Fassadendämmung: Vorteile, Förderung und Kosten im Überblick
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2024
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5
Minuten
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Hannah Wirtz

Fassadendämmung: Vorteile, Förderung und Kosten im Überblick

Eine der naheliegendsten Maßnahmen bei einer energetischen Sanierung ist die Fassadendämmung. Da die Fassade ein essenzieller Bestandteil der Gebäudehülle ist, bietet sie großes Potenzial zur Reduktion von Wärmeverlusten. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie bei der Fassadendämmung haben und welche Vorteile die Sanierung mit sich bringt. Darüber hinaus informieren wir Sie über Kosten und staatliche Fördermöglichkeiten bei der Dämmung Ihrer Fassade.

Fassadendämmung: Was ist das eigentlich?

Klären wir zunächst, was man überhaupt unter einer Fassadendämmung versteht. Der Begriff „Fassade“ bezieht sich im allgemeinen Sprachgebrauch auf die Außenseite eines Gebäudes. Bezogen auf die energetische Sanierung sind damit alle Teile der Gebäude-Außenseite gemeint, wobei Fundament, Keller und Dach ausgenommen sind.

Einfach gesagt, sind also alle Außenwände des Gebäudes gemeint. Diese sollen im Zuge der Fassadendämmung thermisch isoliert werden, damit möglichst wenig Wärme und somit Heizenergie über die große Fläche verloren geht.

Gibt es eine Dämmpflicht in Deutschland?

Eine Frage, die viele Hausbesitzer beschäftigt, ist, ob es eine Dämmpflicht in Deutschland gibt. Unter gewissen Voraussetzungen ist dies tatsächlich der Fall. Im sogenannten Gebäudeenergiegesetz (kurz GEG) sind die Anforderungen an Gebäude und Wohnhäuser geregelt.

Bei Neubauten betrachtet man die Dämmung als Ganzes, das bedeutet, es wird nicht zwischen verschiedenen Dämmmaßnahmen wie Fassaden- oder Dachdämmung unterschieden. Welcher Dämmwert (U-Wert) dabei zu erreichen ist, wird durch den angestrebten Energiestandard der Immobilie bestimmt.

In Altbauten greift die Pflicht zur Fassadendämmung immer dann, wenn über 10 % der Gesamtfläche im Rahmen einer energetischen Sanierung erneuert werden. Praktisch bedeutet dies, dass die Dämmpflicht entsprechend des GEG-Standards greift, wenn zum Beispiel der alte Putz durch neuen ersetzt wird. Die Außendämmung muss dann zukünftig einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) erreichen.

Fassadendämmung: Vorteile im Überblick

Dass die Fassadendämmung viele Vorteile mit sich bringt, ist offensichtlich. Durch die verbesserte Isolierung reduzieren Sie den Wärmeverlust, was sich in geringeren Heizkosten widerspiegelt. Das ist nicht nur eine gute Nachricht für Ihr Portemonnaie, sondern auch für unsere Umwelt. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Dämmung der Fassade im Zuge einer umfassenden energetischen Sanierung umgesetzt wird.

Als Nachteil können die hohen Investitionskosten angesehen werden. Auch die Amortisationszeit ist oft schwer abzuschätzen, insbesondere wenn nicht gleichzeitig eine neue Heizung installiert wird. Letztendlich werden Ihre Einsparungen jedoch überwiegen, da Sie dauerhaft Heizkosten sparen und eine Dämmung in der Regel mehrere Jahrzehnte hält. Dennoch dürfen die Anfangskosten nicht ignoriert werden. Mit staatlichen Fördermitteln können Sie die Fassadendämmung allerdings lukrativer gestalten und einen erheblichen Teil der Kosten sparen. Die genauen Bedingungen für Fördermittel bei der Fassadendämmung finden Sie weiter unten im Text.

Vorteile:

  • Energieeinsparungen: Mit einer Fassadendämmung können Sie Ihren Heizwärmebedarf und damit auch Ihre Energiekosten stark senken.
  • Klimaschutz: Der verringerte Energieverbrauch sorgt für eine Reduktion des CO₂-Ausstoßes und bringt uns unseren Klimazielen näher.
  • Erhöhter Wohnkomfort: Durch die verbesserte Dämmung vermeiden Sie sogenannte Wärmebrücken und sorgen für eine konstantere Raumtemperatur, was den Komfort steigert.
  • Immobilienwertsteigerung: Der Wert Ihrer Immobilie kann durch die verbesserte Energieeffizienz steigen – besonders interessant für Verkäufer und Vermieter.
  • Schallschutz: Eine bessere Wärmedämmung sorgt durch dickere Wandaufbauten für eine geringere Lärmbelastung.

