solar,- Wind, - und Wasserkraft vorangetrieben werden, damit wir unseren Energiebedarf auf diese Weise decken und die Versorgung sichern können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt umfasst Energieeffizienz und Sektorkopplung. Energie soll zum einen eingespart und zum anderen effizienter genutzt werden um den Gesamtverbrauch zu senken. Die Sektorkopplung zielt darauf ab verschiedene gesellschaftliche Bereiche zu vernetzen und so eine integrierte Energiewirtschaft zu schaffen.

Natürlich bringt die Energiewende auch Herausforderungen mit sich. Erneuerbare Energien sind zumeist dezentral und abhängig vom Wetter, weshalb eine flexible, stabile Infrastruktur gewährleistet werden muss. Auch die Speicherung der erneuerbaren Energien, die nicht unbegrenzt zu jeder Zeit zur Verfügung stehen ist ein zentrales Thema.

Trotz aller Herausforderungen ist die Energiewende unerlässlich für eine nachhaltigere, klimafreundliche Zukunft. Zum einen ist sie notwendig um die international festgelegten Klimaziele zu erreichen, zum anderen birgt sie Potenzial für Innovationen und ein wirtschaftliches Wachstum.

Wie lässt sich die Energiewende erreichen?

Damit alle fossilen sowie atomaren Energiequellen auf erneuerbare, umweltfreundliche Alternativen umgestellt werden können, ist ein umfassender Wandel unumgänglich. Durch technologische Innovationen, wie im Bereich der Heiztechnik und ein Gesamtgesellschaftliches Umdenken, kann die Energiewende erreicht werden.

Wir bei 42watt wollen dazu beitragen den Gebäudesektor klimafreundlicher und energieeffizienter zu gestalten, indem wir Ihnen dabei helfen die besten Optionen der energetischen Sanierung für Ihr Eigenheim zu identifizieren und umzusetzen. Auch der Austausch herkömmlicher Heizungen zu Wärmepumpen ist ein bedeutender Schritt in Richtung Energiewende.

Während bislang fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle verwendet wurden, die nicht nur klimaschädliche Emissionen produzieren, sondern auch nicht unlimitiert verfügbar sind, sollen erneuerbare Energien und Biomasse diese Ablösen. Durch Wärmepumpen, PV-Anlagen, Solarthermie, Brennstoffzellen oder Festbrennstoffkessel sollen die unbegrenzt verfügbaren erneuerbaren Ressourcen genutzt werden um unsere Klimaziele zu erreichen, Energie effizienter zu nutzen und Energiekosten auf lange Sicht zu senken.

Deutschlands Klimaziele

Die internationalen Klimaziele wurden im Rahmen diverser internationaler Konferenzen und Abkommen erörtert und festgelegt. Die wichtigsten Meilensteine wurden dabei im sogenannten Pariser Abkommen im Jahr 2015 abgesteckt.

Seit die Klimaschutzziele von der Bundesrepublik verabschiedet wurden, ist auch die Energiewende staatlich festgelegt. Politiker, Wissenschaftler und Experten haben verschiedene Ziele erörtert, deren Einhaltung landesweit angestrebt wird:

  • Bis 2050 sollen mindestens 60 Prozent des deutschen Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden
  • Der Betrag von Kernenergie an der Stromerzeugung soll bis zum Jahr 2022 bei null Prozent liegen
  • Vergleichen mit dem Jahr 1990 sollen Treibhausgasemissionen bis 2050 um 50 Prozent sinken
  • Der jährliche Bedarf an Primärenergie soll bi 2050 um 50 Prozent reduziert werden, verglichen mit den Werten aus 2008
  • Jedes Jahr soll die Energieproduktivität um mindestens 2,1 Prozent ansteigen
  • Die Sanierungsrate bei Bestandsgebäuden soll von einem Prozent auf zwei ansteigen
  • Im Jahr 2050 soll der Stromverbrauch 25 Prozent niedriger sein als 2008
  • Vergleichen mit 2008 soll der Energieverbrauch im Verkehrssektor bis 2050 um 40 Prozent sinken
  • Der Wärmeverbrauch soll bis 2050 80 Prozent geringer ausfallen als im Jahr 2008

Damit diese Ziele erreicht werden können, ist eine gesellschaftliche Mithilfe, sowie politische Regelungen, Verpflichtungen und Förderungen notwendig.

Energiewende: Strategien zur Umsetzung

Die in diversen Abkommen und Konferenzen besprochenen Ziele der Energiewende müssen ohne Zweifel erreicht werden, wichtig ist dabei aber auch, dass sie bezahlbar bleiben und sich die Umsetzung nicht auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes auswirkt. Die Preise für Strom, Mobilität und Wärme dürfen also nicht exorbitant steigen. Alles in allem bedeutet das also, dass die Energiewende nachhaltig und sinnvoll verwirklicht werden muss.

Prinzipiell basieren die Strategien zur Wärmewende in der Bundesrepublik Deutschland auf zwei Aspekten, dem Ausbau der erneuerbaren Energien, sowie der Steigerung der Energieeffizienz.

