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Hannah Wirtz
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Lesezeit:
4
Minuten

Wärmepumpe und Fußbodenheizung: Eine effiziente Kombination

Wussten Sie, dass Heizkörpervolumen und Vorlauftemperatur Einfluss auf die Effizienz von Wärmepumpen haben? Aus genau diesem Grund empfehlen Experten die Kombination von Wärmepumpen mit Flächenheizungen, insbesondere mit Fußbodenheizungen. Ein Muss ist dieses Duo natürlich nicht, doch es bringt den ein oder anderen Vorteil mit sich.

Fußbodenheizung und Wärmepumpe: Warum lohnt sich die Kombination?

Fußbodenheizungen haben sich in Deutschland im laufe der letzten Jahre zum führenden Heizsystem entwickelt. Sie bieten nicht nur einen besonders hohen Komfort, sondern zeichnen sich auch durch das Ausbleiben des Heizkörpers aus und können ausgesprochen sparsam betrieben werden. Als beliebte Kombination gelten Wärmepumpe und Fußbodenheizung, da das effiziente Duo einen geringen Stromverbrauch hat, was sowohl Heizkosten einspart, als auch der Umwelt einen gefallen tut.

Bei Wärmepumpen gilt, je niedriger Vorlauftemperatur und Wärmebedarf, desto effizienter können sie betrieben werden. Genau aus diesem Grund haben sich Flächenheizungen wie Fußboden, - oder Wandheizungen als perfektes Heizsystem für Wärmepumpen entpuppt, das nicht nur effizient ist, sondern auch für ein besonders angenehmes Raumklima sorgt. Verglichen mit herkömmlichen Heizsystemen erreichen sie schon bei rund 2 Grad niedrigerer Raumtemperatur ein angenehmes Wohlfühlklima, was zu einer Energieersparnis von bis zu 12 Prozent führt.

Vorteile der Kombination

1. Niedrige Vorlauftemperaturen: Fußbodenheizungen arbeiten idealerweise mit niedrigen Vorlauftemperaturen (zwischen 30-40°C), was perfekt zur Arbeitsweise von Wärmepumpen passt. Wärmepumpen sind am effizientesten, wenn sie niedrige Temperaturen bereitstellen müssen.

2. Gleichmäßige Wärmeverteilung: Eine Fußbodenheizung sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum, wodurch die Wärmepumpe kontinuierlich und effizient arbeiten kann.

3. Energieeinsparung: Durch die niedrigeren Vorlauftemperaturen und die gleichmäßige Wärmeabgabe können bis zu 30% der Energiekosten im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen eingespart werden.

Funktioniert die Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung?

Auch wenn die Kombination aus Fußbodenheizung und Wärmepumpe für besonders effiziente Resultate sorgt, ist sie kein Muss. Neubauten werden oft standardmäßig mit Fußbodenheizungen ausgestattet, während Bestandsgebäude in den meisten Fällen ohne auskommen. Wärmepumpen lassen sich auch mit Heizkörpern kombinieren, wobei Wärmebedarf des Gebäudes, sowie der verbaute Heizkörpertyp über die Effizienz entscheiden.

Wie wir mittlerweile wissen ist die Vorlauftemperatur ein wichtiger Parameter für die Effizienz der Wärmepumpe. Nicht nur Flächenheizungen, sondern auch Heizkörper mit großer Wärmeabgabe-Fläche ermöglichen niedrige Vorlauftemperaturen. Haben Sie Radiatoren und ein Haus mit hohem Dämmstandard, sowie verhältnismäßig niedrige Vorlauftemperaturen steht der Installation einer Wärmepumpe kaum etwas im Weg.

Wärmepumpe und Fußbodenheizung: Optimale Vorlauftemperatur

Wärmepumpen nehmen Umgebungswärme und wandeln sie unter Einsatz elektrischer Energie in nutzbare Wärme zur Beheizung des Gebäudes um. Wie effizient die Anlage ist, wird dabei von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmeabgabesystem bestimmt. Fällt die Differenz gering aus, wird wenig Strom für die Wärmebereitstellung benötigt, bei hohen Unterschieden wiederum verhältnismäßig mehr. Daher sollten Sie sich für Vorlauftemperaturen unter 50 °C entscheiden. Bei Fußbodenheizungen können Sie ohne zusätzlichen Aufwand Vorlauftemperaturen von 35 °C und Rücklauftemperaturen von rund 28 °C erreichen. Verfügt Ihr Haus über besondere Wärmedämmung, können noch einmal niedrigere Werte erreicht werden.