Nachteile:

  • Hohe Anfangskosten: Bei einer umfassenden Fassadendämmung müssen Sie für Material und Arbeitsleistung mit hohen Kosten rechnen.
  • Platzverlust an Grundstücksgrenzen: Bei einer Außendämmung wird die Fassade dicker, was bei engen Grundstücken oder Grenzbebauung problematisch sein kann.
  • Schwer nachvollziehbare Amortisierung: Die Amortisation kann sich unter Umständen in die Länge ziehen. Durch einen gleichzeitigen Heizungstausch werden Einsparungen jedoch direkt sichtbar, und Sie können nach einigen Jahren mit einer Amortisierung rechnen.

Lassen Sie sich von einem professionellen Energieberater bezüglich Ihrer Möglichkeiten beraten, um herauszufinden, ob und in welchem Ausmaß Sie von einer Fassadendämmung profitieren. Im Allgemeinen lässt sich feststellen, dass eine verbesserte Dämmung dazu beiträgt, den energetischen Standard einer Immobilie anzuheben, laufende Kosten zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Berücksichtigen müssen Sie jedoch auch die Kosten – daher sollten Sie unbedingt auf staatliche Fördermittel zurückgreifen.

Wann lohnt sich eine Fassadendämmung?

Betrachtet man die Kosten und den Arbeitsaufwand, stellt sich die Frage, wann sich eine Fassadendämmung eigentlich lohnt.

Die Dämmung der Fassade reduziert den Energiebedarf der Immobilie und damit auch die Heizkosten. Das Ausmaß der Einsparungen hängt sowohl vom vorherigen Gebäudezustand als auch von der Qualität der Dämmung ab. Je schlechter der energetische Zustand zu Beginn ist und je höher die erzielte Dämmwirkung ausfällt, desto geringer wird zukünftig der Energiebedarf sein.

Da die Entwicklung der Energiepreise die Rentabilität beeinflusst, ist es schwierig, konkrete Einsparungen zu beziffern. Fakt ist jedoch, dass Sie auf Dauer eine erhebliche Summe an Energiekosten einsparen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Im Zuge der Fassadendämmung kann es außerdem sinnvoll sein, weitere Maßnahmen der energetischen Sanierung durchführen zu lassen, um die Energieeffizienz Ihrer Immobilie weiter zu steigern.

Fassadendämmung: Dämmverfahren im Überblick

Wie wir wissen, hilft eine gut gedämmte Fassade dabei, Wärmeverluste zu minimieren, das Raumklima zu verbessern und Heizkosten zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen verschiedene Dämmverfahren infrage. Je nach Methode und den verwendeten Materialien variieren auch die Kosten. Abhängig von der Bauweise, den architektonischen Anforderungen und den Zielen der energetischen Sanierung sollte die passende Dämmtechnik gewählt werden. Ein Experte kann Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Folgende Verfahren stehen zur Auswahl:

1. WDVS (Wärmedämmverbundsystem)

Das Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, ist eines der am häufigsten angewendeten Systeme zur Fassadendämmung. Es besteht aus mehreren Schichten, die direkt auf die Außenwand des Gebäudes aufgebracht werden. Zuerst werden Dämmplatten, meist aus Polystyrol oder Mineralwolle, an der Fassade befestigt. Darauf folgen Armierungsschichten und abschließend ein Außenputz, der das System vor Witterungseinflüssen schützt. Das WDVS eignet sich besonders für nachträglichen Wärmeschutz und bietet hervorragende Dämmeigenschaften.Ungeeignet ist es jedoch für Fassaden mit starken Bewegungen geeignet, da es zu Rissbildungen kommen kann.

2. Kerndämmung

Die Kerndämmung wird bei zweischaligem Mauerwerk eingesetzt. Hierbei wird die Dämmung in die Luftschicht zwischen der tragenden Innenwand und der verkleidenden Außenwand eingebracht. Materialien wie Mineralwolle, EPS (expandiertes Polystyrol) oder andere Dämmstoffe reduzieren die Wärmeleitfähigkeit. Die Kerndämmung eignet sich besonders für Neubauten, kann aber auch nachträglich bei älteren Gebäuden installiert werden, sofern die Luftschicht ausreichend groß ist.

