Wärmepumpe nachrüsten: Lohnt es sich?
24
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02
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2025
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Lesezeit:
4
Minuten
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Hannah Wirtz

Wärmepumpe nachrüsten: Lohnt es sich?

Schon jetzt sind Wärmepumpen das beliebteste Heizsystem in Neubauten. Bestandsgebäude sind hingegen oftmals noch mit herkömmlichen Anlagen ausgestattet. Durch die Regelungen der Novelle des Gebäudeenergiegesetz sind neue Heizungen zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien zu betreiben - und auch die Zeit bestehender Öl-und Gasheizungen ist begrenzt, was das Thema Wärmepumpe nachrüsten brandaktuell für Immobilieneigentümer macht.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum sie eine Wärmepumpe nachrüsten sollten, welche Voraussetzungen dabei zu erfüllen sind und welche Optionen Ihnen zur Verfügung stehen!

Wärmepumpe nachrüsten: Was spricht dafür?

Wärmepumpen gelten als die beliebteste Heiztechnologie bei Neubauten - und auch bei Bestandsgebäuden gewinnen sie immer mehr an Relevanz. Das hat gleich mehrere Gründe, denn das Nachrüsten auf eine Wärmepumpe bringt zahlreiche Vorteile mit sich.

1. Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern

Gas- und Ölheizungen werden mit fossilen Brennstoffen betrieben. Diese stehen und nicht nur begrenzt zur Verfügung, sie unterliegen auch starken Preisschwankungen und werden mit Blick auf die CO2-Steuer auf lange Sicht nur noch teurer. Mit einer Wärmepumpe erlangen Sie Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, da diese mit Umweltenergie und einem gewissen Anteil an elektrischem Strom betrieben werden.

2. Effizienz-Vorteile

Wärmepumpen arbeiten effizienter als jedes andere Heizsystem. Aus einer Kilowattstunde Strom machen Sie bis zu 5 Kilowattstunden Wärmeenergie.

3. Staatliche Förderungen für Anschaffung und Installation

Der Staat fördert Wärmepumpen mit staatlichen Förderungen von 30 bis 70% der förderfähigen Kosten. Damit wird die Anschaffung erschwinglicher und amortisiert sich innerhalb einiger Jahre.

4. Kombination mit Photovoltaik-Anlage

Mit einer Photovoltaik-Anlage lässt sich Strom eigenständig erzeugen. Dieser selbst generierte Strom kann für den Eigenbedarf genutzt werden und ist optimal um die Wärmepumpe zu betreiben und so unabhängiger von Stromtarifen zu machen.

5. Klimafreundlicher Betrieb

Wärmepumpen nutzen Umweltenergie aus Luft, Erdreich oder Grundwasser als Wärmequelle. Lediglich ein geringer Anteil von etwa 25% an elektrischem Strom wird zum Betrieb benötigt. Das macht sie zu einer umweltfreundlichen, zukunftssicheren Alternative zu konventionellen Heizsystemen

6. Erfüllung gesetzlicher Rahmenbedingungen

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt unter anderem die Nutzung bestehender Gas-und Ölheizungen. Diese dürfen im wesentlichen weiter Betrieben werden, sofern sie technisch funktionsfähig und wirtschaftlich sind. Bei einem Austausch oder einer Neuinstallation einer Heizungsanlage muss jedoch ein deutlicher Schritt in Richtung Nachhaltigkeit erfolgen: Hier schreibt das GEG vor, dass mindestens 65 % der erzeugten Wärme aus erneuerbaren Energien stammen müssen. Ziel dieser Vorgabe ist es, den Einsatz erneuerbarer Technologien wie Wärmepumpen, Biomasseanlagen oder solarthermische Systeme zu fördern und so den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor nachhaltig zu senken.