1. Erneuerbare Energien ausbauen

Um fossile Energieträger wie Erdöl oder Erdgas effektiv ablösen zu können, müssen erneuerbare Energien wie Sonne, Wasser, Windkraft und Thermalenergie zunehmend integriert werden. Bei der Nutzung von erneuerbaren Energien werden keine schädlichen Treibhausgase freigesetzt, was das Klima schont. Zudem verringert sich die Importabhängigkeit, je mehr Energie aus dem eigenen Land genutzt wird. Gerade in Hinblick auf geopolitische Konflikte kann dies von großem Vorteil sein.

2. Energieeffizienz steigern

Mit der Steigerung der Energieeffizienz soll der Energieverbrauch flächendeckend gesenkt werden. Denn noch besser als Energie aus regenerativen Energieträgern zu nutzen, ist es natürlich gar keine zu verbrauchen. Sparsame Technologien für Haushaltsgeräte, sowie moderne Heizanlagen und Energiesparhäuser sorgen für eine effiziente Nutzung der Energie.

Energiewende in Deutschland: Gesetzte und Förderungen

Um die Energiewende in Deutschland effektiv durchsetzen zu können, wird eine Mischung aus staatlichen Fördermitteln und Gesetzen genutzt. Besonders der Wärme - und Gebäudesektor ist hiervon betroffen, da er für etwa 35% des Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich ist und rund 30% der CO₂-Emissionen verursacht. Eine klimafreundliche Transformation dieses Sektors ist unerlässlich, um die Klimaziele zu erreichen.

Herausforderungen im Wärme- und Gebäudesektor

Der Gebäudesektor birgt besondere Herausforderungen, was in erster Linie daran liegt das viele Gebäude in Deutschland recht alt und energetisch ineffizient sind. Rund 70% der Wohngebäude wurden vor 1979 erbaut, also vor der Einführung moderner Wärmeschutzverordnungen. Um den Energieverbrauch zu reduzieren und die CO₂-Emissionen zu senken, müssen Gebäude energetisch saniert und Heizsysteme auf erneuerbare Energien und moderne Technologien umgestellt werden.

Staatliche Förderungen

Der Staat bietet eine Vielzahl von Förderprogrammen, die dabei helfen sollen die Energiewende im Gebäudesektor voranzutreiben und Hausbesitzer und Mieter entsprechend zu unterstützen.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Die BEG ist das zentrale Förderinstrument im Gebäudebereich. Sie bietet finanzielle Unterstützung für energetische Sanierungen sowie den Neubau von energieeffizienten Gebäuden. Hierzu gehören Maßnahmen wie die Dämmung von Dächern und Fassaden, der Austausch alter Fenster und die Installation moderner Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen. Diese Förderungen sind entweder in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten erhältlich, die von der KfW und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verwaltet werden.

Förderung von Heizungsumstellungen: Der Umstieg von fossilen Heizsystemen auf erneuerbare Energien wird besonders stark gefördert. Insbesondere bein Einbau von Wärmepumpen, Biomasseanlagen oder hybriden Heizsystemen (z.B. Gasheizungen kombiniert mit Solarthermie) ist mit hohen Zuschüssen zu rechnen. Auch der Austausch alter Ölheizungen wird zusätzlich staatlich gefördert.

Steuerliche Förderung energetischer Sanierungen: Seit 2020 gibt es die Möglichkeit, energetische Sanierungen an Wohngebäuden die selber genutzt werden steuerlich geltend zu machen. Hierbei können Sie bis zu 20% der Kosten über einen Zeitraum von drei Jahren von der Steuer absetzen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Neben Förderungen spielt der gesetzliche Rahmen eine zentrale Rolle, um die Energiewende im Gebäudesektor zu beschleunigen:

1.Gebäudeenergiegesetz (GEG): Seit 2020 regelt das GEG die energetischen Anforderungen an Gebäude. Es fasst bisherige Regelungen wie die Energieeinsparverordnung (EnEV), das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und das Energieeinspargesetz (EnEG) zusammen. Das Gesetz legt fest, welche energetischen Standards bei Neubauten und Sanierungen eingehalten werden müssen. Es fordert beispielsweise den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung von Neubauten. Das GEG wird dabei immer wieder überarbeitet, angepasst und erweitert.

2.CO₂-Bepreisung im Wärmebereich: Seit 2021 gibt es in Deutschland eine sogenannte CO₂-Bepreisung im Wärmebereich, die den Verbrauch von fossilen Brennstoffen verteuert. Dies soll finanzielle Anreize schaffen, um auf klimafreundlichere Heizsysteme umzusteigen und Energie zu sparen. Die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung werden teilweise zur Finanzierung von Förderprogrammen genutzt.

3.Klimaschutzgesetz und Klimaschutzprogramm 2030: Das deutsche Klimaschutzgesetz setzt rechtsverbindliche CO₂-Minderungsziele, unter anderem für den Gebäudesektor. Bis 2030 sollen die Emissionen im Gebäudebereich um 67% im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden. Das Klimaschutzprogramm 2030 beinhaltet verschiedene Maßnahmen, die dieses Ziel unterstützen sollen, wie die Stärkung der energetischen Sanierung und den Ausbau erneuerbarer Heizsysteme.