3. Einblasdämmung

Bei der Einblasdämmung werden Dämmmaterialien wie Zellulose, Glaswolle oder Polystyrolgranulate in vorhandene Hohlräume eingeblasen. Diese Methode ist schnell, kostengünstig und erfordert keine größeren Umbauten. Sie eignet sich hervorragend für ältere Gebäude mit ungedämmtem zweischaligem Mauerwerk oder Dachgeschossen, bei denen die Substanz des Gebäudes weitgehend erhalten bleiben soll.

4. Hinterlüftete Vorhangfassade

Bei einer hinterlüfteten Vorhangfassade bleibt zwischen der Dämmung und der Fassadenverkleidung ein Luftspalt, der für eine natürliche Belüftung sorgt. Diese Zirkulation verhindert, dass Feuchtigkeit in der Dämmung kondensiert, wodurch die Lebensdauer des Materials verlängert wird. Die Verkleidung kann aus Materialien wie Holz, Metall oder Faserzementplatten bestehen. Diese Dämmung bietet hervorragenden Wärmeschutz und Flexibilität im Design.

5. Isolierklinker

Isolierklinker kombinieren moderne Dämmeigenschaften mit der Optik einer Klinkerfassade. Dabei werden Dämmplatten, die mit einer Schicht aus Klinkerriemchen versehen sind, an der Außenwand angebracht. Diese Methode verbessert die Dämmung und wertet die Fassade optisch auf. Sie eignet sich besonders für Sanierungen, bei denen Ästhetik und Dämmleistung gleichermaßen wichtig sind.

6. Innendämmung als Alternative zur Außendämmung

Wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, stellt die Innendämmung eine sinnvolle Alternative dar. Diese Methode wird häufig bei denkmalgeschützten Gebäuden eingesetzt. Die Dämmung erfolgt auf der Innenseite der Außenwände, wobei Materialien wie Kalziumsilikatplatten, Mineralwolle oder Schaumstoffe verwendet werden. Nachteile sind die Reduzierung des Wohnraums und ein erhöhtes Risiko für Feuchtigkeit und Schimmelbildung, falls die Dämmung nicht korrekt ausgeführt wird. Ein Vorteil ist, dass die Dämmung selektiv auf einzelne Räume angewendet werden kann – eine praktische Option für Teilsanierungen.

Gängige Dämmmaterialien

Die Wahl des Dämmmaterials hat einen großen Einfluss auf die Dämmwirkung, die Kosten und die Umweltverträglichkeit. Synthetische Dämmstoffe wie Polystyrol oder Polyurethan punkten durch hohe Effizienz und günstige Preise, während mineralische und ökologische Alternativen wie Mineralwolle oder Holzfaserplatten Vorteile beim Brandschutz, der Nachhaltigkeit und der Diffusionsfähigkeit bieten.

Beliebte Dämmmaterialien:

  • Mineralwolle (Glas- und Steinwolle): Hervorragender Wärme- und Schallschutz, nicht brennbar und langlebig.
  • EPS (Styropor): Günstig, leicht und einfach zu verarbeiten, aber weniger ökologisch.
  • Holzfaser: Nachhaltig, diffusionsoffen und ideal für ökologisches Bauen.
  • PU-Schaum: Sehr gute Dämmleistung bei geringem Platzbedarf.
  • Schilf, Hanf oder Kork: Natürliche Alternativen mit positiver Ökobilanz, allerdings teurer.

Die Wahl des Materials hängt von Budget, baulichen Anforderungen und ökologischen Überlegungen ab. Eine professionelle Beratung hilft bei der richtigen Entscheidung.

Kosten einer Fassadendämmung: Mit diesen Ausgaben müssen Sie rechnen

Die Kosten einer Fassadendämmung lassen sich nur schwer pauschal festlegen. Je nach verwendetem Material, Dämmverfahren und baulichen Gegebenheiten können die Ausgaben stark variieren.

Förderungen bei Fassadendämmung

Für die Fassadendämmung stehen in Deutschland zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Besonders relevant sind Zuschüsse des BAFA im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM). Hierbei werden 15 % der förderfähigen Kosten übernommen. Wenn ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt wurde, erhöht sich die Förderung um 5 Prozent. Wie Sie sehen, lohnt sich eine individuelle Planung also aus vielerlei Gründen.