Fußbodenheizung und Wärmepumpe optimal aufeinander abstimmen

Damit das ganze System einwandfrei funktionieren kann, muss es optimal aufeinander abgestimmt werden. In jedem Gebäude herrschte in unterschiedlicher Wärmebedarf, weshalb die Steuerung der Wärmepumpenheizung stets individuell angepasst werden muss. Die Regulation wird anhand einer Heizkurve, die das Verhältnis von Außentemperatur und Vorlauftemperatur wiedergibt, vorgenommen. Je flacher diese eingestellt ist, desto niedriger ist die Vorlauftemperatur. Diese Einstellung ist meist bei neuen, gut gedämmten Gebäuden zu finden, während die Kurve bei Bestandsgebäuden erheblich steiler ausfällt.

Wenn Sie sich für Fußbodenheizung und Wärmepumpe entscheiden ist auch ein hydraulischer Abgleich ratsam. Dieser sorgt dafür, dass die Heizungswärme gleichmäßig im ganzen Haus verteilt wird, indem geschultes Fachpersonal Drückverhältnisse und Volumenströme in der Heizanlage optimiert.

Pufferspeicher für Wärmepumpen mit Fußbodenheizung

Pufferspeicher sind bei Wärmepumpen besonders beliebt. Sie speichern überschüssige Wärme, damit diese dann bei Bedarf an das Heizsystem abgegeben werden kann. Der Speicher ermöglicht  die zeitliche und hydraulische Entkopplung von Wärmeerzeugung und Wärmeverbrauch, was eine optimale Anpassung beider Prozesse sicherstellt und den gleichmäßigen Betrieb der Wärmepumpenheizung unterstützt. Obwohl ein Pufferspeicher für den Betrieb einer Wärmepumpe nicht zwingend erforderlich ist, gewährleistet er eine Mindestlaufzeit des Kompressors bei geschlossenen Heizungsventilen und verlängert somit die Lebensdauer der Wärmepumpe. Zudem können durch die Wärmezwischenspeicherung Sperrzeiten des Energieversorgers überbrückt werden. Bei der Auswahl des Pufferspeichers sollte besonders auf eine ausreichende Wärmedämmung geachtet werden, um Wärmeverluste zu minimieren und die Vorteile der Wärmespeicherung nicht zu beeinträchtigen. Flächenheizungen sind in der ohnehin in der Lage viel Wärme selbst zu speichern, was einen Pufferspeicher nicht unbedingt erforderlich macht. Sollten aber zwei Wärmeerzeuger in einen hybriden System verbunden werden, ist der Speicher als Schnittstelle unbedingt erforderlich.

Wärmepumpe und Fußbodenheizung: Die Kosten

Fußbodenheizungen sind besonders effizient, platzsparend und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Bei der Installation ist allerdings mit höheren Kosten zu rechnen, als es bei herkömmlichen Heizkörpern der Fall wäre. Entscheiden Sie sich für die Kombination aus Fußbodenheizung und Wärmepumpe, amortisieren sich die Kosten in der Regel aber schnell, was auf lange Sicht zu einer Kostenersparnis führt.

Wie teuer die Fußbodenheizung wird hängt sowohl von der Fläche ab, als auch von dem Verfahren, welches für das Verlegen genutzt wird. Elektrische Systeme fallen günstiger aus als wassergeführte Fußbodenheizungen. Alles in allem ist mit Kosten zwischen 20 und 70 € pro Quadratmeter zu rechnen, wobei die genauen Preise je nach Region und Betrieb abweichen.

Kühlen mit Fußbodenheizung und Wärmepumpe

Mit der Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung ist es nicht nur möglich die eigenen vier Wände zu heizen, sondern auch zu kühlen. Natürlich können Sie hierbei nicht die gleichen Ergebnisse wie bei einer Klimaanlage erwarten, doch mit einer reversiblen Wärmepumpenheizung, bei der der Kältemittelkreislauf umgekehrt werden kann, lässt sich das Temperaturniveau begrenzt senken. Auf diese Weise können sie wird die Wärme nach draußen abgeführt, das Heizsystem kühlt herunter und kaltes Wasser fließt durch die Heizrohre. Aufgrund der Fläche einer Fußbodenheizung ist eine großflächige Klimatisierung möglich.

Fazit

Eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung stellt eine effiziente und umweltfreundliche Heizlösung dar. Die Wärmepumpe nutzt erneuerbare Energiequellen wie Luft, Erde oder Wasser, um Wärme zu erzeugen, was den CO₂-Ausstoß und die Energiekosten reduziert. Fußbodenheizungen arbeiten ideal mit niedrigen Vorlauftemperaturen, die von Wärmepumpen erzeugt werden, was die Effizienz des Systems weiter steigert. Diese Kombination sorgt für eine gleichmäßige und behagliche Wärmeverteilung im Raum und erhöht den Wohnkomfort. Zudem ist sie besonders geeignet für moderne, gut isolierte Gebäude und unterstützt nachhaltiges Bauen.