Wärmepumpe nachrüsten: Diese Voraussetzungen sollten erfüllt sein

Wärmepumpen sind nicht nur nachhaltig und zukunftsorientiert, sie bringen auf lange Sicht auch finanzielle Ersparnisse. Während Neubauten in der Regel über höhere energetische Standards wie bessere Wärmedämmung und moderne Fenster und Türen verfügen und sich somit ideal für Wärmepumpen eignen, muss im Bestandsgebäude die ein oder andere Voraussetzung erfüllt werden, damit die Anlage einwandfrei und mit der gewünschten Effizienz arbeiten kann.

1. Genügend Platz:

Eine Voraussetzung für das Nachrüsten der Wärmepumpe ist, dass genügend Platz zur Verfügung steht. Egal ob Außen- oder Innenaufstellung, beides benötigt Platz. Im Regelfall sind 2x2 Meter bereits ausreichend, teils sogar weniger. Neben der Fläche für die Anlage selbst müssen Sie Abstandsregelungen zu benachbarten Grundstücken beachten, sofern diese in Ihrem Bundesland greifen.

2. Gute Gebäudedämmung:

Je besser die Gebäudedämmung, desto geringer der Wärmeverlust und desto effizienter die Wärmepumpe. Durch eine Verbesserte Wärmedämmung können Sie die Effizienz der Anlage steigern und die Stromkosten reduzieren.

3. Geeignete Heizkörper:

Flächenheizungen oder Plattenheizkörper sind prädestiniert für den Einsatz mit einer Wärmepumpe, da sie mit niedriger Vorlauftemperatur arbeiten, was die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Heizwasser reduziert und somit für mehr Effizienz sorgt. Glieder- oder Röhrenheizungen sollten unter Umständen ausgetauscht werden - ein Energieeffizienz-Experte kann Ihre individuelle Situation an dieser Stelle beurteilen und sie diesbezüglich beraten.

4. Geringe Vorlauftemperatur

Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten. Gute Gebäudedämmung und passende Heizkörper wie eine Fußbodenheizung ermöglichen geringe Temperaturen im  Vorlauf und optimieren so den Wärmepumpen-Betrieb.

Beim Nachrüsten auf eine Wärmepumpe sollte die Vorlauftemperatur unter 55° C liegen.

Checkliste Wärmepumpe nachrüsten:

  • Ausreichende Gebäudedämmung
  • Heizsystem mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen
  • Optimale Dimensionierung des Wärmeerzeugers
  • Passende Aufstellungsmöglichkeiten mit ausreichend Platz
  • Korrekte Berechnung der Heizlast
  • Eventuell Integration eines Wärmespeichers

Bevor Sie sich dafür entscheiden eine Wärmepumpe im Altbau nachzurüsten sollten Sie sich mit einem Experten in Verbindung setzten. Dieser kann nicht nur beurteilen, ob Ihre Immobilie sich für eine Wärmepumpe eignet und Sie bezüglich passender Modelle und Fördermittelbeantragung beraten.

Welche Wärmepumpe Arten lassen sich nachrüsten?

Wärmepumpen werden je nach Art der Wärmequelle kategorisiert. Egal ob Luft,- Erd- oder Wasserwärmepumpe - grundsätzlich sind alle Typen für eine Nachrüstung geeignet.

Berücksichtigen Sie bei der Auswahl einer Wärmepumpe aber stets die jeweiligen Vor- und Nachteile. In Altbauten werden häufig Luft-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt. Sind jedoch die technischen Voraussetzungen erfüllt, lohnt sich oftmals die Nachrüstung einer Grundwasser- oder Erdwärmepumpe, da diese Wärmelieferanten eine höhere Effizienz bieten. Moderne Systeme mit Invertertechnik passen ihre Leistung automatisch an den aktuellen Wärmebedarf an – das spart Energie und sorgt für einen leisen Betrieb. Auch eine Warmwasser-Wärmepumpe, die Boiler und Wärmepumpe kombiniert, eignet sich hervorragend als Ergänzung bestehender Heizsysteme, da sie nachhaltig und kosteneffizient Brauchwasser erzeugt.