Voraussetzungen für die Förderung:

  • Einbindung eines zertifizierten Energieeffizienz-Experten.
  • Die förderfähigen Kosten sind pro Wohneinheit auf 30.000 Euro begrenzt. Mit Sanierungsfahrplan erhöht sich der Betrag auf 60.000 Euro.

Zusätzlich bietet die KfW zinsgünstige Kredite an, die mit BAFA-Zuschüssen kombiniert werden können. Diese Ergänzungskredite umfassen Beträge von bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit. Alternativ können Sie die Sanierungskosten steuerlich geltend machen: Bis zu 20 % der Kosten können über drei Jahre von der Einkommenssteuer abgesetzt werden. Bedenken Sie aber, dass Sie entweder auf Fördermittel zugreifen ODER die Kosten von der Steuer absetzten können.

Fassade dämmen: Diese Vorschriften gelten

In Deutschland unterliegt die Fassadendämmung strengen gesetzlichen Vorgaben, insbesondere durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Diese Regelungen dienen dazu, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und den Klimaschutz zu fördern.

1. Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Das GEG, in Kraft seit 2020, bündelt frühere Regelungen der EnEV, des EnEG und des EEWärmeG. Es definiert Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden. Wichtige Punkte zur Fassadendämmung:

  • U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient): Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch die Außenwand entweicht. Für sanierte Außenwände darf der U-Wert maximal 0,24 W/(m²·K) betragen.
  • Nachrüstpflicht: Für Gebäude, die vor dem 1. Februar 2002 gebaut wurden, besteht eine Nachrüstpflicht, wenn mehr als 10 % der Fassade erneuert werden.
  • Pflicht bei Eigentümerwechsel: Nach dem Verkauf eines älteren Gebäudes muss der neue Eigentümer unter Umständen innerhalb von zwei Jahren energetische Sanierungen durchführen, die auch die Dämmung betreffen können.

2. Anforderungen an Dämmstoffe

Dämmstoffe müssen nicht nur gute Wärmedämmeigenschaften aufweisen, sondern auch bestimmten Anforderungen an Brandschutz, Schallschutz und Umweltverträglichkeit genügen. Zum Beispiel müssen Dämmmaterialien mindestens die Baustoffklasse B2 (normal entflammbar) erfüllen.

3. Sonderregelungen bei Denkmalschutz

Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder solchen mit erhaltenswertem Fassadenbild können Ausnahmen von den allgemeinen Vorgaben gelten. Hier ist die Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde notwendig, um geeignete energetische Maßnahmen zu planen.

4. Fördervoraussetzungen

Förderprogramme wie die des BAFA oder der KfW setzen voraus, dass die gesetzlichen Mindeststandards eingehalten werden. Zudem müssen die Maßnahmen durch qualifizierte Fachkräfte ausgeführt und dokumentiert werden.

5. Baurechtliche Einschränkungen

Zusätzlich zu den energetischen Vorgaben können in manchen Regionen spezifische baurechtliche Vorschriften bestehen. Dazu gehören Regelungen zur Gestaltung der Fassade, die den Einsatz bestimmter Materialien oder Farben einschränken können.

6. Qualität der Ausführung

Eine fachgerechte Ausführung der Fassadendämmung ist entscheidend. Fehler können zu Bauschäden wie Wärmebrücken oder Schimmelbildung führen und die Effizienz der Dämmung beeinträchtigen.

Fazit

Eine Fassadendämmung ist eine effektive Maßnahme, um Energiekosten zu senken, den Wohnkomfort zu erhöhen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Durch die Nutzung staatlicher Förderungen können die Investitionskosten deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig sorgen gesetzliche Vorschriften dafür, dass die Maßnahmen effizient und nachhaltig umgesetzt werden.

Für eine optimale Planung und Umsetzung empfiehlt es sich, einen Energieeffizienz-Experten hinzuzuziehen. Dieser unterstützt nicht nur bei der Auswahl geeigneter Dämmverfahren und Materialien, sondern auch bei der Beantragung von Fördermitteln. 42watt bietet Ihnen dabei eine unkomplizierte Möglichkeit, Ihr Zuhause energieeffizient und umweltfreundlich zu gestalten.

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