So können Sie zur Energiewende beitragen

Die Energiewende ist eine Thematik, die unsere gesamte Gesellschaft weltweit betrifft. Heißt, wir alle können einen Teil dazu beitragen. Nachhaltige und erneuerbare Energieversorgung muss in unseren Alltag integriert werden. Denken Sie zum Beispiel über eine energetische Sanierung Ihrer Immobile nach, setzen Sie vermehrt auf erneuerbaren Energien und stellen Sie ihr Heizsystem von herkömmlichen Optionen auf moderne Technologien wie Wärmepumpen um.

Energetische Sanierung: Energieeffizienz im Gebäude steigern

Eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu reduzieren, liegt in der energetischen Sanierung von Gebäuden. Viele ältere Häuser sind schlecht isoliert und verlieren große Mengen an Wärme über Wände, Dächer und Fenster. Durch gezielte Modernisierungen lässt sich der Wärmeverlust deutlich minimieren:

  • Dämmung: Die Fassadendämmung, Dachisolierung und Dämmung der Kellerdecke können den Energieverbrauch um bis zu 30 % reduzieren. Damit bleibt die Wärme im Haus und die Heizkosten sinken spürbar.
  • Fenster und Türen: Moderne, gut isolierte Fenster und Türen verhindern, dass Kälte eindringt und warme Luft entweicht. Durch den Einbau von Wärmeschutzverglasungen kann der Energieverbrauch zusätzlich gesenkt werden. Sie heizen also nicht mehr zum Fenster hinaus.
  • Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung: Der Einsatz solcher Systeme verbessert die Luftqualität im Haus, ohne Wärmeverluste durch herkömmliches Lüften zu verursachen.

Die energetische Sanierung trägt nicht nur zur Reduzierung der Heizkosten bei, sondern steigert auch den Wert der Immobilie und erhöht den Wohnkomfort. Achten Sie auch beim Neubau einer Immobilie darauf, dass diese den energetischen Standards entspricht.

Nutzung erneuerbarer Energien: Nachhaltig und zukunftsweisend

Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Anstelle von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas bieten erneuerbare Energiequellen nachhaltige Alternativen, die zugleich beinahe unbegrenzt zur Verfügung stehen:

  • Photovoltaikanlagen: Mit einer Solaranlage auf dem Dach können Sie selbst Strom erzeugen und nutzen. Überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist oder in einem Batteriespeicher gespeichert werden. Langfristig macht Sie das unabhängiger von steigenden Strompreisen.
  • Solarthermie: Diese Technologie nutzt Sonnenenergie, um warmes Wasser für den Haushalt zu erzeugen oder das Heizungssystem zu unterstützen. Besonders in Kombination mit einer modernen Heizungsanlage lassen sich hier erhebliche Einsparungen erzielen.
  • Windkraft und Biomasse: Während Windkraft eher im größeren Maßstab relevant ist, können Pelletheizungen oder Holzvergaseröfen in Einfamilienhäusern eine nachhaltige Alternative zu Öl- oder Gasheizungen sein.

Durch den Einsatz erneuerbarer Energien reduzieren Sie nicht nur Ihren CO₂-Ausstoß, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Wärmepumpen: Effiziente Heiztechnik für die Zukunft

Wärmepumpen sind eine besonders effiziente und umweltfreundliche Möglichkeit, ein Gebäude zu heizen. Sie nutzen die Energie aus der Umwelt – aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser – und wandeln diese in Heizwärme um.

Wärmepumpen arbeiten besonders energieeffizient, da sie aus einer Kilowattstunde Strom mehrere Kilowattstunden Wärme erzeugen können. In Kombination mit einem gut gedämmten Haus und einer Fußbodenheizung können die Heizkosten langfristig deutlich gesenkt werden. Zudem sind Wärmepumpen ideal mit einer Photovoltaikanlage kombinierbar, wodurch der selbst erzeugte Strom für den Betrieb genutzt werden kann, was die Anlage noch umweltfreundlicher und kostengünstiger macht.

Fazit

Die Energiewende stellt einen unverzichtbaren Schritt dar, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern. Besonders im Gebäudesektor gibt es enormes Potenzial, durch die Nutzung erneuerbarer Energien und energetische Sanierungen den Energieverbrauch zu senken und CO₂-Emissionen zu reduzieren. Die Umstellung auf moderne Technologien wie Wärmepumpen, Solarthermie und Photovoltaikanlagen ist ein zentraler Bestandteil dieser Transformation. Trotz der Herausforderungen, die die Energiewende mit sich bringt, eröffnet sie vielfältige Chancen für Innovation, wirtschaftliches Wachstum und einen bewussteren Umgang mit den Ressourcen. Damit die gesteckten Klimaziele erreicht werden, bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wobei jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann.

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