  • Erdwärmepumpe: Erdwärmepumpen – auch als Sole-Wasser-Wärmepumpen bekannt – nutzen die in der Erde gespeicherte Wärme. Sie bieten eine hohe Leistungsfähigkeit, benötigen jedoch Erdwärmesonden oder Erdkollektoren. Insbesondere in dicht bebauten Altbauten kann die nachträgliche Installation herausfordernd sein.
  • Luftwärmepumpe: Luftwärmepumpen, wozu sowohl Luft-Luft- als auch Luft-Wasser-Varianten gehören, gewinnen Wärme aus der Umgebungsluft – selbst bei Temperaturen bis zu -20 °C. Dank ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeiten sind sie besonders in Altbauten beliebt. Zwar ist ihre Leistung etwas geringer, doch überzeugen sie mit niedrigeren Anschaffungskosten.
  • Grundwasserwärmepumpe: Grundwasserwärmepumpen beziehen die Wärme aus Grundwasservorkommen und erreichen dabei eine Effizienz, die vergleichbar mit der von Erdwärmepumpen ist. Allerdings ist ihr Einsatz nicht überall gestattet – beispielsweise sind sie in Wasserschutzgebieten verboten. Durch die aufwändigere Installation fallen hier auch höhere Kosten an.

Hybridlösung als Alternative?

Hybride Heizungen kombinieren eine Wärmepumpe mit einem weiteren Heizsystem wie zum Beispiel der schon bestehenden Öl-und Gasheizung. So kann die Wärmepumpe den größten Teil der Arbeit verrichten, während das zweite Gerät bei Bedarf wie an besonders kalten Wintertagen dazu geschalten werden kann. Bei besonders großen Temperaturdifferenzen zwischen Außen- und Innentemperatur muss die Wärmepumpe also nicht belastet werden.

In der Realität sind Hybridlösungen allerdings selten zu empfehlen. Im Regelfall reicht die Leitung der Wärmepumpe aus um den Heizbedarf zu decken und das ohne enormen Kostenanstieg durch höheren Stromverbrauch. Gerade bei unsanierten Altbauten tuen Sie gut daran, sich von einem Energie-Effizienzexperten über Ihre Optionen beraten zu lassen.

Wärmepumpe nachrüsten: Kosten

Die Kosten für die Umrüstung auf eine Wärmepumpenheizung variieren erheblich – abhängig von der gewählten Technologie, Ihrem individuellen Verbrauchsverhalten und den baulichen Gegebenheiten. Prinzipiell lässt sich aber festhalten, das Luft-Wasser-Wärmepumpen günstiger zu erwerben sind, als Sole-Wasser-Wärmepumpen oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen, der Wirkungsgrad fällt aber auch etwas niedriger aus.

Die Nachrüstung einer Wärmepumpe setzt sich im Wesentlichen aus drei Kostenbereichen zusammen: Anschaffungs- und Installationskosten sowie den laufenden Betriebskosten.

Anschaffungs- und Installationskosten:

Je nach Gerätetyp, Leistung und Hersteller variieren die Kosten erheblich – sie liegen typischerweise zwischen 8.000 und 30.000 €. Besonders bei Erd- und Wasserwärmepumpen spielen die Installationskosten eine maßgebliche Rolle.

Betriebskosten:

Die jährlichen Betriebskosten einer Wärmepumpe hängen vor allem vom Stromverbrauch ab, der wiederum vom Wärmebedarf des Gebäudes und der Effizienz der Anlage beeinflusst wird. Mit der optimalen Wärmepumpe können die Kosten sehr niedrig gehalten werden – und in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage lassen sich diese zusätzlich reduzieren. Hier ein exemplarischer Überblick:

Geringer Wärmebedarf
  • Wärmebedarf pro Quadratmeter: 80 kWh
  • Gesamtwärmebedarf: 9.600 kWh
  • Stromverbrauch: ca. 2.400 kWh
  • Stromkosten: rund 480 € pro Jahr
Mittlerer Wärmebedarf
  • Wärmebedarf pro Quadratmeter: 130 kWh
  • Gesamtwärmebedarf: 15.600 kWh
  • Stromverbrauch: ca. 3.900 kWh
  • Stromkosten: etwa 780 € pro Jahr
Hoher Wärmebedarf
  • Wärmebedarf pro Quadratmeter: 200 kWh
  • Gesamtwärmebedarf: 24.000 kWh
  • Stromverbrauch: ca. 6.000 kWh
  • Stromkosten: ungefähr 1.200 € pro Jahr

Diese Beispiele basieren auf folgenden Annahmen: eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4, ein Strompreis von 20 Cent/kWh sowie eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern. Genaue Zahlen und Werte kann ein Energie-Experte Ihnen mit Blick auf individuelle Gegebenheiten liefern.

Fördermöglichkeiten beim Umrüsten auf eine Wärmepumpe

Die Umrüstung auf eine moderne Wärmepumpe wird derzeit stark staatlich gefördert – eine Maßnahme, die sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt schont. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden Fördermittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gebündelt, sodass mindestens 30 Prozent der Investitionskosten übernommen werden. Dies macht den Austausch konventioneller Heizsysteme gegen eine effiziente Wärmepumpe besonders attraktiv. Seit 2024 bezuschusst die KfW direkt den Erwerb von Wärmepumpen, während das BAFA zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, etwa im Bereich der Gebäudedämmung, fördert. Beide Programme tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu senken und CO₂-Emissionen zu reduzieren – ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen und Wohnen.

Es ist jedoch essenziell, die Förderanträge rechtzeitig zu stellen: Sowohl die BAFA- als auch die KfW-Förderung müssen vor Beginn des Bauvorhabens beantragt werden, um die finanzielle Unterstützung zu sichern. Zudem sollten Bauherren und Investoren stets die aktuellen Förderbedingungen und Fördersätze im Blick behalten, da diese regelmäßig angepasst werden können. Eine Beratung durch Fachleute oder ein Blick auf die offiziellen Informationsseiten von KfW und BAFA kann dabei helfen, die für das jeweilige Sanierungsprojekt optimalen Fördermöglichkeiten zu identifizieren. Regionale oder kommunale Förderprogramme bieten oft ergänzende finanzielle Anreize, die zusätzlich in Betracht gezogen werden sollten.

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Wärmepumpe nachrüsten: Vorteile im Überblick

Der Umstieg von herkömmlichen Heizsystemen auf eine Wärmepumpe bringt zahlreiche Vorteile ökonomischer und ökologischer Natur mit sich und auch der eigene Wohnkomfort wird erhöht.

  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
  • Nachhaltiges, zukunftssicheres Heizsystem, dass allen gesetzlichen Vorgaben entspricht
  • Besonders hohe Energieeffizienz (Wirkungsgrad bis zu 5)
  • Finanzielle Unterstützung durch staatliche Förderungen
  • Wartungsaufwand- und kosten fallen geringer aus
  • Gesteigerter Komfort durch bessere Steuerbarkeit
  • Umweltfreundlicher Betrieb
  • Möglichkeit zur Kombination mit einer PV-Anlage
  • Immobilienwertsteigerung

Fazit

Das Nachrüsten einer Wärmepumpe lohnt sich aus gleich mehreren Gründen. Sie machen sich frei von schwankenden Gas- und Ölpreisen, erreichen höhere Wirkungsgrade, investieren in eine zukunftsweisende Heiztechnologie, die allen gesetzlichen Anforderungen entspricht und tuen der Umwelt dabei noch etwas gutes.

Achten Sie darauf, dass alle Voraussetzungen für den Wärmepumpen-Betrieb erfüllt werden und ziehen Sie einen Energieeffizienz-Experten zurate der Sie bei der Wahl des passenden Gerätes und auch der Beantragung staatlicher Fördermittel unterstützen kann.

Der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnt sich im Allgemeinen, da sie über hervorragende Wirkungsgrade verfügen, die kein anderes Heizsystem imitieren kann. Ein weiterer, wichtiger Pluspunkt ist dass alle Vorschriften des Gebäudeenergiegesetztes erfüllt werden und Sie somit in eine zukunftssichere Anlage investieren.

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